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Euro vs US-Dollar: Warum es heute nach oben gehen kann

Beispielbild für Euro-Scheine

Die Corona-Krise hat Europa weiter fest im Griff. Auch die letzte Entwicklung beim Euro hat gezeigt, wie groß die Ängste vor einer Rezession sind. Inzwischen fragt sich keiner mehr, ob die europäische Wirtschaft durch das Covid-19 einen Rückgang erfahren wird. Die Frage, die sich jetzt viele Politiker und Ökonomen stellen ist eher, wie groß der Schaden sein wird. In Deutschland gehen die Experten momentan von einem Minus von 5% aus. Das ist aber eine ziemlich optimistische Einschätzung, die uns in den Medien präsentiert wird. Der Schaden wird sehr wahrscheinlich viel größer ausfallen. In einem gestrigen Fernsehinterview gab Finanzminister Scholz bekannt, dass sich die deutsche Wirtschaft bei max. 60% Leistung befindet.

Die Maßnahmen, die von den europäischen Regierungen ergriffen werden, sollen die negativen Auswirkungen abfedern und die Ausbreitung des Virus verlangsamen. Gestern hat auch die Kanzlerin Angela Merkel in der Pressekonferenz mitgeteilt, dass sich Bund und Länder zum Thema „Ausgangsperre“ endlich geeinigt haben. Kurz danach hat ihr Sprecher Steffen Seibert bekannt gegeben, dass sich auch Frau Merkel ab sofort in häusliche Quarantäne begeben wird, da sie Kontakt zu einem Coronavirus infizierten Arzt hatte. Es sollen aber reine Vorsichtsmaßnahmen sein.

Die Stimmung beim Euro zum US-Dollar war am Freitag weiterhin getrübt. Am Vormittag hat der Major zwar versucht, den Widerstand bei 1,0815 nach oben zu brechen, doch der Angriff ist gescheitert. Nach der Enttäuschung haben die Bären sofort ihre Chance ergriffen und frische Short-Orders am Markt platziert. Der Euro musste seine Talfahrt fortsetzen und der Kurs ist zum Wochenabschluss zwischenzeitlich wieder um fast 200 Punkte gefallen. Im Tief notierte Euro vs US-Dollar am Freitag bei 1,0634.

Der Ausblich für Euro vs US-Dollar zum Wochenstart

Die neue Handelswoche hat bis jetzt für den Euro zum US-Dollar freundlich angefangen (hier der ganz aktuelle Marktkommentar von Markus Fugmann). Aber: die in Dollar verschuldeten Welt hat immensen Dollar-Bedarf, daher dürfte Dollar-Stärke mit Risokaversion einher gehen. In der asiatischen Session heute Nacht, konnte der Major seine wichtige Unterstützung bei 1,0665 erfolgreich verteidigen. Der Kurs erfährt gerade eine leichte Erholung. Grund dafür sind zum Teil sicherlich die Gewinnmitnahmen der asiatischen Händler. Die fernöstlichen Wertpapiermärkte zeigten sich heute überwiegend negativ. Nur der Nikkei 225 konnte positiv performen und schloss mit +1,87%.

Aktuell (Montagmorgen) notiert der Euro vs US-Dollar bei ca. 1,0750. Es wird spannend werden, ob der Major seinen Rebound fortsetzen wird. Aus technischer Sicht stehen die Chancen auf eine Erholung ganz gut. Im mittelfristigen Chart (siehe unten), sieht man deutlich, dass der Kurs eine „W“ Formation ausgebildet hat. Diese Formation deutet auch eine Gegenreaktion hin. Auch die technischen Indikatoren befinden sich im überverkauften Bereich und werden demnächst sehr wahrscheinlich frische Long-Signale generieren. Es wird heute sehr entscheidend sein, ob die Marke von 1,07 halten kann. Sollte es dazu kommen, werden die Bullen die Long-Seite favorisieren und die 1,0800 Marke in den Fokus nehmen. In diesem Bereich kann es zu einer erhöhten Volatilität kommen. Sollte die 1,0800 „big figure“ brechen, wird der Euro weiter an Stärke gewinnen. Der nächste signifikante Widerstand befindet sich erst bei 1,0840 (23,6 Fibonacci Retracement). Auf diesem Niveau empfiehlt es sich, die Long-Positionen zu schließen oder mit einem Trailing-Stop abzusichern.

Wenn uns dagegen heute wieder Hiobsbotschaften zum Thema Coronavirus erreichen sollten, kann die Stimmung beim Euro zum US-Dollar schnell kippen. In diesem Fall, kann sich der übergeordnete Abwärtstrend weiter fortsetzen. Auf der Unterseite wartet auf EUR/USD, wie schon erwähnt, die erste wichtige Unterstützung bei 1,0700. Sollte diese brechen, wird zuerst die Marke von 1,0650 und dann das letzte Tief bei 1,0634 angesteuert. Der Daily Pivot Point liegt heute beim Euro zum US-Dollar bei 1,0722.

Chartverlauf für Euro vs US-Dollar

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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