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50 Basispunkte für 16. März fest eingepreist Nagel: EZB könnte auch nach März robust weiterstraffen müssen

Bundesbank-Chef Nagel deutet an, dass die EZB nach +0,50 % im März auch danach die Zinsen weiter kräftig anheben wird.

Man bedenke, Christine Lagarde hatte am 16. Februar klargestellt, dass der Leitzins der EZB am 16. März um 0,50 Prozentpunkte steigen wird auf 3,50 %. Und es dürfte auch danach weiter kräftig bergauf gehen. Die EZB wird nach Ansicht des deutschen Ratsmitglieds und Bundesbankchefs Joachim Nagel möglicherweise bis ins zweite Quartal hinein deutliche Zinserhöhungen vornehmen müssen. „Ich erwarte eine kräftige Zinserhöhung im März“, da die Inflation nur langsam zurückgeht, sagte der Bundesbankpräsident am Rande eines Treffens der Finanzchefs der G20 laut Bloomberg.

Weiter sagte er heute im indischen Bengaluru: „Ich schließe nicht aus, dass über den März hinaus weitere deutliche Zinserhöhungen erforderlich sein könnten“. Da die Zahlen in dieser Woche einen rekordverdächtigen Preisdruck erkennen ließen, scheint die von der EZB für die Sitzung im nächsten Monat geplante Anhebung um einen halben Prozentpunkt laut Bloomberg so gut wie sicher. Das lenkt die Aufmerksamkeit auf die nächste Sitzung im Mai, wo Nagels Äußerungen darauf hindeuten, dass er einen identischen Schritt bevorzugen könnte.

Inflation in der Eurozone im Verlauf seit dem Jahr 2000

Die Wirtschaftsdaten vom Freitag könnten aber die Frage nach der Notwendigkeit nachhaltiger Zinserhöhungen aufwerfen. Eine endgültige Ablesung der deutschen Wirtschaftsleistung (BIP) zeigte einen vierteljährlichen Rückgang von 0,4% in den letzten drei Monaten des Jahres 2022 – das Doppelte der früheren Schätzung.

Während das Ergebnis die Besorgnis über eine europäische Rezession schüren wird, die in letzter Zeit aufgrund des warmen Winterwetters und der Abschwächung der Energiekrise abgenommen hat, haben sich die Stimmungsumfragen für Deutschland und auch für die Eurozone verbessert. „Die Rezessionsängste treten zunehmend in den Hintergrund“, so Nagel. Da aber vor allem die Kerninflation immer noch viel zu hoch ist, „muss die Geldpolitik die Zügel straffen. Es wäre eine Kardinalsünde, zu früh nachzulassen“, so Nagel.

FMW: Ja, man sah gestern zwar für die Eurozone eine sinkende Inflation auf „nur noch“ 8,7 %. Aber die Kernrate steigt weiter an von 5,2 % auf 5,3 %. Die Zinserhöhungsdruck auf die EZB bleibt groß. Im folgenden TradingView Chart sehen wir seit 2018 in blau den EZB-Leitzins, in orange die Inflation in der Eurozone. Noch ist einiges aufzuholen um den Preisauftrieb zu bändigen.

Inflation und Leitzins in der Eurozone seit 2018

FMW/Bloomberg



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