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Erhöhte Volatilität erwartet Goldpreis: Steigende Renditen belasten – Vorsicht am Nachmittag

Goldpreis: Steigende Renditen belasten - Vorsicht am Nachmittag
Goldpreis. Foto: Apache - Freepik.com

Nach besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten am Donnerstag fiel der Preis je Feinunze Gold, während die US-Renditen weiter stiegen. Entscheidend für die kurzfristige Entwicklung des Goldpreises wird aber vor allem der heutige US-Arbeitsmarktbericht sein. Aktuell notiert der Goldpreis bei 2.038 US-Dollar, nachdem er tags zuvor noch auf 2.050 USD angestiegen war. Da die jüngsten Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten in den USA besser als erwartet ausgefallen sind, hat die US-Notenbank Fed nach heutigem Stand wenig Gründe die Zinsen so schnell zu senken, wie es sich der Markt zuletzt erhofft hat.

Markt passt Zinserwartungen an – Renditen steigen

Sowohl die ADP Beschäftigungszahlen als auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche zum 29. Dezember fielen überraschend positiv aus. Angesichts der robusten Daten fragen sich die Händler nun, ob sie mit ihren Zinserwartungen über das Ziel hinausgeschossen sind. Insofern überrascht es nicht, dass die Märkte damit begonnen haben, ihre Zinssenkungserwartungen nach unten anzupassen. Vor rund einer Woche haben die Anleger laut dem FedWatch-Tool noch sieben Senkungen eingepreist, inzwischen sind es nur noch sechs.

In der Folge ist die Benchmark-Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen wieder über die Marke von 4 % gestiegen. Nach Weihnachten notierte sie zeitweise unter 3,8 %. Aufgrund der negativen Korrelation zu den Anleiherenditen ist es so: Wenn die Kapitalmarktzinsen steigen, wie in den letzten Tagen, hat der Goldpreis oft das Nachsehen. Da Gold keine Zinsen abwirft, verliert es gegenüber verzinsten Anlagen an Attraktivität. Der nachfolgende Chart von TradingView zeigt deutlich die negative Korrelation zwischen Goldpreis und Renditen seit Ende Oktober. Zuletzt zogen die Renditen wieder an, was den Goldpreis unter Druck gebracht hat.

Gold: Renditen steigen, Goldpreis fällt - Arbeitsmarktbericht liefert Hinweise für die Fed
Negative Korrelation zwischen Goldpreis und Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen

Zuvor führten die massiven Spekulationen auf sinkende Zinsen der großen Zentralbanken Fed und EZB dazu, dass die Renditen für Staatsanleihen kräftig gefallen waren. Der Goldpreis sprang Anfang Dezember infolgedessen sogar auf ein neues Allzeithoch. Doch seitdem ist Konsolidierung angesagt. Die allgemeine Stimmung für den Goldpreis ist zwar weiterhin positiv, da die Fed in den kommenden Monaten eine Zinswende vollziehen wird.

Allerdings nimmt die Sorge zu, dass die Fed den Zeitpunkt angesichts der robusten Aussichten für die Wirtschaft nach hinten verschieben könnte. Die Unsicherheit dürfte die Volatilität des Goldpreises in den nächsten Wochen hoch halten. Der heutige US-Arbeitsmarktbericht liefert neue Hinweise auf den Zinskurs der US-Notenbank liefern und könnte dem Goldpreis neuen Schwung verleihen. So richtig einschätzen lässt sich bisher aber noch nicht, in welche Richtung.

Goldpreis Ausblick

Der Januar gilt statistisch als einer der besten Monate für Gold. Doch in den ersten Handelstagen des neuen Jahres bewegt sich der Goldpreis entgegen den saisonalen Mustern. Seit dem 28. Dezember befindet sich der Preis in einem Abwärtstrend, genau dem Tag, an dem die Renditen wieder anfingen zu steigen. Ausgehend von einem Hochpunkt bei 2.088 US-Dollar sackte der Goldpreis bis auf 2.030 USD ab.

Aus charttechnischer Sicht besteht ein gewisses Risiko für eine Fortsetzung des kurzfristigen Abwärtstrends, wenn der Bereich um 2.030 USD nach unten gebrochen wird. In diesem Fall könnte der Goldpreis die nächsten potenziellen Haltezonen bei 2.018 und 2.007/2.000 anpeilen. Dementgegen würde erst ein nachhaltiger Ausbruch über 2.050 USD erneute Anstiege bis 2.075 und 2.086 ermöglichen.

Disclaimer

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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