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Gas-Lieferungen aus Russland stoppen EU will Maßnahmen zur Senkung der Gasnachfrage verlängern

Die EU will Maßnahmen zur Senkung der Gasnachfrage verlängern

Um die Energiekrise abzuwenden, haben die EU-Mitgliedstaaten im vergangenen Jahr vereinbart, ihren Gasverbrauch zwischen dem 1. August 2022 und dem 31. März 2023 mit Maßnahmen ihrer Wahl um 15 % gegenüber ihrem Durchschnittsverbrauch der letzten fünf Jahre zu senken. Moskau hat im Zuge der Sanktionen die Lieferung über die Pipelines reduziert, zudem haben sich einige EU-Staaten von den russischen Gaslieferungen abgewendet. Geht es nach EU-Energiekommissarin Kadri Simson sollen weitere Länder die Einfuhren aus Russland stoppen. Die beschlossenen Maßnahmen zu Senkung der Gasnachfrage sollen demnach helfen, die verringerten Gasmengen zu kompensieren.

Angesichts der teuren LNG-Importe und den milden Temperaturen im Winter überstand man den Winter letztlich besser als befürchtet. Die Gasversorgung in Europa blieb stabil und eine schwere Energiekrise blieb aus – allerdings zu einem hohen Preis. Da die freiwilligen Maßnahmen zur Senkung des Gasverbrauchs zum Ende des Monats auslaufen, will die Europäische Kommission nun eine Verlängerung verschlagen.

Senkung der Gasnachfrage

Wie Bloomberg berichtet, wird die Europäische Kommission vorschlagen, die Notfallmaßnahmen zur Senkung der Gasnachfrage bis zum nächsten Jahr zu verlängern, um sicherzustellen, dass sie für den kommenden Winter gut gerüstet ist, sagte Energiechef Kadri Simson

Das derzeitige freiwillige Ziel, den Verbrauch um 15 % zu senken, läuft diesen Monat aus, und eine Verlängerung sei notwendig, um eine ausreichende Versorgung für die nächste Heizperiode sicherzustellen, sagte Simson am Donnerstag vor Gesetzgebern. Die Europäische Union hat es geschafft, die Nachfrage in diesem Winter um fast 20 % zu senken.

„Das ist die beste Garantie dafür, dass wir bis November wieder einen großen Vorrat haben“, sagte Simson. „Dieses Jahr wird eine Herausforderung sein, und das Jahr danach auch. Es bleiben viele Unwägbarkeiten.“

EU: Trotz Sanktionen, mehr Gas aus Russland

Die EU strebt an, ihre Speicher vor dem nächsten Winter zu 90 % zu füllen, da sowohl die EU als auch die Internationale Energieagentur auf mögliche Engpässe bei Flüssiggas hinweisen, sollte die chinesische Nachfrage wieder anziehen. Die EU hat im vergangenen Jahr eine Reihe von Notfallmaßnahmen beschlossen, darunter eine Obergrenze für die Gaspreise. Sie plant außerdem, im nächsten Monat eine Ausschreibung für gemeinsame Gaseinkäufe zu veröffentlichen, wobei die Verträge voraussichtlich im Juni unterzeichnet werden.

Der Markt wird genau beobachten, wie schnell die Speicher im Laufe des Sommers wieder aufgefüllt werden, insbesondere ohne die üblichen russischen Mengen. Moskau hat nach dem Krieg in der Ukraine die Lieferungen über die Pipelines drastisch reduziert, und viele europäische Länder wollen sich von diesen Lieferungen abwenden. Die russischen LNG-Einfuhren nach Europa haben jedoch zugenommen.

Simson forderte, auch diese Lieferungen zu stoppen, ohne jedoch konkrete Maßnahmen anzukündigen. Europäische Unternehmen sollten langfristige Verträge mit Russland nicht mehr verlängern, sobald diese auslaufen, sagte sie. Im vergangenen Jahr erhielt die EU rund 20 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas aus dem Land.

„Wir können und sollten so schnell wie möglich vollständig auf russisches LNG verzichten, ohne dabei unsere Versorgungssicherheit aus den Augen zu verlieren“, sagte Simson. „Die Verpflichtung, bestehende Verträge mit Russland nicht zu verlängern, ist der beste Weg, um unseren zuverlässigen Partnern langfristig zu versichern, dass eine sinnvolle Nachfrage bestehen bleibt.“

FMW/Bloomberg

Simson will weniger Gas-Importe aus Russland
Vapor rises from a cooling tower at the Golfech Nuclear Power Plant, operated by Electricite de France SA (EDF), on the Canal de Golfech in Golfech, France, on Monday, Feb. 27, 2023. Europe’s largest fleet of nuclear reactors in France and their ability to rebound from a spell of prolonged outages and maintenance is key to the region diversifying its energy supplies in the absence of Russian supplies. Photographer: Matthieu Rondel/Bloomberg


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2 Kommentare

  1. So können Werke wie Ford mit russischem Gas auch noch in Europa produzieren.

    Der Gasfluss von Russland nach Spanien steigt im Januar um 192 % – Nachrichten.es

    https://nachrichten.es/der-gasfluss-von-russland-nach-spanien-steigt-im-januar-um-192/

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Schrecklich wo das alles noch hin führt. Ich bin aus die nächsten Jahre gespannt.

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