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Goldpreis steigt seit Tagen – Blick auf Gründe – Expertenaussagen

Der Goldpreis steigt seit einer Woche an. Trotz vieler negativer Faktoren gibt es auch stützende Gründe. Hier dazu aktuelle Expertenaussagen.

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Grafik: sawitreenan88 - Freepik.com

Der Goldpreis befindet sich seit Tagen im Aufwind. Seit genau einer Woche ist es ein Anstieg um von 1.990 Dollar auf aktuell 2.029 Dollar. Im folgenden XAUUSD Chart sehen wir den Goldpreis als blaue Linie, dazu sehen wir in negativer Korrelation den US-Dollar-Index. Je schwächer der Dollar, desto besser ist dies für Gold. Da haben wir schon mal einen Grund für die Gold-Stärke auf kurzfristige Sicht! Aktuelle Expertenaussagen bringen aber mehr Licht ins Dunkel, warum das Edelmetall aktuell im Aufwind ist.

Grafik zeigt Goldpreis-Verlauf im Vergleich zum US-Dollar

Goldpreis steigt – Short Covering und Zentralbanken helfen

Ole Hansen ist Head of Commodity Strategy bei der Saxo Bank. Aktuell schreibt er in seiner Analyse, dass der Goldpreis den fünften Tag in Folge steigt. Die Nachfrageseite werde durch Spekulanten gestützt, die Short-Positionen eindecken und Long-Positionen zurückkaufen, die während des gescheiterten Versuchs der letzten Woche, einen technisch bedingten Ausverkauf unter die 2.000 Dollar-Marke auszulösen, aufgegeben wurden. Darüber hinaus tragen die Käufe der Zentralbanken und der Privatkunden, die physisches Gold kaufen, weiterhin dazu bei, den Versuch der letzten Woche, den Goldpreis nach unten zu treiben, zu unterbrechen, da die Renditen der Staatsanleihen stiegen und die Händler ihre Erwartungen hinsichtlich einer Zinssenkung in den USA zurücknahmen.

Negative Faktoren

Der Edelmetallmarkt, allen voran der Goldmarkt, begann das Jahr laut Ole Hansen mit einem Hoch nach einem starken vierten Quartal, als die Federal Reserve den Schwerpunkt endlich von Zinserhöhungen auf Zinssenkungen verlagerte. Seitdem haben seiner Aussage nach jedoch robuste Wirtschaftsdaten die Erwartungen für künftige Zinssenkungen gesenkt und den Zeitpunkt für die erste Zinssenkung auf die Jahresmitte verschoben. Trotz dieses Gegenwinds liegt der Goldpreis derzeit nur um 1,7 % unter dem Vorjahresniveau. Dies sei eine gedämpfte Reaktion auf einen um 2,5 % stärkeren Dollar, einen Anstieg der Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen um 40 Basispunkte und die um 75 Basispunkte reduzierten Erwartungen für Zinssenkungen im Jahr 2024.

Die Anleger in so genanntem Papiergold, d. h. in börsengehandelten Fonds und Geldmanager in Futures, haben laut Ole Hansen erwartungsgemäß auf diese Herausforderungen reagiert. Seit Ende Dezember sanken demnach die Bestände der börsengehandelten Fonds um 2,6 Mio. Unzen auf 82,9 Mio. und damit auf ein Vierjahrestief, während Geldverwalter wie Hedgefonds und CTAs, die häufig auf kurzfristige technische Entwicklungen reagieren, ihre Netto-Longposition in Futures um 8,9 Mio. Unzen oder 6,6 % auf 4,64 Mio. (46.400 Futures-Kontrakte) und damit auf ein Viermonatstief reduzierten. In der letzten Berichtswoche, als die 2000 $-Marke in Frage gestellt wurde, verkauften die Fonds 36.000 Futures-Kontrakte zu einem volumengewichteten Durchschnittspreis (VWAP) von 2036 Dollar , ein Niveau, das nun überschritten wurde, wodurch der Großteil dieser verkauften Positionen unter Wasser blieb.

Die Tatsache, dass der Goldpreis trotz des stärkeren US-Dollar, eines Anstiegs der Anleiherenditen und geringerer Zinssenkungserwartungen „nur“ den genannten Prozentsatz verloren hat, dürfte laut Ole Hansen auf geopolitische Bedenken im Zusammenhang mit den Spannungen im Nahen Osten und nicht zuletzt auf die anhaltend starke Nachfrage nach physischem Gold seitens der Zentralbanken und der chinesischen Mittelschicht zurückzuführen sein, die versucht, ihr durch die Immobilienkrise und den anhaltenden Ausverkauf am Aktienmarkt geschwundenes Vermögen zu erhalten.



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2 Kommentare

  1. Was das für den Goldpreis bedeutet, wenn alle wieder zurück wollen.

    Niedrige ETF-Bestände, Derivatebestände niedrig, generelle Unterinvestition in den Sektor bei den Anlegern. Zinsen schon länger hoch mit der Chance auf Senkung. Eine viel bessere Ausgangslage hatte Gold m.E. selten so nah am nächsten ATH und das macht glaube ich schon ein paar nervös ;)

    Nur meine Meinung und die zählt am Markt nicht viel ;) :).

  2. Hallo Feedback.
    Da es nur etwa 1 Unze Gold pro Erdenbürger physich gibt, werden nur recht wenig Menschen ihr Erspartes in physischen Gold anlegen können.
    Daher sollten die Besitzer von physischem Gold mal ganz in Ruhe abwarten, wie sich Gold bis zu dem Ziel entwickelt, für das es in den Tresor gelegt wurde,

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