Es gibt deutliche Bewegungen bei Gas, Öl, Euro und Meme Stocks. Schauen wir kurz und knapp auf die einzelnen Assetklassen. Hauptsächlich liegt die aktuelle Aktivität an den Märkten an der gestern tiefer als erwartet vermeldeten US-Inflation. Aber bei Gas und Öl gibt es andere Faktoren.
Meme Stocks mit neuem Rausch?
Bei den Meme Stocks braucht es ja nur einen anständigen Auslöser, um eine neue Rally anzufachen, nachdem die entsprechenden Aktien monatelang vor sich hin dümpeln. Sehen wir dies jetzt erneut? Durch die niedrigere US-Inflation hoffen die Börsianer auf weniger stark steigende Fed-Zinsen. Das hat seit gestern Nachmittag alles was riskant ist, kräftig hoch gepusht. Und da sind die Meme Stocks weit vorne dabei. Bed Bath & Beyond Inc. (BBBY) gewinnt heute 6 %. Gestern begann der starke Anstieg von 3,60 Dollar auf aktuell 4,11 Dollar. AMC steigt heute um 6,9 Prozent. Gestern begann die Sause bei 5,13 Dollar, jetzt sehen wir 6,54 Dollar. Gamestop legt heute 2,3 Prozent zu. Gestern startete die Aktie bei 23,16 Dollar, jetzt sehen wir 25,44 Dollar. By the way: Gestern hat auch der viel beachtete ARK Innovation ETF von Cathie Wood 14,5 Prozent zugelegt. Heute legt er weitere 5,2 Prozent zu. Die Euphorie-Rally bei High-Risk-Papieren hält also auch heute (noch) an.
Gas in Europa fällt spürbar
Der europäische Terminmarkt-Gaspreis (Dutch TTF) fällt heute um 12,3 Prozent auf 99,50 Euro. Das ist mal ein deutlicher Absturz an nur einem Tag! Im Chart, der 12 Monate zurückreicht, sehen wir den Absturz seit August (damals im Hoch bei 342 Euro). Die Gasspeicher in Europa sind voll, und auch jetzt noch wird minimal weiter eingespeichert. Aufgrund des warmen Wetters wird weniger Gas verbraucht. Viel LNG (Flüssiggas) kommt aus Übersee. Und Verzicht in Indien könnte bald für noch mehr LNG-Schwemme in Europa sorgen.
Ölpreis im Zickzack-Kurs
Erst sah man im Ölpreis (egal ob Brent oder WTI) seit Dienstag spürbar fallende Preise, dann seit gestern Nachmittag die deutliche Erholung. WTI-Öl fiel seit Dienstag von über 91 auf gestern 84,75 Dollar im Tief. Aktuell sehen wir schon wieder 89,22 Dollar. Dies liegt an gewissen Lockerungen, die China bei seinen extrem restriktiven Corona-Maßnahmen verkündet hat. Dies könnte zu mehr Reisen im Inland und auch ins Ausland führen. Folglich hofft der Ölmarkt nun auf mehr Öl-Nachfrage aus China, was dem Ölpreis gleich wieder Auftrieb verleiht.
Euro mit Mega-Push
Nicht nur, dass EZB-Direktorin Isabel Schnabel gestern Hoffnung auf weiterhin kräftig steigende Zinsen im Euroraum machte. Vor allem die Inflationsdaten aus den USA, die gestern die Anleiherenditen und den US-Dollar runterdrückten, sorgten automatisch für Euro-Stärke! Diese setzt sich heute fort. Angefangen gestern bei 0,9958 um 14:30 Uhr, sehen wir bis jetzt einen Anstieg bei EURUSD auf 1,0319. In etwas mehr als 24 Stunden ein Plus von 361 Pips, das ist mal eine Bewegung! Im Chart, der 12 Monate zurückreicht, sehen wir: Der lange Abwärtstrend wurde erst einmal nach oben durchbrochen. Dennoch: Die dahinter schlummernden fundamentalen Probleme, die für eine Euro-Schwäche sprechen, sind nicht verschwunden!
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Ich würde es nun nicht umbedingt Euro Stärke nennen, in der Heatmap haben wir mehr oder Minder ausgeglichen rot und grün beim Euro, zim Franken verliert er heute auch 3/4 % der Dollar säuft einfach gerade zu ab….
Der Ölpreis hat sich somit also aktuell wieder etwas erholt.