FMW-Redaktion
Heute hat die europäische Statistikbehörde Eurostat die jährliche Inflationsrate für Mai veröffentlicht. Im Vergleich von Mai 2015 auf Mai 2016 lag sie bei -0,1% – wie Eurostat (voller Stolz?) schreibt, ist sie „auf -0,1% gestiegen“, weil sie ja im Vormonat bei -0,2% lag. Lachen oder Weinen?
Seit März 2015 läuft das Anleihekaufprogramm der EZB. Erst 60, jetzt bis zu 80 Milliarden Euro pro Monat. Aber wo bleibt die Inflation? Wir fragen jeden Monat aufs Neue… der rote Kasten zeigt den Zeitraum an, seitdem die EZB Geld pumpt und versucht mit Negativzinsen nachzuhelfen. Aber auch im Mai verweilt die Inflation rund um die 0%. Wir erhalten hin und wieder Leserzuschriften, dass das ja mit dem niedrigen Ölpreis zusammenhängt. Ja, das stimmt ja auch, sagen wir dazu. Diese Tatsache erwähnen wir ja auch. Aber die Maßnahmen der EZB waren ja genau dazu gedacht dem Ölpreis-Effekt entgegenzuwirken, und eben trotz des niedrigen Ölpreises unterm Strich Inflation zu erzeugen. Aber wir sehen dazu immer noch nichts.
Grafik: Eurostat / Finanzmarktwelt.de
Grafik: Eurostat
Grafik: Eurostat
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Wäre es vielleicht eine Idee für die EZB, wenn sie versuchte einen venezolanischen Finanzpolitiker oder einen aus Zimbabwe abzuwerben? Dort ist man mit der Inflation ja sehr erfolgreich. Allerdings wird es sicherlich schwierig diese Experten zu bekommen, weil die heimische Bevölkerung die Verantwortlichen für die Inflation so sehr liebt, dass sie sie kaum gehen lassen wird. Aber vielleicht sind ein paar Milliarden für diese Spitzenköpfe besser investiert als bei Unternehmensanleihen.
Die EZB ist schon außerordentlich erfolgreich bei der Inflation. Hier sind die richtigen Charts, http://www.tagesgeldvergleich.net/statistiken/geldmengen.html
Was ist schlimm, wenn es eine Deflation der Konsumgüterpreise gibt? Dann ist mehr Ware im Einkaufskorb. Prima.