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Markt nervös Gaspreis in Europa steigt – Streik in Australien

Gaspreis Europa Streik

Vor drei Wochen war der an der Börse gehandelte Gaspreis in Europa um 40% angestiegen – seitdem aber hatte sich die Lage wieder beruhigt. Aber der Auslöser für den 40%-Anstieg damals war die Nachricht, dass ein Streik bei dem für Europa wichtigen Gas-Lieferant Woodside in Australien droht.

Nun scheint sich diese Befürchtung im Falle eines anderen Unternehmens, Chevron, zu bestätigen: die Gewerkschaft bei Chevron in Australien hat nun angekündigt, dass der Streik der Arbreiter am 07.September beginnen werde.

Gaspreis für Europa steigt – Streik in Australien

Der an der Börse gehandelte Gaspreis für Europa steigt deutlich an, nachdem die Chevron Corp. mitgeteilt hat, dass ab dem 7. September Streiks in ihren Flüssiggas-Exportanlagen in Australien beginnen werden. Darüber berichtet nun aktuell Bloomberg.

Die Gewerkschaften kündigten Streiks in den Exportanlagen Gorgon und Wheatstone an, so das Unternehmen am Montag in einer per E-Mail übermittelten Erklärung. Chevron werde die Verhandlungen fortsetzen, um Ergebnisse zu erzielen, die „sowohl im Interesse der Mitarbeiter als auch des Unternehmens sind“, hieß es.

Die Benchmark-Futures (die in Amsterdam gehandelten TTF-Kontrakte) für den Gaspreis in Europa stiegen nach dieser Nachricht um bis zu 10%. Der Markt war in diesem Monat aufgrund von Arbeitskämpfen in Australien – einem der weltweit größten Produzenten von Flüssigerdgas (LNG) – sehr angespannt, da Streiks die weltweiten Lieferungen in einer entscheidenden Zeit, in der sich Europa auf den Winter vorbereitet, einschränken könnten.

Gleichwohl sind die Gas-Lager in Europa gut gefüllt – daher der mit 10% noch vergleichsweise moderate Anstieg beim Gaspreis.

In der vergangenen Woche schwankten die Preise, nachdem ein weiterer australischer Exporteur, die Woodside Energy Group Ltd, einen Durchbruch mit den Gewerkschaften erzielt und damit Streiks vermieden hatte, die zur Schließung einer ihrer Anlagen hätten führen können. Die jüngsten Nachrichten lassen vermuten, dass nicht klar ist, ob Chevron in der Lage sein wird, dasselbe zu tun.

Der Schritt zeigt, dass die Verhandlungen mit den Gewerkschaften einen Schritt weiter eskalieren als im Falle von Woodside, wo die Arbeiter eine Einigung mit dem Unternehmen erzielten und keine Streiks angekündigt wurden. Sollte es in Australien zu Arbeitsniederlegungen kommen, könnten die Unterbrechungen die asiatischen Abnehmer dazu zwingen, mit Europa um Ersatzladungen aus den USA oder Katar zu konkurrieren.

Gaspreis auch angeheizt durch weniger Lieferungen aus Norwegen

Die Region bleibt anfällig für globale Versorgungsunterbrechungen, nachdem sie im vergangenen Jahr von der schlimmsten Energiekrise seit Jahrzehnten getroffen wurde. Zusätzlich zu den Streikrisiken beobachten die Händler auch die Gaslieferungen aus Norwegen – Europas größtem Gaslieferanten -, die aufgrund von saisonalen Wartungsarbeiten auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gefallen sind.

Norwegens Kürzungen vertiefen sich: Gas-Lieferungen fallen wegen saisonaler Arbeiten auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahr

Die niederländischen Frontmonats-Futures, Europas Gas-Benchmark, notierten um 14:55 Uhr in Amsterdam 8,5% höher bei 37,75 € pro Megawattstunde. Noch besteht die Möglichkeit, dass ein Streik vermieden wird, wenn sich die Parteien einigen können..

FMW/Bloomberg



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13 Kommentare

  1. Wer das eigene Erdgas nicht fördern will, und lieber Frackinggas über die Ozeane schifft, um es dann in LNG Terminals wieder zu vergasen, sollte sich nicht über Lieferengpässe oder Preiserhöhungen beschweren.
    Da muss man das Gas eben zu jedem Preis nehmen, was man kriegen kann, und den Bürgern erklären, warum es so teuer ist.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. @helmut,
    sanktionen, die nicht wirken, da die empfänger ebensolcher keine demokratien sind,
    übersteigt das den horizont des gemeinen bild- und spiegellesers bei weitem…….

  3. Hallo 1150,
    wenn Sanktionen nur gegen Demokraten wirken würden, dann frage ich mich, warum die USA seit Jahrzehnten ein ganzes Klavier an Sanktionen gegen „undemokratische“ Länder verhängen.
    Gegen den Irak haben aber die damaligen Sanktionen der USA wohl gewirkt, als etwa 500.000 Kinder unter 5 Jahren verhungert sind.
    Und in Deutschland wirken die verhängten Sanktionen in jedem Fall optimal, obwohl sie die russische Wirtschaft zerstören sollten.
    Irgendwie wissen wohl die Sanktionen nicht wo sie wirken sollen.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. Auf die Idee, dass die hohe Kindersterblichkeit im Irak zu großen Teilen dem Regime von Saddam Hussein zu verdanken war, kommt der Torero nicht.

      1. @………
        für madleine albright war es das wert, für demokratie, freiheit und menschenrechte

    2. @helmut,
      ich habe nur das infantile weltbild und die daraus resultierende erkenntnis der aktuellen deutschen aussenministerin zitiert

      1. Hallo 1150, das sollte auch keine Kritik an Ihrem Kommentar sein.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  4. Das Politische Buch: Der Preis: 500000 tote Kinder | nd-aktuell.de

    https://www.nd-aktuell.de/artikel/2135.der-preis-tote-kinder.html

    1. Das mit den 500.000 toten Kindern ist wieder einmal so ein Hirngespinst.
      Macht sich halt medial gut.
      Wieviele deutsche Staatsbürger werden wohl heuer wieder in der Finsternis erfrieren?

      1. Ja ja, machen Sie sich ruhig mal wieder lustig über die Toten im Irak, die ja bestimmt ihrer Meinung nach zu recht gezüchtigt wurden von der US Polizei, dem Militär. Sanktionen auch völkerrechtswidrige sind notwendig hm ? Was stören da 100.000 tote Kinder, gell ?
        So was find ich widerlich.

        1. wau, @ottonorma, erst waren es 50K, jetzt schon 100k tote Kinder. Geht das jetzt so weiter, wie in Ihrem Russland-Wir-Kommen-Propaganda-Stueck, wo aus 8 Hauesern, die noch nicht mal fertig waren nach 3 Absaetzen „Millionen“ von deutschen wurden?
          Klar, die USA waren schuld. Was zaehlen da die hundertausende von Toten, die Sadam auf dem Gewissen hat, durch Krieg (gegen den Iran, selber angezettelt), Folter, Exekution oder Hunger, weil dem das Wohl der Menschen einen Dreck Wert war?

        2. Sorry @Ottonorma, hab gerade keine Zeit, Ihnen zu antworten…

    2. jaja, @Helmut, immer schoen Ursache und Wirkung veraeuschen. Der Irak unter Sadam Hussein war bestimmt ein Hort der Demokratie und Menschenrechte. Allein der Iran-Irak-Krieg hat irgendwas zwischen 100.000 und 300.000 Tote auf der irakischen Seite gekostet. Aber Sie, als vefechter der Demokratie und Menschenrechte, haben dafuer natuerlich verstaendnis

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