Seitdem Tesla begonnen hatte, die Preise für seine Modelle zu senken, waren Meldungen von Elektroauto-Herstellern über neue Preissenkungen eher die Regel als eine Ausnahme. Daraus ist ein regelrechter Preiskrieg zwischen den Automobilherstellern entstanden. Tesla hat in diesem Jahr mehrfach die Verkaufspreise für verschiedene Modelle gesenkt, insgesamt sechsmal in vier Monaten. So gelang es dem Unternehmen von Elon Musk, die Nachfrage zuletzt deutlich anzukurbeln. Die Tesla-Aktie hat sich dementsprechend gut entwickelt.
Andere Hersteller zogen darauf hin nach. Während sich der deutsche Autobauer Volkswagen lange Zeit gesträubt hatte in den Preiskampf einzusteigen – letztendlich reduzierte man den Preis für das neue ID.3 Modell um 4.000 Euro – senkten vor allem die chinesischen Rivalen ihre Preise und verschärften damit den Konkurrenzkampf der Elektro-Hersteller. Doch nun haben Tesla und seine chinesischen Rivalen einen Waffenstillstand nach dem brutalen EV-Preiskrieg signalisiert, wie Bloomberg aktuell berichtet.
Verpflichtung zum fairen Wettbewerb
Tesla und Chinas führende Hersteller von Elektrofahrzeugen, darunter BYD, haben sich verpflichtet, einen fairen Wettbewerb aufrechtzuerhalten und „abnormale Preise“ auf dem weltweit größten Markt für Elektrofahrzeuge zu vermeiden, was ein mögliches Ende des Preiskriegs im Jahr 2023 signalisiert, der die Branche zuletzt überschattet hatte.
Am Donnerstag fand auf dem China Auto Forum in Shanghai eine Unterzeichnungszeremonie statt, bei der Führungskräfte von 16 Automobilherstellern auf der Bühne standen, um die vier Punkte des Abkommens anzuerkennen und sich dazu zu verpflichten. Zu den beteiligten Automobilherstellern gehörten auch Nio, Xpeng, Geely und Chery Automobile.
Tesla löste den Preiskrieg aus
Tesla hatte den Preiskrieg Ende letzten Jahres ausgelöst und andere große Marken dazu veranlasst, sich Anfang 2023 mit hohen Preisnachlässen anzuschließen, um Kunden anzulocken, da sich der Absatz verlangsamte. Elon Musks Tesla und BYD, Chinas größte Automarke, standen an der Spitze des Kampfes und senkten die Preise in den ersten fünf Monaten des Jahres um durchschnittlich 6 %.
Die Preissenkungen zogen den Zorn einiger Kunden auf sich, die bereits Fahrzeuge gekauft hatten, darunter auch verärgerte Tesla-Besitzer, die sich in Geschäften und Vertriebszentren beschwerten.
Die schwache Verbraucherstimmung im Gefolge der Covid-Pandemie belastete die Autoindustrie, und der Aufbau von Lagerbeständen ebnete schließlich den Weg für die Preissenkungen.
Das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie habe den chinesischen Verband der Automobilhersteller angewiesen, die 16 Unternehmen zur Unterzeichnung der Vereinbarung zusammenzubringen, sagte MIIT-Minister Miao Wei auf der Veranstaltung in Shanghai.
Details der Vereinbarung
Die Automobilhersteller verpflichteten sich außerdem, die Verbraucher nicht zu täuschen und zur Stabilisierung des Wachstums und zur Vermeidung von Risiken beizutragen.
Hier sind die übersetzten Details der Vereinbarung, die nicht bindend ist:
Einhaltung der Branchenregeln und -vorschriften, Regulierung der Marketingaktivitäten, Aufrechterhaltung eines fairen Wettbewerbs und keine Störung des fairen Wettbewerbs durch abnormale Preise.
Achten Sie auf Marketing- und Werbemethoden, übertreiben Sie nicht und nutzen Sie keine falsche Werbung, um Aufmerksamkeit zu erregen oder neue Kunden zu gewinnen.
Qualität an die erste Stelle setzen, das Leben der Kunden mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen verbessern.
Förderung der sozialistischen Grundwerte: aktive Wahrnehmung der sozialen Verantwortung, aber auch die Verantwortung zur Aufrechterhaltung eines stetigen Wachstums, zudem die Stärkung des Vertrauens und die Vermeidung von Risiken.
Weitere an der Zeremonie beteiligte Automobilhersteller waren: FAW Group, BAIC Group, JAC Group, Dongfeng Motor Corp., GAC Group, Li Auto, SAIC, Sinotruk, Great Wall Motor, Changan Auto und Chery Automobile Co.
FMW/Bloomberg
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