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Euro: Warum er die Coronakrise wahrscheinlich überleben wird!

Der Euro hat zuletzt vor allem gegenüber dem US-Dollar aufgewertet – die Investoren gehen davon aus, dass die Rettungspolitik der EU die Lage in der Eurozone trotz Coronakrise stabilisieren wird. Aber unverhofft kommt oft – noch ist das vom EU-Rat beschlossene Rettungspaket nicht vom EU-Parlament bestätigt. Aber ist dieses Rettungspolitik nachhaltig, oder liegt das Problem tiefer? Scheitert der Euro, weil ein oder mehrere wichtige Länder aus dem Euro austreten?

Andreas Beck analysiert die verschiedenen Szenarien und klopft sie auf ihre Realisierbarkeit ab. Er sieht das Haupt-Problem weniger in der Coronakrise, als vielmehr bei den Renten – das Problem der Finanzierbarkeit der Renten sei in allen Ländern der EU virulent. Diese Renten seien, ebenso wie die Sozialsysteme der europäischen Länder, nicht mehr finanzierbar, wenn die Baby-Boomer in den nächsten Jahren in Rente gehen. Nun gebe es zwei Alternativen: man kürzt erstens die Renten – oder führt als Alternative dazu eine Vermögenssteuer ein. Beides aber dürfte nicht das erste Mittel der Wahl sein. Viel bequemer wäre es doch, wenn man das Ausland bezahlen lassen würde durch die Aufnahme neuer Schulden – und unter Inkaufnahme von schmerzhaften Reformen.

Aber wer kauft die Schulden etwas Italiens, wenn das Land nicht mehr im Euro wäre? Daher, so Andreas Beck, sei es extrem unwahrscheinlich, dass Italien aus dem Euro austrete. Auch ein Austritt Deutschlands aus dem Euro sei nicht wirklich wahrscheinlich.

Beck analysiert unaufgeregt und in jeder Hinsicht sachlich, was in Zukunft mit passieren wird – und warum die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass der Euro tatsächlich überlebbben wird. Sehenswert!

Wie wahrscheinlich ist es, dass der Euro scheitert?



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5 Kommentare

  1. Wirtschaft ist nur zu einem kleinen Teil auf Vernunft und Gedankenmodellen fundiert.
    Wirtschaft ist Psychologie ! Interessant wird es,wenn zwei bis dreistellige Billionenbeträge „gedruckt“werden.Meinen Sie wirklich,daß Staaten dann rational handeln werden ? – absehbare Folgen kommen immer zeitversetzt unwiederuflich + später.
    Ist der Maastrichtvertag jemals gebrochen worden,mal als Frage in den Raum geworfen ?

    1. Ein sehr verwirrter und fragwürdiger Kommentar.

      Wirtschaft ist nur zu einem kleinen Teil auf Vernunft und Gedankenmodellen fundiert.
      Wollten Sie sagen, die Gedankenmodelle der Wirtschaft basieren nur zu einem kleinen Teil auf Vernunft?

      absehbare Folgen kommen immer zeitversetzt unwiederuflich + später.
      Gemeint war sicher unwiderruflich. Wo liegt der Unterschied zwischen zeitversetzt und später?

      Ist der Maastrichtvertag…
      Meinten Sie den Maastrichtvertrag, vertagt oder Vatertag? Mal als Frage in den Raum geworfen. Und wenn wir schon dabei sind, was wollen Sie uns eigentlich genau mitteilen?

      Dass Wirtschaft gleich Psychologie ist? Dass jeder Student der Volks- und Betriebswirtschaften genau so gut auch Psychologie studieren könnte?

  2. Und weil der Euro sich so positiv auf die suedeuropaeischen Laender ausgewirkt hat, ist das Medianvermoegen der Privatpersonen bspw. von Frankreich, Spanien und Italien ca. 3mal so hoch wie das der Deutschen. D.h. in den letzten 20 Jahren hat es einen gigantischen Wohlstandstransfer von Deutschland in die genannten Laender gegeben.
    Quelle : https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Vermögen_pro_Kopf
    Armes Deutschland – im doppelten Sinne des Wortes !
    „Think Beyond the Obvious“ beschaeftigt sich auch immer mal wieder mit dieser Problematik !

  3. Guten Morgen!
    Nun, ich finde die Schlussfolgerungen hinsichtlich Italiens Ausstieg aus dem Euro schon sehr gewagt. Fest steht doch vielmehr, dass die Hilfsleistungen der EU (die ja noch gar nicht durch das Parlament bestätigt wurden)hinten und vorne nicht reichen werden. Die Aussage, dass niemand italienische Staatsanleihen ohne massiver Zinsaufschläge kaufen würde, halte ich ebenfalls für sehr gewagt in einer Zeit wo Anleger Renditen und seien sie noch so gering suchen wie Lebewesen das Wasser in der Trockenzeit. Ergo würde Italien seine Staatsanleihen in Lire mit ganz geringen Zinsaufschlägen verkaufen können. Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass die desaströse Wirtschaftslage in Italien Hr. Salvini wohl zu einem Comeback verhelfen wird. Die EU treibt ja m.M. nach Italien und nicht nur Italien förmlich aus dem EURO und für Italien wäre es in Wahrheit ein Segen und für den Euro der Todesstoß.
    Das Euro-System ist nunmal mit JPY, USD, CHF oder GBP, etc. nicht zu vergleichn und es wird m.E. für alle Teilnehmer am Euro mit jedem Tag schmerzvoller wo diese Währung am Leben gehalten wird.

    1. @Kritisch on Fire

      Wenn die EU Hilfeleistungen „vorne und hinten“ nicht reichen sollten, dann wird es neue geben.
      Noch „geht der Krug zum Brunnen“.

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