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EZB-Aufkauf von Staatsanleihen: Gesamtvolumen erstmals rückläufig

Wie gestern Abend von der EZB veröffentlichte Daten zeigen, ist das Gesamtvolumen der von ihr getätigten Staatsanleihen-Käufe seit Beginn des Programms zum ersten Mal...

FMW-Redaktion

Bis mindestens September diesen Jahres soll der neue Ankauf von Staatsanleihen der Eurozone durch die EZB fortgesetzt werden. Inzwischen findet der Ankauf in einem verringerten Volumen von 30 Milliarden Euro pro Monat statt, und nicht mehr 60 Milliarden Euro wie noch letztes Jahr. Wie gestern Abend von der EZB veröffentlichte Daten zeigen, ist das Gesamtvolumen der von ihr gehaltenen Staatsanleihen-Käufe seit Beginn des Programms zum ersten Mal rückläufig.

Die gestern veröffentlichten Daten zeigen für Öffentliche Anleihen (Staatsanleihen + Öffentliche Einrichtungen wie Förderbanken) ein offenes Ankaufvolumen von 1,962 Billionen Euro zum aktuellsten Stichtag 20. April. Für die Vorwoche zum Stichtag 13. April waren es noch 1,963 Billionen Euro. Das Gesamtvolumen der Neukäufe war somit erstmals geringer als das Gesamtvolumen der Anleihen, die wegen Auslaufen aus dem Bestand fielen. Der Rückgang beträgt exakt 1,09 Milliarden Euro – und wie gesagt, damit schrumpft das Programm erstmals seit seinem Start vor drei Jahren.

In der folgenden Grafik sieht man das aktuelle Volumen aller noch offenen Anleihe-Kaufprogramme der EZB. Markiert haben wir das Hauptprogramm der Staatsanleihen (PSPP) und das Programm für Unternehmensanleihen (CSPP), welches derzeit noch steigt, und jetzt ein Volumen von 150,7 Milliarden Euro erreicht hat.

Anleiheprogramme der EZB in einer Gesamtübersicht

In der folgenden Grafik sehen Sie, wie sich die monatlichen Gesamtvolumina der Neuankäufe der EZB bei allen Programmen entwickelt. In dunkelblau sieht man den Hauptposten der Staatsanleihen-Käufe, aber auch die andren Programme haben ihren Einfluss. Jüngst geht das Neu-Volumen wegen der Reduzierung der Staatsanleihekäufe von 60 auf 30 Milliarden Euro zurück.

EZB-Grafik der monatlichen Kaufvolumina



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3 Kommentare

  1. Das Problem dürfte einfach sein, das die EZB an ihre selbst gesteckte Obergrenze von 33 % bei den Staatsanleihen stößt. Gleichzeitig geht die Emissionstätigkeit von Ländern wie Deutschland zurück wodurch es noch schwieriger wird ausreichend kauffähige Papiere zu finden. Zudem ist der Staatsanleihenmarkt in Europa ja bei weitem nicht so liquide wie der amerikanische.

    1. Naja, alleine die Bundesregierung hat ca. 1,2 Bio. an Staatsanleihen ausstehend. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 5 Jahren würden also im Schnitt pro Tag über 650 Mio. Euro fällig und würden größtenteils refinanziert werden. Das sollte alos genug Volumen pro Monat sein.

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