Devisen

Euro vs US-Dollar: Wie weit kann der Euro noch fallen?

Das Euro-Symbol

Auch in der gestrigen Handelssitzung konnte der Euro zum US-Dollar keine wesentliche Erholung erfahren. In den Morgenstunden haben die Short-Trader die wichtige Unterstützung bei 1,0835 durchbrochen. Die lange Seitwärtsbewegung war somit zu Ende und es hat sich eine frische Dynamik auf der Unterseite entwickelt. Ausgelöst wurde diese zusätzlich durch die Stopp-Lawine, die den Euro vs US-Dollar weiter in die südliche Richtung geschickt hat. Mit dieser Bewegung wurde der übergeordnete Abwärtstrend erneut bestätigt. Im Tief notierte gestern der Euro vs US-Dollar bei 1,0780. Diese Unterstützung wurde zwar nur kurzfristig getestet, doch es hat gezeigt, dass der Euro weiter angeschlagen bleibt und nicht genug Potential besitzt, den Abwärtstrend zu beenden. Nach diesem Sturz kam es dann zu einer Gegenreaktion auf der Oberseite, aber diese wurde hauptsächlich durch die Gewinnmitnahmen der Bären verursacht. In den Nachmittagsstunden bewegte sich EUR/USD nur noch seitwärts und konnte die 1,0800 Marke nicht mehr nachhaltig erobern.

Zu der gestrigen Euro-Schwäche haben auch die fundamentalen Nachrichten, die die Öffentlichkeit aus Brüssel erreicht haben, beigetragen. Laut der EU-Kommission steht Europa vor einer sehr schweren Rezession, die uns noch bis ins nächste Jahr begleiten kann. Der EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni verkündete gestern, dass Europa gerade einen wirtschaftlichen Schock erlebt, den es seit der großen Depression nicht mehr gegeben hat. Laut der EU-Frühjahrsprognose kann die Wirtschaft in Europa durch die negativen Auswirkungen der Corona-Krise um 7,7 Prozent schrumpfen. Das sind düstere Aussichten, die den Euro gestern weiter unter Druck gesetzt haben. Um der Krise entgegenzuwirken, lockern die meisten EU-Länder die harten Maßnahmen und versuchen die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Obwohl die Lockerungen für viel Diskussionen und Spaltung in der Politik sorgen, freuen sich die meisten Menschen über die schrittweise zurückgewonnene Freiheit.

Auch in den USA kommt es zu massiven Protesten gegen den Lockdown, der so viele Existenzen aufs Spiel setzt. Egal, ob in Europa oder in Amerika, die Menschen sehnen sich immer mehr nach der Normalität. Die Isolation und die Existenzängste verursachen sowohl einen wirtschaftlichen als auch einen gesundheitlichen Schaden. Mit großer Erwartung blicken heute die Händler und Analysten auf die Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten aus den USA. Diese Nachrichten können in den nächsten zwei Tagen für viel Volatilität am Devisenmarkt sorgen.

Der Tagesausblick für Euro zum US-Dollar

Aktuell notiert der Euro zum US-Dollar bei ca. 1,0798. Der Markt ist noch ruhig und die Volatilität fehlt. Der Kurs pendelt um die 1,0800 Marke, die heute von großer Bedeutung für die weitere Kursentwicklung bei EUR/USD sein wird. Aus technischer Sicht befindet sich der Major weiter im Abwärtstrend. Die Indikatoren im kurzfristigen Zeitfenster sind zwar schon im überverkauften Bereich, doch solange keine positiven Nachrichten von der fundamentalen Seite den Euro unterstützen, wird der Kurs vermutlich weiter fallen. Jede Gegenreaktion auf der Oberseite wird zum Verkauf des Euro genutzt.

Sollte die 1,0800 „big figure“ nachhaltig brechen, kann der Major weiter bis 1,0780 fallen. Bricht auch diese Marke, wird es erneut zu einer Stopp-Lawine kommen, die die Abwärtsbewegung weiter beschleunigen kann. Die nächste wichtige Unterstützung befindet sich bei ca. 1,0750. Hier kann der Kurs vorerst aufgefangen werden. Auf der Oberseite befindet sich der erste wichtige Widerstand bei 1,0830 und dann bei 1,0885. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass der Euro heute dieses Niveau erreichen wird. Der Daily Pivot Point beim Euro vs USD liegt heute bei 1,0808.

Euro vs US-Dollar im Chartverlauf

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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