Gold/Silber

Weltgrößter Goldkäufer fällt weg Gold: Türkei setzt Goldimporte als Teil eines Notfallplans aus

Gold: Türkei setzt Goldimporte als Teil eines Notfallplans aus

Der Goldpreis kam zuletzt deutlich unter die Räder. Ein wiedererstarkter Dollar und steigende US-Renditen trübten die Stimmung der Gold-Anleger ein. In den ersten Februar-Wochen gab das Edelmetall in der Spitze 109 Dollar nach. Trotz der laufenden Konsolidierung von Dollar und Renditen, bleibt eine Erholung bislang aus. Laut einem Bericht von Bloomberg fällt nun auch noch ein Großteil der Goldimporte aus der Türkei weg. Nach den schrecklichen Ereignissen setzt das Land seine Goldkäufe als Teil eines Notfallplans aus. Im vergangenen Jahr war die Türkei der weltweit größte Käufer von Gold. Laut den Angaben der türkischen Zentralbank (TCMB) stiegen die Goldreserven der Türkei im Dezember erneut um rund 25 Tonnen auf ein Allzeithoch.

Nach der fulminanten Rally der letzten Wochen und Monate steht der Goldpreis jedoch gehörig unter Druck. Noch ist kein Ende der Talfahrt in Sicht. Auch der Blick auf die Charttechnik offenbart weiteres Abwärtspotenzial, sollte der Goldpreis nicht schleunigst über die Marke von 1.868 Dollar ansteigen. Frische Impulse sind um 14:30 Uhr zu erwarten, wenn in den USA der Verbraucherpreisindex veröffentlicht wird. Die aktuelle Meldung, dass die Türkei einige Goldkäufe aussetzt, dürfte die Stimmung am Goldmarkt zunächst weiter eintrüben.

Gold: Türkei setzt Goldimporte aus

Wie Bloomberg berichet, wird die Türkei einige Goldimporte als Teil eines Notfallplans aussetzen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Erdbeben, die den Südosten des Landes letzte Woche erschütterten, zu mildern, so ein Beamter mit direkter Kenntnis der Angelegenheit.

Das Schatz- und Finanzministerium hat die Verordnung fertiggestellt, die eine Pause bei Goldkäufen aus dem Ausland erzwingen wird, die in die Kategorie „Cash gegen Waren“ fallen, sagte der Beamte, der darum bat, annonym zu bleiben, da die Entscheidung nicht öffentlich gemacht wurde. Das Ministerium lehnte indessen eine Stellungnahme ab.

Die Goldimporte gehörten in den Monaten vor den tödlichsten Erdbeben seit fast einem Jahrhundert zu den größten Belastungen für die türkischen Außenfinanzen. Die Türken investierten in das Edelmetall als Absicherung gegen die galoppierende Inflation und den starken Verfall der Lira.

Das Defizit in der türkischen Leistungsbilanz, dem breitesten Maßstab für Handel und Investitionen, weitete sich im Jahr 2022 auf 48,8 Mrd. USD aus, wobei die Goldimporte nach offiziellen Angaben 20,4 Mrd. USD ausmachten. Das Bilanzdefizit war das größte seit mindestens einem Jahrzehnt.

Die Türkei war im vergangenen Jahr auch der größte Goldkäufer weltweit unter den Zentralbanken. Wie der World Gold Council letzten Monat mitteilte, stiegen die Goldreserven der Türkei um 148 Tonnen auf 542 Tonnen und erreichten damit den höchsten Stand aller Zeiten.

FMW/Bloomberg

A trader arranges a display of gold jewelry in the window of a store at the Grand Bazaar in Istanbul, Turkey, on Friday, Aug. 10, 2018. Turkey edged closer still to a full-blown financial meltdown as U.S. President Donald Trump authorized a doubling of some tariffs on the nation and investors lost faith in policy makers’ ability to contain a debilitating market rout. Photographer: Ismail Ferdous/Bloomberg


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2 Kommentare

  1. Das viele Gold wird die türkische Lira vor dem Niedergang wohl auch nicht mehr retten… Die Türken können sich dann bei Erdogan bedanken…

  2. Pingback: Meldungen vom 15.02.2023 | das-bewegt-die-welt.de

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