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Einstellungsoffensive bis Sommer 2023 EY will 220.000 neue Mitarbeiter einstellen

Investmentbanker? Nein, lieber doch Wirtschaftsprüfer oder Berater bei EY, KPMG und Co? Die Firmen schaffen hunderttausende neue Jobs.

Menschen im Büro

Zu den „Big Four“ der weltweit größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften gehört auch EY (Ernst & Young). Offenbar steht man nach einem zuletzt sehr starken Wachstum vor einem weiteren gigantischen Aufbau bei der Mitarbeiterzahl. Wenn Sie gleich die Dimensionen auch bei den anderen großen Wirtschaftsprüfern lesen, werden Sie sich fragen: Was ist hier los? Nimmt die Bürokratie dermaßen Überhand? Natürlich muss man sagen: Je mehr Skandale wie Wirecard, FTX und Co, je genauer Aufseher wie die BaFin inzwischen hinsehen, desto mehr und intensiver muss in Unternehmen geprüft werden? Und in Sachen „Beratung“ dürfte auch viel zu tun sein. Offenbar hat die Branche so viel zu tun, dass man hunderttausende neue Mitarbeiter rekrutieren kann.

Investmentbanking bei Banken out, dafür Beratung und Wirtschaftsprüfung angesagt? Während Investmentbanken Stellen abbauen, werden die Belegschaften der Wirtschaftsprüfer immer größer. So setzt EY in den zwölf Monaten bis Juli 2023 ein Programm zur Neueinstellung im Umfang von rund 220.000 Mitarbeitern um, so berichtet es aktuell Bloomberg. Dafür dürften in diesem Jahr mehr als 3 Millionen Lebensläufe gesichtet werden, sagte Trent Henry, bei EY Global Vice Chair für den Bereich Talent, im Bloomberg-Interview.

Im vorangegangenen Zwölf-Monats-Zeitraum hatte der Konzern das höchste Wachstum seit fast zwei Jahrzehnten verzeichnet. Falls es zu einer Aufspaltung von EY in Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung kommen sollte, würde dies den Personalaufbau noch weiter beflügeln. Im Geschäftsjahr 2022 hatte das Unternehmen rund 160.000 Einstellungen vorgenommen.

Auch die anderen “Big Four” der größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften verstärken sich in erheblichem Umfang personell. PwC begrüßte im Geschäftsjahr 2022 148.000 neue Mitarbeiter, und will bis 2026 netto 100.000 zusätzliche Fachkräfte einstellen, wie das Unternehmen im Oktober mitgeteilt hatte. Auch Deloitte und KPMG stocken ihre Belegschaften auf. Zusammen hatten die vier Unternehmen bereits mehr als eine Million Beschäftigte.

Die Größen der Wall Street indessen setzen bei ihren Belegschaften den Rotstift an. Sowohl Citigroup Inc. als auch Barclays Plc haben Investmentbanker entlassen. Tech-Unternehmen haben im letzten Monat fast 10.000 Stellen gestrichen. Der Chef von Amazon.com Inc., Andy Jassy, hat angekündigt, dass die Einschnitte bis ins nächste Jahr andauern werden.

“Während sich der Arbeitsmarkt insgesamt abkühlt, hat sich der Bereich Buchhaltung ziemlich gut gehalten”, konstatiert Simon Wingate, Geschäftsführer des Jobportals Reed UK. “Wenn man sich traditionelle Vergleichsbereiche wie das Bankwesen oder die Rechtsabteilung ansieht, ist die Buchhaltung bei weitem die größte Branche, was die Stellenausschreibungen auf unserer Website angeht.”

US-Stellenausschreibungen in verschiedenen Branchen seit 2020

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Werbung sollte gekennzeichnet werden.

    1. Hallo Peter, der Artikel-Inhalt ist keine Werbung, sondern basiert auf einer Bloomberg-Meldung, ist auch dementsprechend gekennzeichnet.

    2. 👍😂
      Ist nicht EY (Ernst & Young) die geniale Firma, die Wirecard so offensichtlich versemmelt hat, wegen „Blindheit“?!
      Ich dachte, die hätte man wegen offensichtlicher Inkompetenz, zumindest zerschlagen!

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