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EZB-Politik treibt alle Geldanlagen der Deutschen insgesamt ins Minus

Dass die EZB-Politik der abgeschafften Zinsen für Anleger real Verluste bringt, ist vor allem beim reinen Zinssparen keine große Überraschung (Nullzinsen abzüglich Inflation ergeben zwangsläufig Negativrenditen). Aber laut heutiger Veröffentlichung der Bundesbank schafft es die Inflation derzeit alle Anlageklassen insgesamt ins Minus zu drücken. Dazu zählen neben einfachen Kontoguthaben und Sparkonten auch Geldanlangen in Aktien. Hier auszugsweise im Wortlaut von der Bundesbank:

Diese Gesamtrendite stieg im Jahr 2017 auf durchschnittlich 1,4%, während sie 2016 noch bei 0,9% gelegen hatte. Parallel zu den Wertpapierrenditen sank sie jedoch im Verlauf des vergangenen Jahres und war Anfang 2018 mit – 0,8% erstmals seit sechs Jahren negativ. Gedämpft wurde die Gesamtrendite insbesondere von den Renditen auf Bankeinlagen, deren Beitrag zur Gesamtrendite seit Ende 2016 so tief im negativen Bereich lag wie nie zuvor im Berichtszeitraum. Auch die Wertpapierrenditen reduzierten die Gesamtrendite im ersten Vierteljahr 2018 nennenswert. Lediglich der Beitrag von Ansprüchen gegenüber Versicherungen war wie im gesamten Berichtszeitraum auch am aktuellen Rand positiv, allerdings seit 2017 auf einem sehr niedrigen Niveau.

Was lernen wir daraus? Das inzwischen jahrelange Verharren der Nullzinsen auf ihrem Status Quo sorgt nicht für eine gleichbleibend schwache Rendite bei Geldanlagen. Nein, durch die zuletzt spürbar gestiegene Inflation in Deutschland (EZB-Ziel von 2% erreicht) sinkt die tatsächliche Rendite sogar ins Minus. Und je mehr die Inflationsrate steigt, desto weiter macht der Anleger im Gesamtschnitt Verluste mit seinen Geldanlagen (Nullzinsen abzüglich Inflation).

Diese Grafik macht den Verlauf der Renditen aller Geldanlagen anschaulicher. Rechts mit dem Pfeil markiert sieht man den aktuellen Absturz in den Negativbereich. Zuletzt ging es ins Negative durch die schnell fallenden Aktienkurse vor zehn Jahren, die somit auch die Gesamtrendite aller Geldanlagen ins Minus drückten. Heute sieht die Lage ganz anders aus. Aktien laufen halbwegs gut, aber dafür sind es die Nullzinsen abzüglich Inflation, was die Gesamtsituation in den Keller drückt.

Die folgende Grafik zeigt, wie das Geldvermögen aufgeteilt ist, und wie es sich im Lauf der Jahre verändert hat.



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