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Nach Tropensturm Harvey: Raffinerien und Pipelines extrem schnell wieder am Start – das zeigt sich auch in den Energiepreisen

Aber aktuellste Meldungen zeigen, dass es trotz dieses extrem schlimmen Sturms und der Überflutung doch viel schneller geht. Beispielsweise fährt Valero Energy Raffinerien in...

FMW-Redaktion

Wir hatten es die letzten Tage mehrmals angesprochen. Um es mal so einfach zu formulieren: Was steigt, fällt auch wieder. Ein Sturm, so groß und schlimm er auch war, hält nicht ewig an. Nun sind Bürger und Unternehmen dabei in Texas alles wieder aufzubauen, und die Raffinerien versuchen ihre Förderung so zügig wie möglich wieder hochzufahren.

Manche Beobachter sprachen noch Ende letzter Woche davon, dass es sogar drei Wochen dauern könne, bis die Raffinerien ihre alte Leistungskraft wieder erreichen können. Aber aktuellste Meldungen zeigen, dass es trotz dieses extrem schlimmen Sturms und der Überflutung doch viel schneller geht. Beispielsweise fährt Valero Energy Raffinerien in Corpus Christi und Port Arthur (beide in Texas) gerade wieder hoch. Teilweise sind sie sogar schon wieder auf voller Auslastung mit Verarbeitungskapazitäten von insgesamt ca 800.000 Barrels pro Tag.

Exxon Mobil hat schon am letzten Wochenende die zweitgrößte Raffinerie der USA in Baytown wieder begonnen hochzufahren mit 500.000 Barrels Kapazität pro Tag. Auch Phillips 66 sagte man fahre eine Raffinerie gerade wieder hoch. Also, es geht bedeutend schneller voran als man es erwarten konnte. Genau so sieht es bei den Pipelines aus, die das Hinterland der USA mit Benzin, Diesel und Flugzeug-Treibstoff versorgen.

Die wichtige Colonial Pipeline, die den Nordosten der USA versorgt, hat gestern wieder ihre Pumpaktivität gestartet. Genau so ging gestern die Explorer Pipeline für den Mittelwesten wieder an den Start. Die zügige Normalisierung spiegelt sich auch in den Energiepreisen an den Terminmärkten wieder. Der WTI-Preis für Rohöl war von Ende vorletzter Woche von 48 auf 45,60 Dollar gefallen, und hat sich jetzt schon auf 47,50 Dollar erholt. Denn während des Sturms gab es kaum Nachfrage nach Rohöl, weil die ausgefallenen Raffinerien es nicht hätten verarbeiten können.

Beim Benzin (Gasoline) war es genau andersrum. Die Nachfrage in den USA nach Benzin bliebt ja auch während des Sturms vorhanden, nur die Raffinerien konnten Benzin nicht raffinieren. Daher stieg der Preis im Benzin-Future in erster Linie im September-Kontrakt (inzwischen ausgelaufen) weit über 200 Dollar, weil es ja die am nächsten gelegene Erfüllungszeit war. Der Oktober-Kontrakt notierte auf deutlich tieferen Niveau, stieg aber ebenfalls spürbar an von 160 auf 178 Dollar in der Spitze. Bis heute ist er schon runtergekommen auf aktuell 166,60 Dollar.

Damit ist die große Sause am Ölmarkt vorbei, die durch „Harvey“ verursacht wurde. Langsam kann man sich wieder den „normalen“ Themen widmen wie dem OPEC-Chaos und der vermeintlich ständigen Ausweitung der Rohöl-Fördermenge in den USA.


Der Verlauf des Benzin-Futures (orange) gegen WTI-Rohöl (schwarz) seit dem 23. August.



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4 Kommentare

  1. ..da liegt Ihr ein bisschen falsch. Witi wird noch weiter steigen!

    1. Falls Sie WTI meinen sollten?
      FMW hatte alles andere, nur nicht behauptet, dass der Preis sinken würde.
      Wie von FMW „vorhergesagt“, ist der Benzinpreis aber wieder runter.

  2. @Gerd: WTI steigt – das ist ja angekommen…

  3. würde nicht Shorten…meine Einschätzung.

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