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Iran will von OPEC geringere Ölproduktion, will selbst aber mehr verkaufen

FMW-Redaktion

Ein Paradox. Aktuell sagt Irans Ölminister Bijan Namdar Zanganeh die OPEC-Staaten sollten den Ölpreis „managen“ und ihn auf einen Ölpreis von um die 70 Dollar ansteigen lassen (Brent-Preis). Mit „managen“ ist ganz klar das Volumen der Öl-Fördermenge gemeint. Durch Reduzierung der Fördermenge würde der Preis steigen, was die OPEC seit geraumer Zeit absichtlich verweigert um die teurer produzierende US-Konkurrenz auszuschalten.

Das nächste OPEC-Meeting findet erst im Dezember statt. Bis dahin wird es wohl keine außerordentlichen OPEC-Treffen geben. Aber dort dürfte es zur Sache gehen – denn Mitglieder wie Venezuela drängen schon seit geraumer Zeit verzweifelt auf eine Reduzierung der Fördermenge, da sie am Öl-Tropf hängen. Jetzt auch noch der Iran – paradoxerweise will der Iran ja, sobald das Embargo aufgehoben ist, seine Fördermenge drastisch steigern und deutlich mehr Öl auf den Weltmarkt schmeißen als bisher. Zanganeh sagte dazu der Weltmarkt könne das zusätzliche iranische Öl locker „absorbieren“. Alle OPEC-Mitglieder, mit denen er gesprochen habe, hätten kein Problem mit einer höheren iranischen Fördermenge.

Schwer zu glauben, dass Saudi-Arabien, Kuwait und Co. freiwillig ihre eigne Fördermenge drastisch reduzieren um den Preis steigen zu lassen, und dabei noch Platz für den Iran machen. Der Iran kann nach eigenen Angaben sofort, wenn er will, seinen Öl-Export um 500.000 Barrel pro Tag steigern, und um 1 Mio Barrel pro Tag 6 Monat nach Aufhebung der Sanktionen. Der Preis für Brent-Öl notiert im Augenblick um die 50 Dollar herum. Da ist es noch ein weiter Weg für die Fördermengen-Reduzierung bis rauf auf 70 Dollar!



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