Von Markus Fugmann
Für Gold wird die charttechnische Lage nun kritisch: trotz erneut schwacher US-Industrieaufträge (-1,0%, elfter Rückgang in Folge im Vergleich zu den Vorjahresmonaten) kommt das gelbe Metall weiter unter Druck und droht nun aus dem Trendkanal nach unten auszubrechen. Auch der Euro verliert heute deutlich zum Dollar vor wichtigen US-Konjunkturdaten aus den USA (morgen der ISM Index Dienstleistung, am Freitag die US-Arbeitsmarktdaten).
Die inzwischen deutlich überkauften US-Aktienmärkte hingegen steigen weiter und ziehen den Dax nach anfänglicher Schwäche nach deutlichen Verlusten der Volkswagen-Aktie wieder nach oben. Das Volumen der US-Rally aber ist dünn, die Furcht (Greed Index) so gering wie seit einem Jahr nicht mehr – es könnte also zeitnah das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Darin aber liegt die Hoffnung der Gold-Bullen..
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Das Gold einer starken Manipulation unterliegt ist schon länger bekannt, was aber weniger Beobachtet wird ist Silber. Silber steht im Verhältnis zu Gold mit einem Ratio von 1:73 mit Abstand am schlechtesten dar. Obwohl Silber bereit den Status von „Rare Metall“ hat, wird es doch weit unter den Herstellungskosten gehandelt, ja sogar weit unter den Recycling Kosten. Silber ist ein vielseitiges industrielles Produkt und verschwindet nach der Verarbeitung komplett, unwiederbringlich. Der jährliche Bedarf kann jetzt schon nicht mehr gefördert werden. Ich denke dass sich das bald ändern wird, spätestens wenn die Industrie auf das Münzsilber zugreifen muss. Dann wird es wild werden. Anfang 2016?
„…und verschwindet nach der Verarbeitung komplett, unwi(e)derbringlich.“
Hier muss man etwas korrigierend eingreifen: es wird sehr wohl Silber zurückgewonnen, jedoch nur in deutlich geringerem Maße und zu Aufwänden, die zum aktuellen Stand des Materialpreises nicht kostendeckend sind. Nichtsdestotrotz sind gerade in der letzten Zeit am Rückgewinnungsmarkt für Silber deutliche Änderungen zu spüren gewesen: da tut sich was.