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Michael Lüders über den von den USA beförderten „Armageddon im Orient“

Lüders zeigt vor allem, dass es die Amerikaner waren und sind, die den Nahen Osten destabilisieren..

Michael Lüders zählt zu den besten Nahost-Experten Deutschlands – aber was er zu sagen hat, gefällt nicht allen! Das liegt vorwiegend daran, dass Lüders die Doppel-Moral des Westens entlarvt und den Finger in die Wunde legt. So etwa durch seien steten Hinweis, dass es keineswegs eine breite Auflehnung gegen den syrischen Herrscher Assad gab und alle Hoffnungen auf ein Gelingen des arabischen Frühlings mangels einer ausreichenden Bürgerschicht von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.

Und Lüders zeigt vor allem, dass es die Amerikaner waren und sind, die den Nahen Osten destabilisieren – und sich dann wundern, dass ihnen (und uns, also dem Westen ingesamt) ein großes Mißtrauen entgegen schlägt. Das fing zur Kolonialzeit an, und setzt sich dann mit dem von der CIA initierten Putsch gegen den demokratisch legitimen iranischen Staatschef Motassadek (1953 – er wollte die Ölfelder, die in der  Hand westlicher Konzerne waren, verstaatlichen) fort. Und ohne den Putsch gegen Motassadek keine Machergreifung Khomeinis , also kein Mullah-Regime in Teheran.

Nun gibt es eine geplantes Vorgehen der USA, Saudi-Arabien und Israels gegen den Iran – der erstarkte, weil die Amerikaner einen desaströsen Feldzug gegen den Irak führten und so den Hauptkonkurrenten des Iran ausschalteten.

Dabei nimmt die US-Elite in Kauf, dass die Saudis im Jemen faktisch einen Völkermord begehen und ansonsten alles andere als kompatibel mit westlichen Werten sind. Der Urgedanke des radikalen Islamismus ist der aus Saudi-Arabien stammende Wahabismus – eine Allianz zwischen dem Prediger Wahab und dem saudischen Königshaus: die Truppen dieser Allianz gingen bereits im 18.Jahrhundert  ähnlich vor wie später der Islamische Staat.

Vor allem der nun durch den Mord an Khashoggi in den Fokus geratene saudische Kronprinz Mohamad bin Salman ist eine mehr als problematische Figur – aber ein enger Geschäftspartner der USA. Vor allem Donald Trump machte und macht gerne Geschäfte mit den Saudis – nicht zu seinem persönliche finanziellen Schaden, darf man annehmen..

Diese Allianz zwischen den USA und den Saudis zeigt Lüders Augen öffnend in seinem Buch „Armageddon im Orient“, das wir Ihnen sehr ans Herz legen, weil es die einseitige und überwiegend irreführende Berichterstattung in den Medien konterkariert. Lüders zeigt, dass sich die USA willig von den Saudis gegen den Iran instrumentalisieren lassen – und ansonsten eine enge Partnerschaft pflegen: die Saudis sorgen dafür, dass die Preise an den Tankstellen nicht explodieren, und die Amerikaner verkaufen ihre Waffen an die Saudis (denen jedoch das qualifizierte Personal fehlt, diese hochkomplexen Waffen auch zu bedienen) und sorgen so für den Schutz der Wüsentherrscher..

 

 

Und wer die Zeit hat, sich dieses Interview anzusehen, wird sicher nachher nicht dümmer sein als vor Ansicht des Videos..



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1 Kommentar

  1. Kann das Buch ebenfalls nur empfehlen.
    Ich muss aber zugeben, dass gerade im Fall Khashoggi die deutsche Bundesregierung viel mehr rumeiert, als zB Trump.
    Trump gibt offen zu, dass er die Rüstungsdeals von 100 Mrd. $ nicht aufs Spiel setzen will. Die deutsche Regierung in Gestalt ihres Pressesprechers Seibert eiert da schon mehr rum. Leider habe ich das Video nicht parat. Kann man aber sicher bei YouTube leicht finden.

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