Gold/Silber

Goldpreis und Euro im Anstieg – Wette gegen US-Zinsen

Goldpreis und Euro zeigen auch heute weiter Stärke nach den gestrigen JOLTS-Daten. Die Wette gegen die US-Zinsen läuft.

Der Goldpreis wie auch der Euro wurden gestern ab 16 Uhr unerwartet hoch gerissen. Die JOLTS-Daten aus den USA, welche die Zahl der angebotenen Arbeitsstellen zeigt, fielen deutlich niedriger aus als gedacht. Damit preist der Markt nun zügig ein, dass die Federal Reserve die Zinsen wohl nicht mehr stark anheben wird, und womöglich die Zinsen in diesem Jahr bereits wieder senken könnte. Denn die Möglichkeit einer Rezession in den USA nimmt zu.

Goldpreis und Euro steigen – JOLTS-Daten als Push-Faktor

Tendenziell niedrigere Zinsen auf Bankeinlagen und Anleihen sind gut für das zinslose Gold. Und so konnte der Goldpreis seit gestern 16 Uhr von 1.992 Dollar schnell auf 2.020 Dollar steigen. Sieht man oft nach solchen Anstiegen vor allem über große runde Marken Rückschläge, so konnte sich der Goldmarkt dieses Mal über Nacht oben halten. Wir sehen heute Vormittag sogar einen weiteren Anstieg im Goldpreis auf aktuell 2.026 Dollar. Ebenso kann Euro vs US-Dollar seit gestern Nachmittag bis jetzt auf erhöhtem Niveau notieren, mit Anstieg von 1,0905 auf aktuell 1,0960.

Blick auf das große Bild – Federal Reserve in 2023 mit Zinssenkung?

In der folgenden Grafik werfen wir einen Blick auf das große Bild. Seit Anfang 2022 sehen wir in türkis den stufenweise angestiegenen Leitzins der Federal Reserve von 0,25 % auf 5,00 %. Im größten Teil des Jahres 2022 sah man deswegen, wie Euro und Goldpreis (orange und blau) fielen, weil der Dollar-Raum durch die höheren Zinsen immer attraktiver wurde. Aber die EZB startete ab Sommer 2022 auch ihre Zinsanhebungen (hier die Detailstatistik), und ab Ende 2022 wurden die Fragen immer lauter, ob die Federal Reserve nicht langsam zum Ende ihrer Zinsanhebungen kommt. Seitdem haben Gold und Euro auf zunehmend Auftrieb.

Die Tatsache, dass Gold heute auch weiter Auftrieb zu haben scheint, unterstreicht den Glauben der Märkte an den Zinsabwärts-Druck für die Federal Reserve. Sehr wichtig werden am Freitag die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten für März. Aber man bedenke: Obwohl die Daten am Freitag veröffentlicht werden, sind die Märkte am Freitag wegen Karfreitag komplett geschlossen, auch in den USA. Also rauscht der Goldpreis ab Donnerstag Abend sozusagen über ein langes Wochenende in den Blindflug. Anleger die auf kurze Sicht agieren, riskieren viel. Gibt es äußerst robuste US-Arbeitsmarktdaten, die doch auf eine starke US-Konjunktur hindeuten, könnte der Goldpreis am Montag schon wieder in den Keller rauschen. Aber im größeren Bild könnte der Gold-Long-Trade womöglich weiter laufen, wenn die Annahme korrekt ist, dass die Federal Reserve vor einer Zinswende gen Süden steht.

Goldpreis und Euro im Vergleich zum Leitzins der Federal Reserve

In der folgenden Grafik sehen wir als Gegenstück zu Euro und Gold die Bewegung der US-Märkte: Seit Anfang 2022 sehen wir hier ebenfalls den stufenweise ansteigenden Leitzins der Federal Reserve (orange). Dazu sehen wir in blau den US-Dollar-Index (Währungskorb) und in türkis die Rendite für zweijährige US-Staatsanleihen. Man sieht: Als Gegenstück zum Goldpreis sah man ab Herbst 2022 den fallenden US-Dollar. Und ab Herbst sah man auch die langsam schwächelnde Rendite für US-Staatsanleihen. Dank US-Bankenkrise ab März 2023 sackte sie kräftig ab, und nun mit den JOLTS-Daten geht es weiter runter. Wie gesagt: Die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag werden erneut ein wichtiger Datenpunkt sein für Märkte wie Gold, Anleiherenditen und auch Aktien.

Charts: TradingView



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