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Nel ASA enttäuscht – Blick auf US-Giganten, der die Show stiehlt

Wasserstoff

Die Aktie von Nel ASA war neben Plug Power und Ballard Power vor allem in den ersten Monaten des Jahres ein absoluter Highflyer-Titel. Der norwegische Anbieter war in der richtigen Branche zur richtigen Zeit – aus Sicht der Börsianer. Ein Anbieter aus dem Bereich Wasserstoff, das klingt nach Zukunft und Wachstum. Dazu macht es immer Sinn auf kleine Unternehmen zu setzen, da hier ja noch viel Wachstumspotenzial vorhanden ist?

Dafür schien die Aktie der Norweger gut geeignet zu sein. Die Aktie von Nel ASA stieg (im deutschen Handel) seit Herbst 2020 von 1,60 auf 3,31 Euro im Januar 2021. Ab Februar ging es nur noch bergab. Die Euphorie war raus, und immer mehr wurde klar, dass die große Wasserstoff-Euphorie nicht so schnell in zahlreichen neuen Aufträgen umgesetzt wird. Und wenn Aufträge kamen, dann gingen Elektrolyseaufträge öfters an Nel ASA vorbei.

US-Konzern stiehlt Nel ASA die Show

Heute fällt die Aktie von Nel ASA aus genau diesem Grund um 7,8 Prozent auf 1,67 Euro. Diese kleine Aktie ist heute bei deutschen Privatanlegern die Nummer 2 der am meisten gehandelten Aktien auf Tradegate. Das zeigt, dass immer noch viele Trader auf den Wert schauen. Der große US-Motorenhersteller Cummins (US-Börsensymbol CMI) ist auch im Sektor Wasserstoff engagiert. Gestern vermeldete Cummins, dass man in Spanien in Kooperation mit Iberdrola eine 500 MW Anlage mit Ausbaureserve auf 1 GW bauen will. Man präsentierte die Pläne für eine der grössten Elektrolyseanlagen für grünen Wasserstoff in Spanien. Man will möglichst die ganze Wertschöpfungskette direkt in Spanien abbilden, womit zukünftige Aufträge für Nel ASA unwahrscheinlicher werden dürften. Die Nel ASA-Tocher Nel Hydrogen Electrolyser wurde zuvor als Lieferant von Iberdrola für eine 20 MW Elektrolyseanlage ausgewählt, und ein größerer Auftrag für 200 MW war denkbar. Aber daraus wird nun nichts mehr. Ein Desaster für Nel ASA. Man selbst erhält die Krümel, ein großer US-Konzern den Kuchen.

Für den großen Deal haben die Spanier sich somit an einen großen etablierten Konzern gewendet, nämlich Cummins Inc aus den USA – ein Gigant mit 19 Milliarden Dollar Umsatz und 55.000 Mitarbeitern. Zum Vergleich: Cummins machte alleine im letzten Quartal 6,1 Milliarden Dollar Umsatz und einen Gewinn (EBITDA) von 980 Millionen Dollar (hier die letzten Quartalszahlen). Nel ASA hingegen erwirtschaftete im gesamten Jahr 2020 gerade mal 652 Millionen norwegische Kronen Umsatz (ca 65 Millionen Euro), bei operativen Verlusten von 414 Millionen Kronen.

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