Der Euro crasht seit einigen Tagen und fiel heute vormittag nach Veröffentlichung des extrem schwachen deutschen ZEW-Index kurz unter die Parität zum US-Dollar: was aber bedeutet das für das weitere Vorgehen der US-Notenbank Fed und den Goldpreis?
Goldpreis: Transfer aus der Weichwährung Euro
Wer als Europäer in Gold investiert hat, kann derzeit entspannt sein: trotz der aktuellen Dollar-Stärke (der Greenback stieg heute auf den höchsten Stand seit knapp 20 Jahren) fällt der Goldpreis nicht gegenüber dem Euro. Das ist für jene eine gute Nachricht, die ein gewisses Mißtrauen gegenüber dem Willen der europäischen Notenbannk EZB zur Bekämpfung der Inflation haben – und daher ihr Euro-Risiko „hedgen“ wollen durch den Kauf von Gold. Trotz des deutlichen Rückgang des Golpreises in Dollar haben europäische Anleger bisher also keinen finanziellen Schaden erlitten – aber gleichzeitig durch den Kauf von Gold einen Teil ihres Vermögens aus der „Weichwährung Euro“ transferiert.
„Europa wird zum lahmen Man der Weltkonjunktur“, sagt Hannes Zipfel – internationale Investoren ziehen ihre Gelder aus dem Euro-Raum ab. Für Europa und seinen schwachen Euro bedeutet das „Import-Streß“, weil Rohstoffe und andere Güter auf dem Weltmarkt in Dollar notiert sind. Dass die Politik der EZB zu Schieflagen beigetragen, wenn nicht gar deren Hauptverursacher ist, sieht man besonders gut am Zustand der europäischen Banken.
Die Fed „hat fertig“
Aber auch für die amerikanischen Unternehmen ist die Stärkes des Dollar ein riesiges Problem, vor allem für jene US-Unternehmen, für die Europa ein wichtiger Markt ist: sie verdienen „schwache Euros“ und bekommen dafür weniger „starke Dollars“. Dadurch entsteht für die US-Unternehmen „Margen-Streß“. Daher erwartet Hannes Zipfel, dass der Schmerz in allen Bereichen zu groß wird und die US-Notenbank nach der Anhebung im Juli (0,5% oder 0,75%) die Zinsen nicht noch weiter anhebt. Das wiederum wäre ein Turbo für den Goldpreis – auch in US-Dollar.
Noch geht die US-Notenbank Fed slebst davon aus, dass sie die Zinsen auf 3,8% bis 4,0% bis Ende des Jahres 2022 anheben kann – das zeigen die sogenannten Dot Plots (also die von den Mitgliedern der Fed geäußerte Erwartung, auf welchem Niveau der Leitzins zu welchem Zeitpunkt stehen wird).
Wenn die Fed aber dann selbst realisiert, dass sie nicht nur den Euro und andere Währungen crasht mit weiteren Zinsanhebungen, sondern auch das extrem verschuldete US-System selbst kollabieren würde (Gesamtverschuldung der USA: 91 Billionen Dollar!), dann ist der Zeutpunkt gekommen für einen starken Anstieg beim Goldpreis:
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Pingback: Meldungen vom 13.07.2022 | das-bewegt-die-welt.de