Geschockt von der überraschenden Zinserhöhung der Bank of Canada rutschte der Nasdaq im gestrigen Handel ab. Nahe seines Jahreshochs setzte eine Verkaufswelle ein, die den Index rund 400 Punkte nach unten drückte. Nach der rasanten Rally der letzten Wochen haben Anleger erst einmal Kasse gemacht. Insbesondere die zuletzt gut gelaufenen Big Tech-Werte wie Apple, Amazon und Alphabet verbuchten Kursverluste. Der Technologie-Index schloss den gestrigen Handel mit einem Minus von 1,75% auf 14.303 Zählern. Die Geldpolitik rückt damit wieder verstärkt in den Vordergrund, vor allem, weil in der nächsten Woche die Zinsentscheide der Fed und EZB anstehen.
Durch die unerwarteten Zinsanhebungen der australischen und kanadischen Zentralbank in dieser Woche haben sich die Zinserwartungen in den USA verändert. Die Märkte erwarten zwar immer noch eine Zinspause der Fed, allerdings sind die Hoffnungen auf Zinssenkungen in diesem Jahr weiter zurückgegangen. Die zinssensiblen Wachstumswerte im Nasdaq gingen daraufhin in die Knie, während sich der Standardwerte-Index Dow Jones im Plus gehalten hat. Doch die jüngsten enttäuschenden Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks nähren weiterhin die Hoffnung, dass die Währungshüter die Zügel bald lockerer lassen.
Es bleibt also spannend an den Aktienmärkten. Bis zur impulsgebenden Entscheidung der Fed am Mittwoch, könnten die US-Börsen zunächst seitwärts pendeln. Im Nasdaq ist jedoch Vorsicht angebracht. Denn der Rücksetzer im Nasdaq 100 hat eine wichtige charttechnische Zone erreicht. Hier müssen die Bullen ihre Stärke zeigen, andernfalls droht eine Ausweitung der Korrektur.
Nasdaq: Eine Ausweitung der Korrektur droht, wenn…
Letzte Woche hatten wir getitelt „Nasdaq: Warum die heiß gelaufene Rally eine Pause einlegt“ – nun könnte es so weit sein. Der gestrige Abwärtsimpuls im Nasdaq Futures könnte den Beginn einer Korrektur markieren. Doch noch ist es nicht so weit. Denn die Bullen haben zunächst die wichtige Unterstützung bei 14.252 Punkten verteidigt. Erst bei einem Tagesschlusskurs darunter dürften sich die Bären Hoffnungen auf weiter fallende Kurse machen. Solange der Nasdaq jedoch darüber handelt, bleibt das Chartbild im kurzen Zeitfenster bullish. Bei einem Bruch des Doppeltiefs bei 14.250 Punkten drohen Kursabschläge bis in Richtung 14.180 (38,2% Fib) und 13.946 Zähler.
Das viel beachtete 61,8% Fibonacci-Retracement (14.370) der gesamten Abwärtsstrecke vom Allzeithoch ist ein erster Indikator, den Händler im Auge behalten sollten. Ein nachhaltiger Anstieg über die wichtige Marke könnte weiteres Aufwärtspotenzial bis 15.260 Punkten freisetzen – vorausgesetzt der Nasdaq überwindet sein Jahreshoch bei 14.690.
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