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Die Kehrseite der Medaille: Rezession Fed: Ersetzt Kredit-Crunch die Anhebung der Zinsen? Marktgeflüster (Video)

Fed-Chef Powell hat gestern einen wegweisenden Hinweis gegeben: wenn die US-Banken ihre Kriterien für die Kredit-Vergabe verschärfen, dann würde das die Arbeit der US-Notenbank erledigen und damit weitere Anhebungen der Zinsen überflüssig machen. Indirekt hat der Fed-Chef klar gemacht, dass er genau damit rechnet aufgrund der Turbulenzen in der Bankenkrise. Analysen zeigen nun, dass 1% weniger Kredit-Vergabe in den USA das BIP um 0,1% senkt. Es sind vor allem die von den Geldabflüssen besonders betroffenen Regionalbanken, die ihre Kredit-Vergabe deutlich zurück fahren müssen. Dazu drohen ihnen noch weitere Turbulenzen bei den Gewerbeimmobilien. All das macht eine Rezession der US-Wirtschaft kaum vermeidbar – ob die Fed nun die Zinsen weiter anhebt oder nicht. Die Aktienmärkte aber hoffen weiter und gehen von Zinssenkungen aus, blenden aber die Kehrseite der Medaille aus: die Rezession und damit die Frage, ob die hohen Bewertungen an der Wall Street zu rechtfertigen sind..

Hinweise aus Video:

1. Block Inc-Aktie -20 % – massiver Angriff durch Hindenburgh Research

2. Credit Suisse: Der Untergang – so liefen die letzten Stunden

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15 Kommentare

  1. Eines ist klar, die Bullen sind einfach blöd dass sich die Balken biegen. Fed Pivot, Fed Pause, die Fed senkt Ende 22 die Zinsen..
    Jetzt AI Frenzy mit Blasen in Microsoft Apple Nvidia ect..

    Und dann wird auch noch die kommende wahrscheinlich schwere Rezession ignoriert und was von Goldilocks geblabbert.
    Ich geh mit Michael Burry, zum Ende des Jahrzehnts steht der S&P bei 1800 Punkten.
    Amerika selber hat viel zu große Probleme. Was die Bullen aber halt auch nicht schnallen ist, dass China in 3-4 Jahren die Nummer 1 sein wird.
    Die Dummbullen denken in Quartalen, die Chinesen in Dekaden!

  2. Ich vermute: Kein echter Tucholsky.

  3. Das Gedicht von Tucholsky finde ich super! Kannte ich noch gar nicht.

    Wie gestern nach der FED Sitzung angekündigt, bin ich nach dem kurzzeitigen Anstieg, mit EURUSD bei 1.09 short gegangen. Die Sache läuft jetzt schön Richtung Süden, zur Zeit schon bei 60 pips im Gewinn. Parallel shorte ich den Nasdaq, der gerne bei dieser Konstellation „mitleidet“ (auch bereits fett im Gewinn). Mit diesem Szenario haben vermutlich nur wenige gerechnet!

    1. Das Gedicht ist nicht von Tucholsky, sondern von einem Redakteur der PAZ von vor über 10 Jahren. Schon damals ging rum, es sei von Tucholsky.

      1. Offenbar hat Fugmann da die falsche Quelle genannt. Das Gedicht ist trotzdem cool!

        Das hatte gerade so gut zu meiner EURUSD Short-Wette gepasst. Bin jetzt bei 175 pips im plus raus. Sehr schöner Deal!

  4. Lieber Herr Fugmann, heute haben Sie aber einen Bockgeschossen, und das als Historiker. Das von Ihnen zitierte Gedicht stammt nicht von Tucholsky, sondern von Richard Kerschhofer:

    https://www.diepresse.com/426781/der-tucholsky-schwindel

    Das hätte schon die innere Quellenkritik anzeigen können: Der Begriff „Derivate“ ist neueren Datums.

    (Ein Biologe und Hobbyhistoriker)

    1. @rettich – ich kann mich noch wage daran erinnern, dass dieses Gedicht in der Finanzkrise vor 15 Jahren schon mal im Internet kursierte, und auch damals fälschlicherweise Kurt Tucholsky „angedichtet“ wurde. Schlecht gemacht ist es ja nicht…

  5. Das Gedicht hast Du ja wunderbar vorgetragen, lieber Fugi. :)

  6. über den credit crunch hatte ich schon vor ca. 2 monaten auf ihrer seite geschrieben. ich hatte seinerzeit die sloos survey 2023 zitiert auf die mich Jeff Snider aufmerksam gemacht hat. ich freue mich, dass sie seine twitterseite nun regelmäßig zitieren in ihren videos. ich kann ihnen seine videos sehr empfehlen. zT wirklich komplexe materie, aber dass es so kommt wie es nun eben gekommen ist war ihm schon vor 2 monaten klar aufgrund des credit crunches. denke wenn sie Jeff mehr aufmerksamkeit widmen könnte das ihre videos noch einmal um meilen nach oben katapultieren, lohnt sich!

  7. Guten Abend Markus,

    ich kann es mir irgendwie nicht so recht vorstellen, weshalb höhere
    Zinsen zum Problem für Banken werden.

    Denn normalerweise steigt doch deren Marge, da sie selbst in
    festverzinsliche Papiere investieren. Womöglich, weil es für sie
    attraktiver ist, als Kredite zu vergeben?

    Viele Grüße

  8. Sooooooviel Sand …….und keine Förmchen !
    Soooooooviel Wissen ….und kein Timing : )

  9. Grandios, das Zitat von Tucholsky, danke dafür! Tucholsky war ein feiner Beobachter seiner Zeit, der auf Kosten seiner eigenen Sicherheit die unbequeme Wahrheit schon viele Jahre vor der Katastrophe benannt hat. Er hat trotz allen Widrigkeiten unterhaltsame Lyrik voll zutreffender Beobachtungen verfasst, die uns direkt in die Zeit der Zwanziger und Dreißiger hineinblicken lassen. Heute fehlt uns ein Beobachter, Journalist, und Autor wie Tucholsky sehr.

  10. Nachtrag: Das gilt auch wenn das Gedicht gar nicht von Tucholsky sein sollte ;)

  11. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Früher oder später werden sich die höheren Zinsen auswirken- aber es dauert seine Zeit. Im Allgemeinen wird’s so ab 5 Prozent FED- Leitzins( aktuelles Niveau) schwer für die Bullen ,an der Börse noch dauerhafte Erfolge zu erzielen.

    Dabei wird der Kurssturz aber nicht durch die Fed- Zinsen selbst ,sondern durch die kommenden Gewinnwarnungen der Unternehmen hervorgerufen.

    Im Augenblick können die Unternehmen, die höheren Zinsen noch gut absorbieren, weil viele Kredit- Verträge noch zu Zeiten der Niedrigzinspolitik abgeschlossen worden, aber je länger diese Phase jetzt dauert ,umso mehr wird sie später auf die Realwirtschaft durchschlagen.

    Die Pleite- Banken( Credit Suisse, SVB,u.a.) waren das erste Ergebnis. Hier erwischte es die Schwachen der Branche zuerst.

    Das war 2007 genau so. Ich darf daran erinnern das schon im Mai 07 erste Banken und Fonds in den USA Insolvenz anmelden mussten, da machten die Märkte noch fett Party.

    Es wird also dauern. Wie lange kann niemand sagen.ABER: Bald ist Quartalsende, dann beginnt die Berichtssaison. Im Allgemeinen sind die Banken, wie J.P.Morgan und Goldman Sachs, die Ersten die melden.

    Ich habe den Eindruck, das sie ihre Buchverluste in den Bilanzen verstecken wollen. Ihre Buchverluste ,die durch die viel höheren Zinsen bei den Anleihen entstanden sind.
    Sie werden argumentieren, das sie diese ja nicht realisieren müssen, genau wie 2007 . Aber irgendwann eben doch, genau wie in 07/08. Alles genau wie in 07…?

    Nicht ganz, diesmal war die Blase doppelt so groß wie in 07 ! Bei Aktien, bei Immobilien, bei Anleihen…

    Allein die Hauspreise sind von durchschnittlich 160 000 US Dollar in 07,auf aktuell über 500 000 gestiegen, obwohl die durchschnittlichen US- Immobilien in der Regel nur billig zusammengezimmerte Fertighäuser sind.
    Richtige Steinhäuser liegen schon bei weit über einer Million$, in den guten Lagen.
    Das alles war in den 0- Zinspolitik- Zeiten kein Problem, aber jetzt nicht mehr.

    Jetzt kommt die dicke Rechnung. Jetzt treffen hohe Immobilienpreise auf hohe Zinsen- eine toxische Mischung.

    Bei den Aktien treffen ebenso hohe Zinsen auf hohe Preise bei den Aktien ,die ja nichts weiter sind, als die Gewinne der Unternehmen.
    Wenn es aber zu Gewinnwarnungen kommt, sind die hohen Preise für die Aktien nicht mehr zu halten.

    Und last but not least, bei den Anleihen treffen hohe Zinsen auf eine Flut von Anleihen, die jetzt auslaufen und zu viel höheren Zinsen refinanziert werden müssen.
    Eine ganze Anleiheflut muss bald refinanziert werden, das wird zum Problem, weil die Märkte durch die jahrelange Niedrigzinspolitik verhätschelt worden und nun untrainiert auf höhere Zinsen treffen.

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