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Der Weg einer Notenbankerin von Leugnung der Inflation zur Panik EZB: Schnabel will Inflation bekämpfen, warnt vor Vertrauensverlust in Geld

Nichts ändert sich so schnell wie die Lage – das muß schmerzhaft auch EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel erfahren, die lange die Gefahren der Inflation herunter gespielt hatte und nun im Panik-Modus agiert!

Isabel Schnabel und die EZB: Irrungen und Wirrungen über die Inflation

So sagte Schnabel etwa noch im September 2021, dass „Medien und Experten die Ängste der Menschen bedienen“ würden mit ihren Warnungen vor der Inflation. Dabei lag die Inflation in der Eurozone im September 2021 schon bei 3,4% (und damit weit über dem Ziel der EZB von 2%) – um dann stetig und steil weiter anzusteigen auf inzwischen 8,9% (Juli 2022).

Im November 2021 dann schien Isabel Schnabel doch etwas nachdenklicher zu werden (die Inflation war im November 2021 in der Eurozone auf 4,9% gestiegen): man müssse ein „waches Auge“ auf die Teuerung haben, die zwar laut Schnabel zurück gehen werde, aber es sei nicht klar, wie schnell und in welchem Umfang. Dann, im Dezember in einem ZDF-Interview, sah sie wieder „keine Hinweise, dass die Inflation ausser Kontrolle gerät“.

Aber die Inflation geriet ausser Kontrolle – und droht nun mit explodierenden Preisen für Strom und Gas der Kontrolle der Notenbanken vollends zu entgleiten. Insofern erleben wir bei Isabel Schnabel im Grunde eine Chronologie der Irrtümer und Fehleinschätzungen, die nun fast in Panik umschlägt: in einer Rede auf der Notenbanker-Konferenz in Jackson Hole warnte Isasbel Schnabel nun davor, dass die Menschen ihr Vertrauen in das FIAT-Geld verlieren würden, wenn die Zentralbanken jetzt nicht entschieden agieren würden: „They need to lean with determination against the risk of people starting to doubt the long-term stability of our fiat currencies“.

Schnabel und EZB im Panik-Modus

Das ist schon eine erstaunliche Entwicklung in einem Zeitraum von nur einem Jahr: erst leugnete Schnabel die Inflation – wer davor warnte, war ein Panikmacher. Dann relativierte sie die Teuerung – diese würde doch schon bald zurück gehen, also alles gut. Nun ist Schnabel an dem Punkt angekommen, dass sie das Vertrauen in das von den Notenbanken gedruckte Geld insgesamt in Gefahr sieht. Man kann hier durchaus von einem Panik-Modus der EZB, der Notenbanken insgesamt sprechen.

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So berichtet Bloomberg über die Aussagen der EZB-Direktorin gestern in Jackson Hole:

Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, forderte die politischen Entscheidungsträger auf, energisch zu handeln, um die hartnäckig hohe Inflation wieder unter Kontrolle zu bringen, und warnte davor, sich beim ersten Anzeichen eines nachlassenden Preisdrucks zurückzuziehen.

Es bestehe zunehmend die Gefahr, dass die Inflationserwartungen nicht mehr verankert seien, was das Vertrauen in die Zentralbank zu untergraben drohe, sagte sie am Samstag auf einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Symposiums der Federal Reserve in Jackson Hole. Angesichts der Tatsache, dass die Wirtschaft in Zukunft wahrscheinlich mit größeren, hartnäckigeren und häufigeren Schocks konfrontiert sein wird, wenn sich die langjährigen wirtschaftlichen Realitäten ändern, muss sich die Geldpolitik auf den Schutz der Preisstabilität konzentrieren und der Finanzpolitik die Aufgabe überlassen, die Grundlagen für ein widerstandsfähiges Wachstum zu schaffen.

„Sowohl die Wahrscheinlichkeit als auch die Kosten, dass sich die derzeitige hohe Inflation in den Erwartungen verfestigt, sind unangenehm hoch“, sagte Schnabel. „In diesem Umfeld müssen die Zentralbanken energisch handeln. Sie müssen sich entschlossen gegen das Risiko stemmen, dass die Menschen beginnen, an der langfristigen Stabilität unserer Fiat-Währungen zu zweifeln.“

Sie fügte hinzu, dass „die politischen Entscheidungsträger auch nicht beim ersten Anzeichen eines möglichen Umschwungs des Inflationsdrucks innehalten sollten, wie z. B. bei einem Nachlassen der Unterbrechungen in der Lieferkette. Vielmehr müssen sie ihre feste Entschlossenheit signalisieren, die Inflation schnell wieder auf das Zielniveau zu bringen“.

Die Äußerungen fügen sich in eine beginnende Debatte unter den EZB-Mitgliedern über die am besten geeignete Strategie ein, um die Kontrolle über eine Inflationsrate, die sich 10 % nähert, zurückzugewinnen. Der EZB-Rat hat die Zinssätze im Juli um einen halben Punkt angehoben, und weniger als zwei Wochen vor der September-Sitzung plädieren Vertreter der EZB, darunter Robert Holzmann aus Österreich und Klaas Knot aus den Niederlanden, dafür, zumindest eine Erhöhung um drei Viertelpunkte in Betracht zu ziehen.

Schnabel äußerte sich nicht zu dem Umfang des nächsten EZB-Schrittes.

EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau argumentierte in derselben Diskussionsrunde, dass die politischen Entscheidungsträger bei der Bekämpfung der Rekordinflation entschlossen vorgehen müssen, um zu vermeiden, dass sie später zu „unnötig brutalen“ Zinsschritten gezwungen werden. Anhaltende Zinserhöhungen werden mindestens so lange notwendig sein, bis die Kreditkosten ein Niveau erreicht haben, auf dem sie die Wirtschaft weder stimulieren noch einschränken – was „vor Ende des Jahres, nach einem weiteren bedeutenden Schritt im September“ geschehen könnte.

Schnabel argumentierte, dass vieles für ein entschlossenes Handeln der Zentralbanken spreche, selbst wenn dies bedeute, ein geringeres Wachstum und eine höhere Arbeitslosigkeit zu riskieren, weil dieser Ansatz der „robusten Kontrolle“ das Risiko „sehr schlechter wirtschaftlicher Ergebnisse in der Zukunft“ verringere.

FMW/Bloomberg

Isabel Schnabel EZB Inflation Geld

 



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20 Kommentare

  1. … Der Zug ist abgefahren!

  2. Deutschland wird schneller kollabieren, als wir aktuell vermuten.
    Die für die Industrie preisgünstige Energie gibt es nicht mehr. Damit sind wir auch nicht mehr in der Lage, die hohen Sozialkosten zu stemmen.
    Es dürfte schnell sehr bitter werden – für Alle

    1. Bitte erklären Sie mir Herr Fugmann, warum alle bei einer Inflation die auf einem Angebotsdefizit basiert nach Zinserhöhungen schreien? Wir laufen bzw. sind in einer Rezession. Wir haben zu wenig Angebot u.a wg. Lieferketten, Energie und Arbeitskräftemangel. Also braucht es billiges Geld für Investitionen in kürzere Ketten, Energie, Roboter und sonstige Digitalisierung. Somit müssten die Zinsen ja wohl am Besten unten bleiben (keine Fristentransformation mehr bei Banken bedeutet ja auch noch fallendes Kreditvolumen). Dafür aber agressiv die Bilanzsumme der Notenvanken reduziert werden. Erstens keine Buchverluste der Anleihen bei der EZB/FED etc. Die Geldbasis sinkt aber, somit auch die Inflation. Die Staaten werden gezwungen zu sparen, weil die Zinsen am langen Ende nach oben gehen und keiner dieses Überangebot abnimmt. Kette könnte ich jetzt noch weiter ausführen aber wir hätten Raum für Kredite im Privatsektor für Investitionen etc. und fallende Staatsnachfrage bringt zusätzliche zur Geldbasisreduzierung die Inflation runter.
      Wo liegt mein Fehler?

      1. Gute Fragen, die mir auch gestellt werden, ich sie aber nicht beantworten kann.

        Ich hoffe auf Herrn Fugmann. Schönen Abend noch

      2. Bin kein Volkswirt, bitte also um Nachsicht, wenn ich Blödsinn schreibe.
        Ist das nicht ein Widerspruch, wenn sie die aktuelle Inflation nur den Lieferketten zuschreiben, nicht aber der massiven Geldmengenausweitung, andererseits aber von der Reduzierung der (ECB-)Bilanzsumme aber inflationsmindernde Effekte erwarten?
        Außerdem wie soll diese massive Bilanzsummenreduktion im Falle der ECB funktionieren? Ital Anleihen auf den Markt werfen und keine neuen mehr kaufen? Wer soll/wird diese dann kaufen? Sicher nur jemand, der für Italien unleistbare Zinsen als Risikoaufschlag möchte…
        Auf die Fähigkeit vieler Staaten überhaupt zu sparen, möchte ich hier gar nicht eingehen…

      3. ganz einfach weil billiges Geld für noch mehr Nachfrage sorgt und eben nicht für weniger Nachfrage, durch die höheren Zinsen wird versucht Liqudität zu verteuern womit die Nachfrage sinkt, das funktioniert aber nur solange eben noch Vertrauen ist Geld da ist, ist das Vertrauen bereits errodiert dann werden die Leute trotzdem kaufen nicht mehr des Konsumes Willen sondern um Ihre Liqudität zu sichern, ich meine wer garantiert mir das ich in 10, 20, 50 Jahre noch etwas für Euro bekomme ? DAs ich noch etwas für ein Haus oder für Zement bekomme scheint auf der anderen Seite praktisch sicher, die Frage ist nur wieviel, aber ich bekomme etwas dafür diese Garantie kann mir bei FIAT Geld niemand geben, mein Vertrauen ist daher längst errodiert

      4. Die Antwort ist komplex. Sie haben noch nicht ganz erfasst was Geld ist (womit sie beileibe nicht der Einzige sind). Geld ist kein wirtschaftliches Subjekt (weshalb es auch keine „Geldmärkte“ gibt), sondern eine Eigenschaft von Tausch. „Zinsen“ sind auch kein Preis von Geld (Geld hat keinen Preis, da es kein Gut ist), sondern ein Preis für Zeit. Geld entsteht nämlich ausschließlich durch die Eröffnung einer noch nicht geschlossenen Tauschtransaktion (die immer ein reziproker Vorgang ist, haben aber viele vergessen).

        Die umlaufende Geldmenge stellt daher immer die Summe aller unbezahlten Rechnungen dar. Inflation (also der synchrone Anstieg aller Preise) entsteht immer dann wenn die Wirtschaft nicht mehr in der Lage ist die Rechnungen zu bezahlen. Und das Bezahlen von Rechnungen erfolgt immer durch „Geld ausgeben“, also das schließen der Tauschtransaktionen. Trifft also zu viel Nachfrage auf ein beschränktes Angebot kommt es zum unfreiwilligen Schuldenerlass, also dem wertlosen Ausbuchen von Forderungen.
        Realwirtschaftliche Probleme können nicht mit „Geldmaßnahmen“ gelöst werden. Damit kann höchsten gesteuert werden wer am Schluss den Schaden zu tragen hat. Was übrigens auch das einzige Ziel der Geldpolitik ist. Da wird versucht den Schaden zwischen Staaten, Gruppen und Einzelpersonen hin und her zu schieben und dabei zu hoffen das man selbst am Ende nicht derjenige ist für den bei der Reise nach Jerusalem kein Stuhl mehr übrig ist wenn die Musik aufhört zu spielen.

        Staatsschulden spielen hier eine besondere Rolle, da der Staat der einzige Player ist der „Zwangsgläubiger“ erzeugen kann, sprich jedermann mit vorgehaltener Waffe einfach zur Kreditherausgabe zwingt. Er macht das natürlich geschickter. Er stellt Schuldscheinvordrucke her und solange die irgendjemand annimmt (also dem Staat oder dessen Alimentierten Güter liefert) funktioniert die Nummer.

        „Inflation“ ist also nichts anderes als das permanente Kürzen der offenen Rechnungen. Und das läuft so lange, bis die Wirtschaft wieder in der Lage ist die verbleibende Rechnungssumme wieder begleichen zu können. Das passiert eh und immer. Die eigentliche Frage ist immer nur WER die Rechnung am Schluss durch Vermögens- und/oder Einkommensverlust bezahlt.

        Reduziert z.B. der Staat seine Schulden kann er das auf zwei Wegen machen. Er erhöht die Abgaben und/oder senkt die Ausgaben. Was dann die direkte Nachfrage sowie die indirekte Nachfrage durch die von ihm Alimentierten, also deren Wohlstandsniveau, senkt.

        Das Problem ist ja nicht das es eine „Kreditklemme“ gäbe (bei „Geldschwemme“ ist ja genau das Gegenteil der Fall), sondern das es keine rentablen Investitionen gibt. Deshalb kaufen die großen Unternehmen ja wie die Irren ihre eigenen Aktien zurück. Zinsen sind, wie erwähnt, ein Preis für Zeit. Sind diese real negativ, bedeutet das, das „Zeit“ keinen Preis hat, sprich jegliche Art von „Vorleistung“ gleich „Investition“ absolut unsinnig ist.

        Das das nicht schon vor Jahrzehnten geknallt hat, liegt ausschließlich darin das der globale Kapitalstock der in den letzten 250 Jahren aufgebaut wurde extrem groß ist (der ist übrigens sogar während des ersten und zweiten Weltkriegs gewachsen). Da braucht es schon sehr lange (mindestens eine Lebensspanne von 80 Jahren) um den substantiell zu verbrauchen (die Gründe dafür sind für die Wirkung egal). Und nun nähern wir uns dem Punkt an dem alle Reserven und Fettpolster so langsam rausgequetscht sind und die Rechnung in Form von breitem Wohlstandsverlust präsentiert wird.

        Zu ihrer Frage:
        „Warum alle bei einer Inflation die auf einem Angebotsdefizit basiert nach Zinserhöhungen schreien?“
        Weil nur eine Zinserhöhung und zwar oberhalb der Inflation, der Zeit wieder einen realen Preis verleiht. Denn hohe Inflation bedeutet nicht nur eine Vermögens- und Einkommensvernichtung, sondern sorgt auch dafür das Investitionen praktisch vollständig verschwinden, was dann eine Spirale nach unten auslöst die auf Mittelalterniveau endet. Oder je nach Geschmack auf dem Niveau von Nordkorea, Venezuela oder Kuba (wobei alle drei Länder noch das Glück haben von außen „gesponsert“ zu werden, ansonsten wären die wieder auf Steinzeitniveau).

        Ich würde (siehe oben) nicht von Geldbasis, sondern von Geldmenge sprechen. Und die Reduzierung der Geldmenge kann nur über zwei Wege erfolgen:
        1. Streichen von Schulden (direkt über „Schuldenschnitte“, indirekt über „Inflation“), was einen Konsumverzicht, also Wohlstandsverlust bedeutet.
        2. Bezahlung der Rechnungen, was sinkende Reallöhne bedeutet, also auch Konsumverzicht und damit Wohlstandsverlust.

        Egal wie man es dreht und wendet, das Ergebnis ist immer das gleiche. Nur eben sind nicht immer alle Gruppen gleich betroffen. Inflation reduziert auch die Vermögenswerte und damit die Vermögenseinkommen (leistungslose Renditen), während sinkende Reallöhne „nur“ die Lohn- und Gehaltsempfänger trifft.
        Wobei in den „reichen“ Ländern auch ganz viele Leute Vermögen haben, die davon gar nichts wissen. Und zwar sind das ihre Renten- und Pensionsansprüche, die übrigens die mit Abstand größte Vermögensposition darstellen.

        1. Danke für diese Erklärung! Ich finde sie sehr verständlich und entspricht auch meinen Überlegungen.
          Komplex finde ich es eigentlich nicht, wenn man die Zeit als bestimmenden Faktor akzeptiert. Zeit ist Geld bekommt da eine neue Bedeutung. Wer am Ende zahlt ist natürlich klar. Wer sich am wenigsten wehren kann. Wer das ist ist noch nicht ausgedeutet.

  3. Welches Vertrauen?
    Das ich morgen für meine paar Euro die ich in der Tasche habe, oder auf der Bank und von der nächsten Renten- oder Gehaltsüberweisung noch etwas (minus Inflationsrate) kaufen kann, dazu habe ich Vertrauen.
    Aber da hört das Vertrauen auf.
    Ich hätte kein Vertrauen darauf, dass mir meine Lebensversicherung, Direktversicherung, Riester und Co. usw. in 5, 10 oder 15 Jahren mit auch nur annähernd der Kaufkraft von heute, ausgezahlt wird.
    Löhne und Renten werden sicherlich erhöht, aber ich glaube kaum, dass die Allianz ihre Lebensversicherung im nächsten Jahr auszahlen wird und der Auszahlung 10 % Zuschlag für die Inflation hinzurechnet.

    Viele Grüße aus Andalusien

    1. Genau gleich wie die Bank die dir jetzt nicht 110 Euro aus dem Automat gibt um die Inflation zu kompensieren, aber lassen wir den Staat mal machen, kreative Ideen kommen ja allenfalls noch, die Lemminge etwas länger bei der Stange zu halten. Schlussendlich wäre das auch die absolute Katastrophe würde das passieren und die Inflation ausgeglichen was bei den Sozialisten nicht auszuschliessen ist, dann sind wir noch Sekunden vor dem Unglück, der Hyperinflation

  4. Präsident Macron wird seine Christine schon richtig anweisen, dass es für die EU-Südländer passt!

  5. Isabela Schnabelina und Klaas Kot werden das Ding schon über die Wupper wuppen – lol Vielleicht sollten sie mal das Buch „Der Crash ist die Lösung“ lesen… Das Jackson Hole scheint seinem Namen jedenfalls voll gerecht zu werden: Das große Loch wo alles versenkt wird…

  6. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Ausgerechnet die. Sehr geehrte Damen und Herren, dazu muss man wissen, das diese Positionen all zu gern parteipolitisch besetzt werden.

    Frau Schnabel ist eine geldpolitische Taube und wurde noch vom ehemaligen Finanzminister Scholz, SPD, besetzt.
    Ihre Vorgängerin im Amt, Sabine Lautenschläger,war ein geldpolitischer Falke und wurde 2013 noch vom CDU Finanzminister Wolfgang Schäuble besetzt.
    Ebenso verlief die Besetzung des höchsten Posten in der Bundesbank, die des Präsidenten. Weidmann wurde noch vom ehemaligen Finanzminister Wolfgang Schäuble eingesetzt, Falke, der Nachfolger im Amt schon vom ehemaligen Finanzminister Scholz, SPD.
    Weidmann und Lautenschläger warfen entsetzt hin, genau wie ihre Vorgänger, Weber und Stark.
    Weidmann und Lautenschläger stimmten immer gegen Draghis Whatever it takes Geldpolitik. Sie aber waren isoliert.
    Weidmann und Lautenschläger waren die letzten aufrechten geldpolitischen Banker im Reich der EZB.
    Die letzte Chance wäre das Jahr 2019 gewesen, Weidmann als Bundesbankpräsident wäre der Nachfolger von Draghi geworden.
    Aber das wollte man nicht!
    Der Kardinalfehler ist aber noch länger zurück und liegt im Jahre 2011,als nicht Axel Weber sondern Mario Draghi EZB Chef wurde.
    Ein Axel Weber hätte sich bestimmt nicht, am Donnerstag, den 26.Juli 2012 hingestellt und den Euro gerettet.
    Italien, Spanien, Portugal u.v.a. wären im Anschluss ausgeschieden und hätten den Südeuro gegründet, die Falken im Team hätten das Ruder in der EZB übernommen und zusammen mit Österreich, der Niederlande und Deutschland den Nordeuro begründet.
    Es wäre auch nicht zum Brexit gekommen, denn neben der EU Osterweiterung war die Draghische Eurorettungspolitik der Hauptgrund für den Brexit.

    1. @Schaarschmidt – Frankreich haben Sie bei Ihrer Aufzählung ganz unter den Tisch fallen lassen, und auch ein Nord-Euro müsste auf eine vollkommen neue Basis gesetzt werden – die Maastricht-Kriterien sind ja eher ein Witz. Man sollte sich auch mal grundsätzlich Gedanken darüber machen, wie eine Währungsunion überhaupt funktionieren kann – wie diese aufgebaut sein müsste – und aus den Fehlern des Euros lernen. Eine tiefere politische Union scheint mir jedenfalls für einen Erfolg unumgänglich zu sein. Somit dürfte auch ein Nord-Euro bei einem simplen weiter so zum Scheitern verurteilt sein.

    2. Danke für diese historische Lehrstunde! Als Österreicher habe ich sofort die fatalen künftigen Folgen der Vereinigung fast körperlich wahrgenommen, obwohl ich mich natürlich für Deutschland gefreut habe. So eine „überhastete“ Grenzverschiebung kann dem europäischen und globalen Gleichgewicht nicht guttun. Meine deutschen Freunde und Arbeitskollegen haben das komischerweise als Meinung akzeptiert. Bei jeder NATO Osterweiterung habe ich die Luft angehalten. Ich war mir sicher, dass Putin ernst macht. Ist vielleicht nicht ganz das Thema aber hängt ja alles zusammen.

  7. Schlussendlich ist es der Treppenwitz des Jahrhunderts. Die Staaten alimentieren nun mit Massnahmen die hohen Preise, egal ob Preisdeckel, Zuschuss oder sonst irgend eine Massnahme, spielt am Ende gar keine Rolle, zwar entlastet dies das Haushaltsbudget des einzelnen am Schluss zahlts aber doch der Bürger wenn der Staat über Steuereinnahmen (oder mehr Schulden) die Differenz bezahlt, wächst die Geldmenge trotzdem über die Ausweitung der Schulden der Staaten weiter, andernfalls bezahlt es einfach das Kollektiv anderswo, deratige Massnahme haben noch nie etwas gebracht es sind alte Kommunistische Sichtweisen die meinen mit staatlicher Macht in Globale Rohstoffmärkte eingreifen zu können.

    Es ist Endspiel und das Resultat heisst Game Over

  8. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Hätte,…? Hätte….Fahrradkette…Draghi wurde EZB Chef, deshalb stellt sich die Frage nicht. Frankreich wäre sicherlich in den Südeuro gegangen.
    Nie und nimmer wäre Frankreich im Nordeuro geblieben.

    Ob Währungsunionen funktionieren können…? Ein ganz klares Nein! Das hat die Lateinische Münzunion bewiesen, die seinerzeit Griechenland ausschließen musste, weil dieses Land die damaligen Goldmünzen mit Kupferbeigaben im großen Stile fälschte.

    Das beste Beispiel ist doch der der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe kurz RGW genannt.
    Wir hatten in unserem Sozialismus vieles ,wollten mal sogar die klassenlose Gesellschaft, den Kommunismus aufbauen, aber auf eines wären wir nie gekommen, eine gemeinsame Währung!
    Diesen“ Geistesblitz“ hatten die Westmächte exklusiv für sich! Die Europäischen.
    Die amerikanischen Westmächte nicht. Niemals würden die USA, mit Kanada und Mexiko eine gemeinsame Währung eingehen,nur weil man zufällig auf dem gleichen Kontinent liegt.
    Der amerikanische Präsident der dies beschließen würde, wäre nur noch wenige Tage im Amt!
    Frankreich machte die Währungsunion zur Bedingung für die Deutsche Einheit.Das ist in Frankreich bekannt, wird aber in Deutschland tot geschwiegen. Hier hätte Kohl hart bleiben müssen und zur Not die deutsche Zweistaatenlösung beibehalten müssen.
    Kohl dachte, wenn er die Maastricht Kriterien einführt, kann er Frankreich austricksen. Aber Papier ist bekanntlich geduldig,…
    Das sieht man daran das noch nie ein Bundesbanker EZB Chef wurde. Ottmar Issing, Jürgen Stark, Sabine Lautenschläger und Jens Weidmann haben nicht umsonst, entnervt aufgegeben.
    Die wussten was kommt…

    1. Ohne die „Vereinigten Staaten von Europa“ wird eine Währungsunion wohl nicht funktionieren. Ist nur die Frage, ob man so eine Gebilde will…

  9. Vertrauensverlust? Um Vertrauen zu verlieren müsste ja noch welches vorhanden sein.

  10. Es ist doch völlig egal, wie die Währung heißt, welche finanzpolitische Union man einführen will, und und und…
    Solange irgendwo der Begriff „Zinsen“ vorkommt, MUSS jedes Geldsystem irgendwann crashen. Mathematik folgt keiner Ideologie, sondern harten Fakten.
    Da kann man den eigenen Namen noch so schön tanzen, wenn man einfachste mathematischen Grundsätze nicht kapieren will, hat man in Entscheidungspositionen nichts zu suchen.
    Da aber Einsicht in der Politik nicht existent ist, wird es zwangsläufig zum Crash kommen und wahrscheinlich auch zu Gewalt auf der Straße.
    Wenn es dann wenigstens mal die richtigen trifft, genieße ich die Show.

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