Gold/Silber

Goldpreis: Schwaches Trendsignal – Diese Unterstützung muss halten

Der Goldpreis ist zuletzt erneut unter Druck geraten, ausgelöst durch steigende Anleiherenditen. Dabei hat sich das Trendsignal für Gold weiter verschlechtert. Die Hoffnung auf eine weniger restriktive US-Notenbank aufgrund des jüngsten Rückgangs der Inflation brachte keinen Auftrieb. Stattdessen belasteten der starke US-Dollar und leicht steigende Anleiherenditen einmal mehr den Goldpreis.

Am gestrigen Dienstag fiel das Edelmetall auf rund 1.760 USD, damit auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen. Der Markt interpretierte das am Abend veröffentlichte FOMC-Protokoll zwar als weniger falkenhaft, dennoch blieb die Gegenbewegung aus. Da die US-Anleiherenditen leicht zurückkamen, stabilisierte sich der Goldpreis zumindest auf dem Niveau. Mit dem Schlusskurs unter einer wichtigen Unterstützung könnte sich aus technischer Sicht der Abwärtstrend jedoch fortsetzen.

Gegenwind durch US-Dollar und steigenden Anleiherenditen

Der US-Dollar hat sich nach einer Zwischenkorrektur berappelt und konnte zuletzt wieder zulegen. Innerhalb einer Woche kletterte der US-Dollar-Index von einem Tief bei 104,65 auf aktuell 106,70 Punkte. Angesichts der negativen Korrelation des US-Dollars zum Gold hat der Gegenwind zugenommen. Im gleichen Zeitraum legten vor allem die 2- und 10-jährige US-Anleiherendite zu. Die aktuelle Entwicklung drückt kurzfristig den Goldpreis.

Seit der Veröffentlichung des Fed-Protokolls haben dagegen die Zinssorgen etwas nachgelassen. Laut des FedWatch-Tools geht der Markt nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 61,5 Prozent davon aus, dass die Fed die Zinsen im September um 50 Basispunkte erhöht. Zuvor lag die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung um 75 Basispunkte noch bei 50 Prozent.

Im Bereich von 1.765 bis 1.753 USD befindet sich eine technische Unterstützung. Ob die Zone hält, könnte sich kurzfristig entscheiden. Frische Impulse dürften bereits im heutigen Handel folgen. Neben den wöchentlichen Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe steht um 14.30 Uhr ebenfalls der Konjunkturausblick der Philly Fed auf dem Programm. Die um 11:00 Uhr veröffentlichten Verbraucherpreise der Eurozone brachte dem Goldpreis keinen Impuls. Die Teuerung ist mit 8,9 Prozent im Juli wie erwartet ausgefallen, zuvor lag sie noch bei 8,6 Prozent.

Goldpreis: Wie geht es weiter mit der Kursentwicklung?

Nach einem Fehlausbruch über 1.800 USD scheiterte der Goldpreis an dem horizontalen Widerstand bei 1.806 USD. Im Tageschart hätte hier ein Crossover der 9- und 50-Tage-Linie ein Kaufsignal auslösen können, es kam aber nicht dazu. Stattdessen setzte eine Korrektur ein. Entscheidend für die Ausweitung der Korrektur war der Rutsch unter die Unterstützung bei 1.785 USD. Dieses Szenario hatte ich bereits am Montag vorgestellt:

„Ein erstes Unterstützungslevel bei 1.785 USD hat das Gold bereits erreicht. Sollten die Gold-Bullen die Unterstützung per Tagesschluss aufgeben, könnte sich die Zwischenkorrektur bis in den Bereich von 1.766/53 USD ausweiten. Hier liegt auch das 38,2% Retracementlevel (1.760) des letzten Aufwärtsimpulses.“

Der Bereich zwischen 1.766 und 1.753 USD ist nun entscheidend für den kurzfristigen Kursverlauf. Mit dem gestrigen Schlusskurs unter dem letzten lokalen Tief bei 1.765 USD hat sich die technische Lage weiter eingetrübt. Die Trendsignale für das gelbe Metall deuten derzeit auf einen sich verstärkenden Abwärtstrend hin. Die übergeordnete Struktur ist weiterhin bärisch. Unterhalb des gestrigen Tiefs bei 1.760 USD rücken die Marken bei 1.753 und 1.745 USD (50% Retracement) in den Fokus. Fällt der Preis für Gold auch noch unter 1.738 USD, dann dürfte sich die Korrektur bis mindestens 1.730 und 1.723 USD ausweiten.

Gelingt es den Gold-Bullen die Unterstützungszone bei 1.765/53 zu verteidigen, wäre ein Rücklauf bis 1.785 USD denkbar. Diese Barriere muss überwunden werden, damit es erneut zu einem Anstieg über 1.800 USD kommt. Solange der Goldpreis jedoch unter 1.880 USD notiert, bleibt das Chartbild angeschlagen.

US-Dollar und Anleiherenditen belasten Gold - Rückgang der Inflation verpufft

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