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Euribors fallen auf Allzeittiefs, und die EZB hat eine Idee..

FMW-Redaktion

Euribor steht für Euro Interbank Offered Rate und bezeichnet den durchschnittlichen Zinssatz, den europäische Banken am Interbankenmarkt für Termingelder verlangen. Die Zinsen auf diese Termingelder sind heute auf den tiefsten jemals erreichten Stand gefallen:

Euribor
3 Monate: -0,109 (Vortag -0,104)
6 Monate: -0,039 (Vortag -0,031)
12 Monate: 0,053 (Vortag 0,060)

Das ist eine Reaktion auf die neu angefachten Spekulationen, dass die EZB am komenden Donnerstag einen „großen Wurf“ in Sachen QE oder vor allem dem Einlagzins machen wird. Und hier hat die EZB offenkundig eine neue Idee: man überlegt, einen dualen Einlagezins (two-tiered deposit rate) einzuführen, also den bisherigen Einheitssatz aufzubrechen.

So könnte für manche Banken der Einlagezins auf -0,30% abgesenkt werden, für andere jedoch auf -0,40%. Und das wiederum wäre abhängig davon, wieviel Geld eine Bank bei der EZB parkt – je mehr Geld es ist, umso tiefer der Einlagezins, umso teurer wird es also für die das Geld parkende Bank.

Doch dagegen gibt es noch Bedenken, denn das könnte in der Praxis beim „Fixing“, also bei der Feststellung der Zinssätze, Probleme aufwerfen: Bei der Festsetzung der Euribor-Werte werden nämlich die höchsten und niedrigsten 15% der gemeldeten Werte nicht berücksichtigt. An jedem Arbeitstag um 11:00 Uhr werden die Euribor-Werte dann festgesetzt und dann allen teilnehmenden Banken und der Presse mitgeteilt. Sollten jedoch für Banken unterschiedliche Sätze gelten, könnte das ein Chaos verursachen.

Aber eines wird klar: die EZB möchte also vorwiegend jende Banken abschöpfen, die viel Geld bei ihr parken. Ziel ist es, dieses Geld in den Umlauf, vor allem als Kredite an Unternehmen zu leiten. Bislang jedenfalls hat das trotz eines negativen Einlagzinse nicht geklappt..



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