Allgemein

ETFs für Gold, Staatsanleihen und Volatilität Game of Trades: Die passenden ETFs zur aktuellen Krise

Welche ETFs könnten interessant sein in der aktuellen Krise?

ETF Game of Trades Krise

Welche ETFs könnten interessant sein in der aktuellen Krise – die Macher von Game of Trades bieten hierzu in ihren regelmäßig veröffentlichten YouTube-Videos wertvolle Informationen für den eigenen Handel. Neben präzisen makroökonomischen Analysen erfahren die Zuschauer auch, welche ETFs, Indizes und Indikatoren von den Analysten ausgewählt und beobachtet werden, um auf diesen oder jenen Trend zu spekulieren

Wenn es an der Börse hektisch zugeht, verliert man als Anleger oftmals den Überblick. Auf welche Märkte und Indikatoren sollte man jetzt besonders achten, um möglichst frühzeitig sich anbahnende Turbulenzen zu erkennen?

In der aktuellen Krise im US-Bankensystem sind hauptsächlich regionale Banken betroffen. Daher beobachten die Analysten den SPDR S&P 500 Regional Banking ETF (KRE), denn dieser bildet den KBW NASDAQ Regional Banking Index (KRX) ab. Dieser Index wird von der Keefe, Bruyette & Woods (KBW) Investmentbank erstellt und umfasst in der Regel etwa 50 Banken aus verschiedenen Regionen der USA.

Der KBW Regional Banking Index ist eine wichtige Messgröße für Investoren, die in den Finanzsektor investieren möchten, insbesondere in kleinere Banken, die eng mit den lokalen Volkswirtschaften verbunden sind. Ein großflächiger Zusammenbruch gerade in diesem Bankensektor hätte massiven Einfluss auf die lokale Wirtschaft, so die Analysten von Game of Trades. Ob die FED das zulassen wird, halten sie für eher unwahrscheinlich, der Schaden wäre volkswirtschaftlich einfach zu groß. Dass die FED-Interest-Rate-Expectation (Markterwartung) für die kommende FED-Sitzung am 22. März auf einen Anstieg von nur noch 25 Basispunkte gesunken ist und sogar die Wahrscheinlichkeit von gar keinem Zinsschritt besteht, bestätigt und bestärkt ihre Meinung, dass die FED ihre Zinserhöhungen bremsen wird.

Um also „Stress im Finanzsystem“ frühzeitig zu erkennen, lohnt ein regelmäßiger Blick auf den SPDR S&P 500 Regional Banking ETF, hier der Chart dazu:

ETF S&P 500 Banking

Selbst wenn aufgrund regulatorischer Auflagen der Handel von US-ETFs für Privatanleger teilweise nicht realisierbar ist, bieten manche CFD-Broker die Möglichkeit, sich direkt Long oder Short in diesem ETF zu positionieren.

Game of Trades: Staatsanleihen besser als S&P 500

Die Analysten von Game of Trades haben fast ein Drittel ihres Portfolios in den Ishares 20+ Year Treasury Bond ETF (TLT) investiert. Dieses ETF investiert nur in langlaufende (ab 20 Jahre) US-Staatsanleihen, die Marktkapitalisierung summiert sich auf aktuell ca. 13 Milliarden US-Dollar. Langlaufende Staatsanleihen sind ein guter Schutz vor einer Rezession, diese Investmentstrategie wurde auf finanzmarktwelt.de bereits vorgestellt. Teilt man den S&P 500 gegen den TLT (Treasury Long Term), erhält man die relative Performance beider Anlageklassen zueinander. Hier der Chart:

TLT ETF Game of Trades

Nachdem nun seit April 2020 der S&P 500 deutlich besser performt hat als die langlaufenden Staatsanleihen (TLT), scheint sich dieser Trend nun umzukehren. Gerade langlaufende Anleihen haben sich in den letzten Tagen im Vergleich zum S&P 500 (orange Linie) besonders gut entwickelt, wie man im folgenden Chart sieht:

TLT ETF Game of Trades S&P 500

Obwohl auch hier in der jüngsten Vergangenheit steigende Anleihenkurse eher für steigende Aktienkurse sorgten, dreht sich dieses Verhältnis aktuell um. Seit Donnerstag vergangener Woche ist der TLT-ETF in der Spitze um knapp zehn Prozent gestiegen.

Der Ausbruch der langlaufenden Anleihen aus dem Trendkanal und der Durchbruch beim S&P 500 durch die als „Make or Break“-Linie gekennzeichnete Marke von 3.900 Punkten bestätigen die Analysten in ihrer Meinung, dass Anleihen bis zum Jahresende deutlich besser performen werden als Aktien. Das Kursziel für den S&P 500 zum Jahresende wurde auf 3.500 Punkte gesenkt. Um auch hier den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich, diesen TLT-ETF regelmäßig zu beobachten. Oftmals liefert der Anleihenmarkt verlässlichere Signale als der Aktienmarkt, da dort das Volumen insgesamt viel größer ist und man den Investoren dort mehr Kenntnisse zutraut als den Kleinanlegern am Aktienmarkt.

Die S&P500/Gold-Ratio als langfristiger Indikator

Aber auch Gold hat gute Chancen, im Vergleich zum S&P 500 deutlich besser zu performen. Hierzu betrachten die Analysten von Game of Trades die SPX/Gold-Ratio. Die SPX/Gold-Ratio ist ein Verhältnis, das den Wert des S&P 500 Aktienindex (SPX) mit dem Preis von Gold vergleicht. Es wird häufig als Maßstab für die relative Stärke von Aktien im Vergleich zu Gold verwendet.

Die Interpretation der Ratio hängt von der Perspektive ab. Einige Anleger betrachten eine höhere Ratio als Anzeichen für eine Überbewertung des Aktienmarktes, während andere dies als Zeichen für ein robustes Wachstum des Aktienmarktes interpretieren. Ein niedrigeres Verhältnis wird oft als Signal für eine Unterbewertung des Aktienmarktes gesehen. Insgesamt kann die SPX/Gold-Ratio ein nützliches Instrument zur Bewertung der relativen Stärke von Aktien im Vergleich zu Gold sein. Noch vor kurzem stand die SPX/Gold-Ratio an der von den Analysten von Game of Trades ausgemachten „Make or Break-Linie“, vergleichbar mit dem Zeitraum 1965 bis 1971. Nun zeichnet sich immer mehr ab, dass die SPX/Gold-Ratio an diesem Widerstand abprallt, und somit Gold in Zukunft wahrscheinlich besser performt als der S&P 500.

ETF Gold Game of Trades

Aber noch wichtiger als der reine Chartverlauf stuft Peter von Game of Trades Divergenzen bei der Analyse ein, also wenn zwar der Aktienmarkt neue Höchstkurse erreicht, die SPX/Gold-Ratio aber nicht nach oben mitzieht. Diese Divergenzen zeigen sehr oft einen Wendepunkt an den Aktienmärkten an, so wie in dem Zeitraum zwischen 1968 und 1973.

S&P 500 Gold ratio

Während also der S&P 500 (orange Linie) Ende 1968 neue Höchstkurse erreichte, bildete sich eine Divergenz in der S&P/Gold-Ratio (Kerzenchart), die keine neuen Höchstkurse ausbildete. Die Folge war ein deutlicher Rückgang im S&P 500. Genauso 1973, wo der Markt erneut neue Höchstkurse ausbildetet, Gold aber noch besser performte als Aktien. Die darin enthaltene Markterwartung war eine zukünftig höhere Inflation.

Legt man die Inflationsrate (hellblaue Linie) über den Chart, wird es sichtbar. Die Inflationsrate zog innerhalb von nur zwei Jahren von drei Prozent auf über 12 Prozent an. 1979, als Volker FED-Vorsitzender wurde, betrug die Inflationsrate immer noch neun Prozent. Betrachtet man den Zeitraum vor Ausbruch der regionalen Bankenkrise, sind die Divergenzen in der SPX/Gold-Ratio klar sichtbar.

Obwohl die Aktienmärkte zwar neue Höchstkurse erzielten, zog Gold noch stärker an. Und seit Donnerstag letzter Woche ist Gold um über 100 US-Dollar angestiegen. Die Analysten von Game of Trades sehen aber noch weiteres Potential, denn sie erhöhen in ihrem Portfolio den Goldanteil signifikant. Um in Gold zu investieren, bietet sich das Wertpapier EUWAX Gold (EWGOLD) an. Die Börse Stuttgart schreibt über EUWAX Gold: „EUWAX Gold ist ein von der Börse Stuttgart Securities GmbH emittiertes Exchange Traded Commodity (kurz ETC), in Form einer unbefristeten Inhaberschuldverschreibung, die zu 100 Prozent mit Gold unterlegt ist und einen Anspruch auf physische Lieferung des Goldes verbrieft.“

Volatilität während einer Krise handeln

Keine wirkliche Krise kommt und geht ohne explosive Volatilitätsausbrüche. Dies kann man historisch am VIX ablesen. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, um auf eine steigende Volatilität zu wetten. Neben reinen Optionen, Optionsscheinen und Zertifikaten gibt es auch einen ETF, mit dem man von einer steigenden Volatilität profitieren kann. Der Lyxor S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll UCITS ETF bietet Anlegern die Möglichkeit, in die erwartete Volatilität des S&P 500 Index zu investieren. Der Index versucht durch die Nutzung von kurz- oder mittelfristigen Future-Kontrakten, die Roll-Kosten zu optimieren. Hier ein Chart des ETFs im Vergleich zum VIX:

Vix ETF Game of Trades

Fazit

Die Analysten von Game of Trades sind mittlerweile sehr defensiv aufgestellt. Neben hohen Cash-Bestände, die aktuell satte vier bis fünf Prozent Zinsen einbringen, vertrauen sie auf Gold, Silber, Bitcoin und langlaufende Staatsanleihen. Zudem setzen sie noch Optionen ein, um von der steigenden Volatilität zu profitieren.

Folgt man den regelmäßig erscheinenden YouTube-Videos der Macher von Game of Trades, erhält man so manche wertvolle Information für den eigenen Handel. Neben den sehr häufig akkurat zutreffenden makroökonomischen Analysen erfährt der Zuhörer auch, welche ETFs, Indizes und Indikatoren die Analysten auswählen und beobachten, um auf diesen oder jenen Trend zu spekulieren.

 

Kursdaten aus https://de.tradingview.com

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte:

Der Autor dieser Veröffentlichung erklärt, dass er jederzeit in einem der genannten und analysierten bzw. kommentierten Finanzinstrumente investiert sein kann. Dadurch besteht möglicherweise ein Interessenkonflikt. Der Autor versichert jedoch, jede Analyse und jeden Marktkommentar unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit erstellt zu haben.
Diese Veröffentlichung stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

 



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

2 Kommentare

  1. „…Die passenden ETF‘s zur aktuellen Krise“…

    Immer derselbe uralte Schmarrn. Es werden Assets empfohlen, die gerade enorm gestiegen sind, um sich dann über Verluste zu wundern.
    Am Hoch kaufen und am Tief vekaufen…🙈
    In meinen Augen sind jetzt (systemrelevante) Banken-ETF‘s passend!

    1. Zitat: „Neben hohen Cash-Bestände, die aktuell satte vier bis fünf Prozent Zinsen einbringen, vertrauen sie auf Gold, Silber, Bitcoin und langlaufende Staatsanleihen.“ Cash (Geldmarkt) bringt derzeit keine 4-5%, sondern eher die Hälfte. Die Anleihen sind zumindest defensiv, aber auch keine Selbstläufer (siehe 2022). Gold, Silber, Bitcoin sind volatil, auch in jeder Krise und daher spekulativ.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage