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"Näher am Ziel" Deutsche Bank: Inflation im März nur noch bei 2,2 %

Nach 2,5 % im Februar soll die März-Inflation in Deutschland laut DB Research bei nur noch 2,2 % liegen. Hier dazu die Erläuterungen.

Inflation-Wort auf Stempel
Grafik: Mark-Mainka-Freepik.com

Mit den Worten „Getting closer to target“ oder auf Deutsch „Näher am Ziel“ betitelt die Deutsche Bank ihre heute Mittag veröffentlichte Research-Information zur Inflation in Deutschland. Veröffentlicht werden die Daten für März am kommenden Dienstag. Äußerst wichtig sind diese Daten, weil die Inflation Deutschland – dem wichtigsten Mitglied in der Eurozone – eine große Bedeutung dafür hat, wie schnell die EZB ihre erste Zinssenkung durchführen wird. Im Juni, oder doch schon früher? Sinkt die Inflation in der Eurozone rasch, könnten vielleicht auch frühere Zinssenkungen möglich werden.

DB Research erwartet deutsche Inflation bei 2,2 %

Aber nun zur Deutschen Bank. Die Research-Abteilung erwartet für März ein Absinken auf eine Jahressteigerungsrate der Inflation auf 2,2 %, nach 2,5 % im Februar. Der TradingView Chart zeigt seit 2018 die Entwicklung der Inflation in Deutschland (blau) und in der Eurozone (orange). Die DB erwartet einen geringfügigen Rückgang der Jahresrate bei der Kerninflation auf 3,3 % gegenüber 3,4 % im Februar. Auf längere Sicht geht das DB Research weiterhin davon aus, dass die VPI-Gesamtinflationsrate bis zum Sommer vorübergehend unter die 2 %-Marke fallen wird, bevor sie sich gegen Ende 2024 zwischen 2 % und 2,5 % einpendelt. Es bestehe das Risiko, dass die Gesamt-Inflation bereits im Frühjahr unter 2 % fallen könnte. Dies wäre eine begrüßenswerte Entwicklung und könne vor allem die Stimmung der Verbraucher verbessern.

Grafik zeigt Entwicklung der Inflation in Deutschland und in der Eurozone seit dem Jahr 2018

Erläuterungen

Dennoch dürfte die letzte Meile des vor uns liegenden Disinflationsprozesses laut DB Research relativ holprig verlaufen, nicht zuletzt, weil einmalige/temporäre Faktoren die VPI-Inflationsdynamik in nächster Zeit beeinflussen werden (z. B. die für April geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme oder das Auslaufen des Basiseffekts des Deutschland-Tickets im Mai). Darüber hinaus dürfte der starke Anstieg der Effektivlöhne die Dienstleistungspreis-Inflation noch eine ganze Weile auf hohem Niveau halten, was wiederum den Normalisierungsprozess der Kerninflationsrate spürbar verlangsamen könnte.

Weiter sagt die DB, es ergebe sich ein nicht unerheblicher Grad an Unvorhersehbarkeit aus der immer noch ungewissen Weitergabe der deutlich niedrigeren Gas-/Strompreise an die offiziellen VPI-Metriken. Obwohl es klar zu sein scheint, dass die VPI-Gas- und -Strompreiskomponenten im Laufe der Jahre 2024 und 2025 beträchtlich sinken werden, sei es schwierig zu sagen, wie schnell und stark sich dieser Rückgang in den offiziellen Statistiken niederschlagen wird.

Eurozonen-Inflationsrate 2,5 %

Für die Eurozone meldet das DB Research aktuell die Erwartung, dass die Inflation im März auf 2,5 % sinken wird von 2,6 % im Februar. Die Kerninflation soll unverändert bei 3,1 % bleiben, wobei die Dienstleistungen mit rund 4,0 % im Jahresvergleich stark bleiben sollen. Das frühe Osterfest in diesem Jahr dürfte den tourismusbezogenen Dienstleistungen im März mehr Auftrieb geben als üblich, so die DB.

FMW: Zeigen diese nun in Kürze anstehenden Daten zur Inflation in Deutschland und der gesamten Eurozone, dass die Inflation weiter spürbar zurückkommt, könnten die Märkte das als Signal auslegen, dass die EZB ihre Zinsen früher lockern kann, was vermutlich positiv für den Dax und negativ für den Euro wäre.



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2 Kommentare

  1. -6% ist besser. Damit die Preise wieder runterkommen.

  2. @Mickey: Deflation ist manchmal gefährlicher als Inflation weil die Leute ihr Geld nicht ausgeben (->Wirtschaftskrise), den morgen ist es ja „wertvoller.

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