Gold/Silber

Neue Impulse durch die PCE-Preisdaten Goldpreis steigt über 1.900 Dollar – Auftrieb durch Inflationsdaten

Goldpreis steigt über 1.900 Dollar - Auftrieb durch Inflationsdaten

Steigende Renditen und ein wiedererstarkter US-Dollar haben den Goldpreis zur Wochenmitte unter die Marke von 1.900 USD gedrückt und damit auf den tiefsten Stand seit drei Monaten. Aufgrund der hawkishen Töne von Fed-Chef Powell und EZB Präsidentin Lagarde in Sintra sowie zuletzt starken US-Konjunkturdaten nahmen die Zinserwartungen zu, was wiederum zu einem Anstieg der Anleiherenditen geführt hat. Das zinslose Edelmetall Gold verliert dadurch an Attraktivität für die Anleger. Um 14:30 Uhr stehen die PCE-Preisdaten auf der Agenda, die für neue Impulse sorgen können.

Auf dem Forumstreffen der führenden Notenbanker in Sintra haben sich sowohl Jerome Powell als auch Christine Lagarde dafür ausgesprochen, an der Straffung der Geldpolitik festzuhalten. Das FedWatch-Tool der CME zeigt inzwischen eine Wahrscheinlichkeit von rund 87% an, dass die Leitzinsen in den USA auf der kommenden Juli-Sitzung um 25 Basispunkte erhöht werden. Zudem ist eine weitere Anhebung durch die EZB um 0,25 Prozentpunkte eine ausgemachte Sache.

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Impulse für Gold durch Inflationsdaten

Neue Impulse könnte der Goldpreis am Nachmittag um 14:30 Uhr erfahren, wenn in den USA die PCE-Preisdaten erscheinen. Ökonomen rechnen mit einer unveränderten PCE-Kernrate im Mai von 4,7 %. Laut der Aussagen von Powell könnten die PCE-Preisdaten jedoch niedriger ausfallen. Er hat gestern angedeutet, dass der PCE-Index zum Vorjahresmonat nur bei 3,9% notiert. Dies würde den Goldpreis antreiben, der gestern nach dem jüngsten Einbruch eine Gegenbewegung  eingeleitet hat.

Am Vormittag wurden bereits die Verbraucherpreise (Vorabschätzung) der Eurozone veröffentlicht. Die Teuerungsrate stieg im Juni zum Vorjahresmonat um 5,5% nach 6,1% im Mai. Damit lag sie leicht unter den Prognosen der Analysten von 5,6%. Die wichtige Kernrate stieg von zuvor 5,3 % auf 5,4 %, hier lagen die Schätzungen bei 5,5%. Die etwas geringer ausgefallenen Inflationsdaten stützen derzeit den Goldpreis über der Marke von 1.900 US-Dollar.

Goldpreis: Pullback nach dem Einbruch

Nachdem der Goldpreis am Mittwoch unter die Marke von 1.900 Dollar gerutscht war, konnte er eine Gegenbewegung einleiten. Den Bullen gelang es einen Tagesschlusskurs unter der runden Marke zu verhindern. Wie wir im beiliegenden Chart sehen können, prallte der Goldpreis von der 200-Tage-Linie (aktuell 1.896 USD) nach oben ab. Aktuell kommt es zu einem Stabilisierungsversuch zwischen der EMA200 und dem wichtigen 61,8% Retracement bei 1.909 USD.

Mit dem Anstieg über 1.913 USD würde Gold einen Boden ausbilden. Gelingt es den Gold-Bullen anschließend, den Kurs per Tagesschluss wieder über die Marke von 1.917 zu hieven, dann wäre eine Fortsetzung der Erholung in Richtung 1.932 wahrscheinlich. Die Unterkante der vorherigen Range könnte sich jedoch als hartnäckig erweisen. Erst ein nachhaltiger Anstieg über 1.932 eröffnet zusätzliches Aufwärtspotenzial bis 1.958 und 1.970 Dollar. Ein Bruch der EMA200 würde dagegen den nächsten Rutsch bis 1.886, 1.871 und eventuell sogar bis 1.863/58 einleiten.

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6 Kommentare

  1. Ich denke, Bewegung kommt erst wieder in den Goldmarkt, wenn sich z. B. die Bankenkrise entfaltet. Ansonsten wird der Goldpreis bis zum Jahre 2030 wohl auf 2250 Dollar stehen, wenn die Inflation nicht gallopiert; sonst plus Inflation.
    Dann hat er sich in den 30 Jahren seit 2000 genauso verachtfacht, wie in den 30 Jahren von 1970 bis 2000.
    Wer mehr Rendite steuerfrei mit seinem Geld erzielen will, sollte in etwas anderem investieren.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Unser Goldtorero bestätigt hiermit: Der Goldpreis ist angstgetrieben😱.
      Er „bewegt“ sich erst, wenn sich eine Bankenkrise „entfaltet“ (wie poetisch!) oder wenn die Inflation „gallopiert“ (nicht poetisch, dafür falsch…“galoppiert“ heißt das).

      1. Hallo Columbo,

        vielleicht meint er ja Gallus, den Hahn. Wenn also die Untergangspropheten wieder wie aufgescheuchte Hühner und Hähne durch die Gegend gackern und markerschütternde Krährufe durch die Gegend schmettern 😄

        1. Michael, richtig!
          “Wenn die (Untergangs-)Hühner gackern auf dem Mist, bleibt die Inflation wie sie ist“.🤣

  2. Beginn einer Ereigniskette?
    Bankenkrise erreicht Euroraum – BAWAG-Aktie stürzt ab

    Naja, dann wird er ja wohl bald mehr steigen als von 1970 bis 2000. Oder gab es da auch viele besondere Angstereignisse?
    Gut 2 Ölkrisen, aber sonst hatte ich als selbsständiger Handwerker in der ganzen Zeit keine besonderen Ereignisse die mich irgendwie wirtschaftlich belasteten. Und der Goldpreis hat sich trotzdem in den 30 Jahren verachtfacht. Billiges Russengas gab es auch schon. Und keine grüne Sekte.
    Herrliche Zeiten.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

  3. Ja, schon seltsam, dass gerade die Notenbanken immer mehr Gold in den Tresoren horten.
    Wo sie doch selber Geld drucken können.
    Das gelbe Zeug nimmt doch auch nur Platz weg.
    Wenn das Gold noch da ist, dann horten die USA etwa 8.000 Tonnen, wo sie doch die Weltlei(d)währung drucken können.
    Zumal die USA mit den 8000 Tonnen Gold mal gerade etwa 2 Monate ihre Zinsen für ihre Staatsverschuldung bezahlen könnten.
    Irgendetwas muss doch dran sein an dem Metall, was manche Leute eben nicht verstehen können.
    Gut, es könnten ja auch alle anderen es nicht verstehen.
    Ich verstehe mich aber, warum ich einige Kilos eingelagert habe.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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