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Griechenland: Bankeinlagen fallen auf tiefsten Stand seit 2003

FMW-Redaktion

Ist die Griechenland-Krise wirklich beendet? Heute veröffentlichte Zahlen zu den Bankeinlagen auf Griechenlands Banken wecken da Zweifel. So haben normale Bankkunden und Firmen auf Konten ihrer Banken lediglich 121,8 Milliarden Euro deponiert – das ist ein Rückgang von 0,5% bzw. 590 Millionen Euro im Vergleich zum Vormonat und damit der tiefste Stand seit dem Jahr 2003.

Zwischen Dezember 2014 und Juli 2015 hatten die Griechen im Zuge der krisenhaften Zuspitzung seit Amtsantritt der Tsipras-Regierung 42 Milliarden Euro von den Konten griechischer Banken abgehoben. Erst die am 28.Juni diesen Jahres verhängten Kapitalkontrollen konnten der Geldflucht ein Ende bereiten. Im August und September waren die auf Konten griechischer Banken deponierten Gelder wieder leicht angestiegen, doch ist dieser Trend durch die heute veröffentlichten Zahlen wieder in Frage gestellt.

Offenkundig ist, dass die auf dem Hochpunkt der Krise meist ins Ausland transferierten Gelder nicht wieder zurück nach Griechenland geflossen sind – womit sich eine zentrale Hoffnung der griechischen Regierung wie auch der Troika zerschlagen hat. Ebenso offenkundig ist das Mißtrauen in die Banken des Landes seitens der griechischen Bevölkerung nach wie vor groß.

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die griechischen Banken weniger Gelder von den Gläubigern benötigen als zunächst befürchtet. Solange die ins Ausland transferierten Gelder nicht zurück auf Konten griechischer Banken fließen, sind und bleiben die vier großen Banken des Landes „Zombie-Banken“.



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