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EZB senkt Zinsen laut Händlern vor der Fed – Euro-Wetten fallen

Institutionelle Händler lassen Wetten auf einen stärkeren Euro fallen, da sie davon ausgehen, dass die EZB vor der Fed die Zinsen senken wird. Es gibt durchaus rationale Gründe für diese Ansicht. Denn zum einen scheint die Inflation in der Eurozone schneller nachzulassen als in den USA und andererseits kommt die Wirtschaft der Eurozone kaum in Schwung, während die US-Konjunktur weiterhin stark bleibt. Die Geldmärkte setzen demnach darauf, dass die EZB im Juni, einen Monat vor der Fed, beginnt die Zinsen zu senken.

Händler reduzieren Euro-Wetten

Wie Bloomberg berichtet, haben Vermögensverwalter ihre Wetten auf einen Anstieg des Euro auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gesenkt, da die Märkte das Risiko einkalkulieren, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei der Senkung der Zinsen in diesem Jahr der Fed zuvorkommen wird.

Die Positionsdaten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) für die Woche bis zum 20. Februar zeigten, dass institutionelle Anleger ihre Long-Positionen in der Einheitswährung auf den niedrigsten Stand seit November 2022 reduzierten. Diese Positionen sind in den letzten fünf Wochen kontinuierlich zurückgegangen.

Euro-Wetten: Investoren erwarten Senkung der Zinsen der EZB vor der Fed
Institutionelle Investoren sind weniger bullisch für den Euro, da die EZB vor der Fed die Zinsen senken könnte

Händler: EZB senkt Zinsen vor der Fed

Die Geldmärkte setzen darauf, dass die EZB im Juni, einen Monat vor der US-Notenbank Fed, mit Zinssenkungen beginnen wird, da der Inflationsdruck in der Eurozone schneller nachlässt als in den USA. Bis zum Jahresende rechnen sie mit einer Lockerung durch die EZB um knapp einen vollen Prozentpunkt, verglichen mit 82 Basispunkten durch die Fed.

Zwar hat sich der Euro in den letzten Wochen erholt und notiert nun bei 1,0850 USD, doch liegt er in diesem Jahr gegenüber einem allgemein stärkeren Dollar immer noch 1,7 % im Minus. Die von der State Street Corp. beobachteten Handelsströme zeigen, dass institutionelle Anleger in der vergangenen Woche den Euro „stark verkauft“ haben. Nach Angaben der Bank haben diese Anleger den Euro gegenüber den meisten Währungen der G10-Länder verkauft, abgesehen von den Währungen mit den niedrigsten Renditen.

„Die einzigen Euro-Paare, bei denen wir in der letzten Woche signifikante Euro-Käufe gesehen haben, sind der Franken und der Yen“, sagte Michael Metcalfe, Leiter der Makrostrategie bei State Street Global Markets. „Das scheint darauf hinzudeuten, dass der Euro als Finanzierungsinstrument genutzt wird.

Den Commitment of Traders-Daten zufolge haben institutionelle Händler ihre Euro-Long-Positionen abgebaut, nachdem sie diese im vergangenen Jahr auf ein Allzeithoch aufgestockt hatten. Während der Blick auf die Optionsmärkte für einen Anstieg des Dollars im nächsten Jahr spricht, signalisiert das Stimmungsbarometer der sogenannten Risk Reversals gegenüber dem Euro die geringste Skepsis seit Mai.

FMW/Bloomberg



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