Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist im Juli im Jahresvergleich um 44 % gestiegen, so zeigt es der IWH-Insolvenztrend, der aktueller ist als die amtliche Statistik, aber nachweislich die Entwicklung gut vorhersagt. Es handelt sich um 1.025 Insolvenzen bei Personen- und Kapitalgesellschaften. Damit lag die Zahl laut dem IW Halle (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle) im Juli 6 % über dem Durchschnittswert der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie.
44 % mehr Insolvenzen als im Vorjahr – Details
Schließungen großer Arbeitgeber führen laut IW Halle zu hohen und dauerhaften Lohnverlusten bei den Beschäftigten. Die Analyse des IWH zeigt, dass in den größten 10 % der Unternehmen, bei denen Insolvenzen im Juli gemeldet wurden, ca. 9 300 Arbeitsplätze betroffen waren. Die Zahl der betroffenen Beschäftigten in den größten 10 % der Unternehmen liegt damit im Juli in etwa auf dem Durchschnittswert für den Monat Juli in den Jahren 2016 bis 2019. Die meisten Arbeitsplätze entfallen auf Insolvenzen im Handel und in der Industrie. Die Zahl der betroffenen Industriearbeitsplätze liegt dennoch unter dem Mittel der vergangenen zwölf Monate.
Experten machen Hoffnung
Die hohen Zahlen in den Monaten Juni und Juli markieren laut den Experten des IW Halle das vorläufige Ende des Anstiegs bei den Insolvenzen. Für die Monate August und September erwarten sie keinen wesentlichen Anstieg der Insolvenzzahlen.
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Die genannten Insolvenzen sollten bei der aktuellen Steuer-, Energie- und Außenwirtschaftspolitik nicht allzu sehr verwundern.