Nasdaq: Die Fed-Zinsentscheidung birgt ein besonderes Risiko

Im Nasdaq 100 geht es im Vorfeld der Fed-Zinsentscheidung nicht vorwärts und nicht zurück. Seit Tagen pendelt der Tech-Index in einer engen Range hin und her, da die Impulse für eine Richtungsentscheidung fehlen. Zum Wochenauftakt schloss der Nasdaq nur leicht verbessert (+0,15%) bei 15.225 Zählern. Die hohen US-Renditen und die Aussicht auf hohe Zinssätze für eine lange Zeit bremsen die jüngste Tech-Rally aus. Folglich birgt das morgige Fed-Event ein Risiko für den Technologie-Index.

Die Tech-Werte im Nasdaq 100 sind besonders anfällig für steigende risikofreie Zinssätze, auch wenn es in diesem Jahr angesichts der rasanten Rally auf den ersten Blick nicht so scheinen mag. Allerdings ist dieses Bild etwas verzerrt durch den massiven Anstieg der Tech-Schwergewichte wie Nvidia, Tesla, Microsoft und Meta. Der Nasdaq 100 Equal Weight Index, in dem alle Werte gleichgewichtet sind, legte seit Jahresbeginn vergleichsweise nur halb so stark zu. Doch dank der KI-Euphorie entwickelten sich die Technologie-Aktien insgesamt besser als andere Sektoren.

Fed-Zinsentscheid birgt ein Risiko für Tech

Da die US-Notenbank weiterhin an ihrer hawkishen Haltung festhält, dürfte der Gegenwind für Tech-Werte noch länger anhalten. Die unerwartete Stärke der US-Wirtschaft sorgt dafür, dass die Federal Reserve noch weit davon entfernt ist, den Sieg über die Inflation zu verkünden. Auf der morgigen Sitzung wird sie sich daher hüten ein Ende der Zinserhöhungen zu signalisieren. Dass sie die Zinsen jedoch auf dem aktuellen Niveau belassen wird, steht so gut wie fest.

Nichtsdestotrotz ist es für die Fed angesichts der robusten Wirtschaft und Widerstandsfähigkeit gegen die Straffung schwierig zu argumentieren, dass in absehbarer Zeit eine Zinssenkung erforderlich ist. Unter dem Strich bedeutet das, dass die Fed ein hohes Zinsniveau für längere Zeit beibehalten dürfte. Das dürfte die US-Renditen und den Dollar stützen und folglich Gegenwind für die Tech-Werte im Nasdaq bedeuten. Da die Märkte einheitlich mit einer Zinspause rechnen, richtet sich das Augenmerk morgen auf die Pressekonferenz des Fed-Chefs Powell. Seine Worte bergen indessen ein gewisses Risiko für die Aktienmärkte.

Um ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit bei der Inflationsbekämpfung zu wahren, könnte der Fed-Vorsitzende eine „hawkishe Zinspause“ verkünden. Sollte die US-Notenbank also eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr und weniger Zinssenkungen im nächsten Jahr signalisieren, würde dies die Anleiherenditen und den US-Dollar in die Höhe treiben und den Nasdaq bzw. die Aktienmärkte unter Druck setzen. Dies wäre das Worst-Case-Szenario für morgen

Nasdaq: Risiko eines neuen Rückschlags

Nach dem Fehlausbruch über 15.608 Punkte, besteht auch aus charttechnischer Sicht ein gewisses Risiko für den Nasdaq 100 Futures Index. Statt sich weiter in Richtung der 16.000-Punkte-Marke aufzumachen, fiel der Tech-Index unter hohem Momentum zurück bis an die EMA200 (H4-Chart). Aktuell ringen Bullen und Bären um die horizontale Marke von 15.420 Punkten. Sollte der Index die Marke nicht nachhaltig zurückerobern, droht ein erneuter Test der Durchschnittslinie bei 15.340 Punkten. Bei einem Rutsch nach unten dürfte die Abwärtsdynamik zunehmen, sodass es zum Bruch der Tiefs bei 15.212 und 15.160 kommen kann. Die nächsten Anlaufpunkte liegen dann bei 15.082 und 15.000. Dementgegen würde ein nachhaltiger Bruch des Widerstands bei 15.608 weiteres Aufwärtspotenzial in Richtung 15.900 und 16.000 Zähler freisetzen.

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