FMW-Redaktion
Die europäischen Neuwagen-Anmeldungen steigen von Mai 2016 auf Mai 2017 kräftig an mit +7,6% auf 1,39 Millionen Autos. Der europäische Automobilverband „ACEA“ weist sogar darauf hin, dass man damit das Niveau aus Mai 2007 erreicht habe, unmittelbar vor dem Beginn der Finanzkrise. Es gibt teilweise kräftige Zuwächse in den Einzelstaaten. Deutschland +12,9%, Spanien +11,2%, Kroatien +34,1%, Niederlande +26,7%, Polen +20,5%, Frankreich +8,9% usw (Grafik).
Griechenland liegt bei -20,9% auf Jahresvergleichsbasis – eine Zahl die zeigt, dass trotz aller „Rettungsmaßnahmen“ dort gar nichts in Ordnung ist! Ebenfalls negativ ausbrechen tut Großbritannien, wo die Angst vor der Ungewissheit durch den Brexit wohl immer größer wird. Dort gehen die Anmeldungen neuer Autos nämlich um 8,5% zurück.
Vor allem profitiert Daimler mit einem satten Jahresplus von 13,4% wie auch Toyota mit +20,1%. Fiat, Renault und Volkswagen legen ebenfalls gut zu mit 11,5%, 10,2% und 8,2%. Einen negativen Absatz hat Opel mit -2,3%. Da mögen die Autos noch so gut sein. Bei dem Image als ungewollte Marke, die von GM verstoßen wird, und nun als Auslastungs-Zugewinn bei PSA untergeht, hat man einen schweren Stand bei neuen Käufern! BMW ist nur mit +2% dabei. Jaguar Land Rover verliert 8,9%.
Europa liegt, so kann man es sagen, mehrere Jahre hinter der Konjunkturkurve der USA. Das sieht man auch bei den Autoverkäufen. Lagen sie auf Jahresbasis in den USA während der Finanzkrise unter 11 Millionen Stück, lag die Zahl 2016 bei einem Rekordwert von 17,55 Millionen Autos. Die bisher schon erhobenen Daten aus diesem Jahr lassen sich hochrechnen und zeigen, dass es dieses Jahr in den USA einen starken Rückgang geben wird. Auch muss man natürlich bedenken, dass die Amerikaner viel stärker alles auf Kredit konsumieren, und die letzten Jahre wie vor der Finanzkrise auch kräftig Autos gekauft hatten, egal was da komme.
Wann kommt die Abflachung der Kurve in Europa? Vielleicht in ein, zwei Jahren? Das liegt ja auch am Verhalten der EZB.
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