Michael Burry, der durch den Film Big Short bekannt gewordene Vermögensverwalter, hat wieder zugeschlagen und antizyklisch China-Aktien gekauft. Damit hat er in den letzten Monaten seine Wetten auf die chinesischen Tech-Giganten Alibaba Group Holding und JD.com aufgestockt, obwohl sich die Talfahrt der chinesischen Aktien verschärft hat.
Wie Bloomberg berichtet, ist Alibaba jetzt die größte Beteiligung von Scion Asset Management, nachdem Burrys Investmentgesellschaft ihren Anteil an dem E-Commerce-Riesen im Zeitraum bis zum 31. Dezember um 50 % erhöht hat, wie aus dem jüngsten 13F-Bericht des Unternehmens hervorgeht. Obwohl die Beteiligung nur 5,81 Millionen Dollar betrug, handelt es sich um eine sehr konträre Wette auf Chinas größten Online-Händler. Der kleinere Konkurrent JD.com war mit 5,79 Millionen Dollar die zweitgrößte Beteiligung von Scion, nachdem das Unternehmen seine Position um 75.000 Aktien erhöht hatte.
Michael Burry setzt erneut auf China-Aktien
Bislang haben sich seine Wetten auf die chinesischen Tech-Werte nur schwer ausgezahlt. Alibaba ist seit Jahresbeginn um 5 % gesunken, und JD.com ist um fast 20 % gefallen, da globale Geldverwalter angesichts der anhaltenden Immobilienkrise und des verlangsamten Wachstums ihre Positionen in chinesischen Aktien auflösen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Michael Burry, der mit der Vorhersage des US-Immobiliencrashs 2008 berühmt wurde, auf diese beiden Unternehmen setzt.
Ende 2022 kaufte er Aktien der in New York börsennotierten Unternehmen Alibaba und JD.com, als China sich von der Pandemie erholte. Er schloss seine Positionen im zweiten Quartal 2023, nur um sie Monate später wieder zu öffnen.
Chinas Aktienmärkte in der Krise
Bis Dienstag hatten chinesische und Hongkonger Aktien seit ihrem Höchststand im Jahr 2021 rund 6,5 Billionen Dollar an Marktwert eingebüßt, was die Herausforderung unterstreicht, der sich Peking gegenübersieht, wenn es versucht, das schwindende Vertrauen der Anleger aufzuhalten. Der Aktienmarkt in China erholte sich zuletzt von vorigen Abstürzen, auch die Aktien von Alibaba und JD.com legten in dieser Woche zu. Dahinter stecken offenbar Chinas Staatsfonds.
Ausländische Investoren haben im neuen Jahr unaufhaltsam chinesische Onshore-Aktien verkauft. Globale Fonds haben im Januar über Handelsverbindungen mit Hongkong netto Aktien im Wert von 14,5 Mrd. Yuan (2 Mrd. $) abgestoßen und damit ihre Verkäufe auf einen sechsten Rekordmonat ausgedehnt, wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht.
Der in den USA ansässige Vermögensverwalter GW&K Investment Management LLC, der stark auf China gesetzt hatte, schloss seinen Aktienfonds für Schwellenländer im letzten Monat. Der führende chinesische Makro-Hedgefonds Banxia reduzierte im letzten Monat seine Aktienpositionen, als sich die Krise verschärfte, und nahm Verluste hin, nachdem er zugegeben hatte, dass er falsch auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung gesetzt hatte.
Michael Burry war nicht der einzige Fondsmanager, der im letzten Quartal Alibaba-Aktien kaufte. Das Unternehmen war der größte Neukauf für das Canada Pension Plan Investment Board. Auf der anderen Seite veräußerte Tiger Global Management seine Position in dem Einzelhändler und verkaufte 1,48 Millionen Aktien im Wert von 128 Millionen Dollar.
Scion Asset Management und Michael Burry haben im letzten Quartal alle ihre bärischen Positionen aufgegeben und stattdessen Aktien aus verschiedenen Branchen wie dem Gesundheitswesen, dem Finanzsektor und natürlich dem Technologiesektor gekauft.
FMW/Bloomberg
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Ich habe auch im Rahmen meiner Möglichkeiten auch 1700 Stück ADR s von Jd.com seit 10/23 gekauft. liege gerade mir 12.500 im Verlust
@Josef. Bin vor wenigen Tagen erst in JD.com rein bei 22 USD. Die Aktie hat aus meiner Sicht nun ziemlich Luft nach oben. Würde an Ihrer Stelle momentan nicht raus.
Alibaba habe ich mit gerade mal im Detail angeschaut und die macht jetzt auch absolut Sinn.
Um das Portfolio von Michael Burry würde ich mir keine Sorgen machen, eher wenn er anfinge, auf eine Pleitewelle in Deutschland zu wetten. Allerdings müsste er dafür die richtigen Wertpapiere identifizieren und vermutlich lässt sich der Trick mit den Kreditausfallversicherungen nicht so einfach wiederholen.
Wir im Westen sollten uns lieber um uns kümmern! Das was noch kommen wird, wird uns allen umhauen! Dafür lache ich schon mal die aus, die andauernd behaupten die Deflation Chinas steht ihm gut und, dass er wahrscheinlich nicht mehr herauskommen wird! ;-))) Die, die noch den Trittbrettfahrer spielen, damit meine ich auch die „Analysten“ hier, werden sich warm anziehen müssen, denn die die nie wieder aus dem Kreis der Krisen herauskommen ist die USA und die EU! LOL