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Lieferkettenengpässe: Schleppende Lieferungen setzen auch der deutschen Wirtschaft zu


Optimierung der Lagerbestände um auf kommende Herausforderungen vorbereitet zu sein.

Das produzierende Gewerbe und der Mittelstand sind wichtige Erfolgsgaranten für die starke wirtschaftliche Stellung der Bundesrepublik. Doch in der Pandemie haben sich die globalen Lieferketten als eine Schwachstelle erwiesen, die dazu geeignet ist, der deutschen Wirtschaft zu schaden. Es braucht vorausschauende Planung und auch neue Technologien, um zukünftig auf Ausnahmesituationen besser vorbereitet zu sein.

Digitalisierung muss an den richtigen Stellen stattfinden

Die Einführung digitaler Lösungen ist bei vielen Unternehmen zwar in vollem Gange und es werden Bereiche damit ausgestattet. Allerdings sind es Bereiche, die zwar wichtig, aber nicht relevant sind, wenn es zu Situationen kommt, die für das Versagen der Lieferketten sorgen. Laut einer Untersuchung des Harvard Business Review Analytic Service sind mehr als 90 Prozent aller Einkaufsverantwortlichen mit den Fortschritten in Sachen Digitalisierung beim Beschaffungswesen und Lieferkettenmanagement nicht zufrieden.

Ihrer Meinung nach wird zu viel Gewicht auf das Kostenmanagement gelegt und die Digitalisierung von Supply Chain-Management und Einkauf hat lediglich die Einsparung von Personal zum Ziel. Strategisch sinnvolle und damit wertsteigernde Softwarelösungen sucht man noch zu oft vergeblich. Wie fatal Lieferengpässe sein können, zeigt sich gerade in der Pandemie am Beispiel des in Malaysia ansässigen weltweit führenden Nitrilhandschuh-Herstellers Top Glove. Ein Produktionsausfall durch Infektionsfälle im Unternehmen sorgte, in Kombination mit der global in die Höhe schießenden Nachfrage, für Engpässe in Krankenhäusern rund um den Globus. Ohne die so wichtige Schutzkleidung erhöhte sich das Risiko eine Infektion drastisch.

Transparenz ermöglicht fundierte Entscheidungen beim Einkauf

Die durch die Corona-Pandemie zutage getretenen Probleme hinsichtlich der Lieferketten ist vor allem einer Intransparenz geschuldet. „Derzeit sind wir in einer Reaktion, dass man reagieren muss und sich für die Zukunft aufstellt. Es müssen Lagerbestände aufgestockt werden, um Sicherheiten zu schaffen. Liquidität ist das wichtigste, das sich ein Unternehmen vorhalten muss“, sagt Dirk Oliver Haller von der Deutschen Finetrading AG, DFT, und glaubt, dass eine Neuaufstellung, auch mit Blick auf die Finanzierbarkeit, nur realisierbar ist, wenn ein umfassendes Wissen bezüglich der Lieferketten und ihrer Strukturen vorliegt.

Einkaufsmanager müssen, vor allem in sich zeigenden Krisensituationen, schnelle und dennoch fundierte Entscheidungen treffen. Dies ist nur möglich, wenn sie nicht erst endlose Zeit mit der Informationsbeschaffung hinsichtlich potenzieller Lieferanten verbringen müssen. Deshalb wäre eine einheitliche und vor allem zuverlässige Informationsquelle notwendig. Hier kann die Digitalisierung einen wichtigen Beitrag leisten.

Mittelstand setzt zunehmend wieder auf regionale Produktion

Dirk Oliver Haller, Gründer und Geschäftsführer der Deutsche FInetrading AG, DFT, weiß: „Die deutsche Wirtschaft hat sich durch den Mittelstand immer wieder durch Kreativität etabliert. Es findet ein Umdenken statt von der überregionalen Produktion zur regionalen. Es wird sich regional aufgestellt und Lagerbestände werden wieder verstärkt aufgestockt.“ Die Rückkehr zu einer regionalen Produktion ist langfristig umso effizienter und auch kostentechnisch günstiger, desto stärker sich ein Unternehmen auf ein ganzes Netzwerk von Lieferanten verlassen kann und nicht darauf angewiesen ist, bestimmte Komponenten von einem einzigen Weltmarktführer zu beziehen. Beispielsweise die Autoindustrie oder auch die Hersteller von Smartphones haben noch immer darunter zu leiden, dass die für die Elektronik so wichtigen Halbleiter von ganz wenigen Produzenten kommen. Als es durch die Pandemie zu Lieferengpässen kam, mussten die Unternehmen ihre Produktion zum Teil ganz stoppen, weil ihre Lagerbestände aufgebraucht waren.

Finanzierungsmöglichkeiten als wichtiger Aspekt eines Einkaufs-Managements

Die angespannte Lage im Bereich der Rohstoffe und Komponenten hat zu einem wahren Preiskrieg geführt. Viele durch die Corona-Pandemie in Not geratene mittelständische Unternehmen tun sich schwer, finanzielle Mittel bei ihren Banken zu akquirieren, um sich im Wettstreit in Sachen Beschaffung zu behaupten. In dieser Situation erweisen sich bankenunabhängige Finanzdienstleister wie die Deutsche Finetrading AG als hilfreiche Unterstützer. CEO Haller weiß: „Unternehmen arbeiten hart für große Produktionsaufträge, doch sobald dieser da ist, wird deutlich, dass die Mittel zur Finanzierung der Rohstoffe und Produktionsmittel fehlt. Hier wollten wir mit der bankenunabhängigen Einkaufsfinanzierung unterstützen. Generell gilt es, sich frühzeitig um Alternativen zu Bankkrediten zu kümmern. Jedes Unternehmen sollte einen guten Finanzierungsmix haben. Also nicht nur rein auf die Bank verlassen, sondern über Eigenkapital verfügen und bankenalternative Lösungen zusätzlich nutzen.“

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