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JOLTS bewegt die Märkte Euro mit Sprung nahe an die Marke von 1,10 – hier der Grund

Der Euro steigt heute Nachmittag fast Richtung 1,10 gegen den US-Dollar. Aktuell helfen die JOLTS-Daten aus den USA.

Der Euro stieg vorhin gegen den US-Dollar zügig hoch von 1,0905 auf 1,0973 in der Spitze. Wie auch Gold sieht die Einheitswährung seit 16 Uhr einen Aufwärtsmove, weil US-Anleiherenditen fallen, und der US-Dollar-Index abwärts gerichtet ist. Im TradingView Chart sehen wir in blau seit Jahresanfang den Euro im Vergleich zum US-Dollar, dazu in orange die Rendite für zweijährige US-Staatsanleihen. Wir sehen die gegenläufige Entwicklung, auch aktuell. Die Rendite fällt alleine heute seit 16 Uhr von 4,02 % auf 3,85 %.

Kursverlauf von Euro gegen US-Dollar im Vergleich zu US-Anleiherendite

Euro aufwärts dank JOLTS-Daten

Wie bei Gold, so ist aktuell auch beim Euro die Veröffentlichung der JOLTS-Daten aus den USA der aktueller Push-Faktor. Die JOLTS (angebotene Stellen in den USA im Februar) liegen mit 9,931 Millionen deutlich unter der Erwartung (Prognose war 10,40 Millionen; Vormonat war 10,824 Millionen, nun auf 10,563 Millionen nach unten revidiert ). Das ist der tiefste Stand seit Mai 2021. Der Markt preist mit dem tieferen Dollar (höheren Euro) sofort eine erhöhte Rezessionswahrscheinlichkeit für die USA ein, und damit weniger Zinserhöhungsdruck für die Federal Reserve, womöglich sogar früher fallende Zinsen, ab Herbst? Das ist negativ für Anleiherenditen in den USA und den US-Dollar, weil damit tendenziell Anlagen im Dollar-Raum weniger attraktiv werden. Und so sehen wir aktuell diesen Auftrieb im Euro gegen US-Dollar.

Kommentar

Wie wir letzte Woche bereits schrieben: Der Zinserhöhungsdruck der EZB und der zuletzt weniger starke Auftrieb der Federal Reserve zeigten den Weg Richtung 1,10 im EURUSD. Und nun könnte diese Marke schneller fallen als erwartet. Vor den JOLTS-Daten von 16 Uhr schrieb heute bereits die Marktkommentatorin Lisa Abramowicz: Der Euro ist gegenüber dem Dollar fast so stark wie seit einem Jahr nicht mehr, da die EU-Daten besser ausgefallen sind. „Aktualisierte Daten zu den Arbeitskosten in der Eurozone zeigen, dass die Löhne zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt stärker steigen als in den USA. George Saravelos von der DB“.



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