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Ölpreis blendet Aktienverluste ganz aus – jetzt läuft die große API-Wette!

Beispielbild einer Ölpumpe

Seit Wochen war das Muster das selbe. Lief der US-Aktienmarkt gut dank Optimismus im Handelskrieg mit China, so war dies grundsätzlich auch positiv für den Ölpreis. Gleichzeitig wurde dadurch der Goldpreis geschwächt. Und diese Woche? Seit Freitag Abend ist der Dow 30 um 700 Punkte gefallen. Aber der Ölpreis hat die Abwärtsbewegung insgesamt gesehen nicht mitgemacht. Die Verluste gestern wurden schnell wieder ausgeglichen. Der folgende Chart zeigt den WTI-Ölpreis in blau seit gestern früh, und in rot den Dow 30.

WTI Ölpreis im Vergleich zum Dow 30

API-Daten konnten Ölpreis nur wenig pushen

Dann gestern Abend um 22:30 Uhr wurden die privat ermittelten API-Daten für die Rohöl-Lagerbestände in den USA veröffentlicht. Laut API sinken die Bestände um 3,7 Millionen Barrels. Daraufhin stieg der WTI-Ölpreis bis Mitternacht um nur 20 Cents auf 56,40 Dollar. Heute früh notiert er bei 56,33 Dollar. Einen echten Gewinn kann der Markt aus den rückläufigen API-Daten also nicht ziehen. Traut man den Daten nicht? Denn in den letzten Wochen und Monaten war API für die offiziellen staatlichen Daten, die immer einen Tag später vermeldet werden, nie ein 100% sicherer Indikator. Seit Wochen erleben wir einen stetigen Aufbau der offiziellen Lagerbestände. Ein Minus von 3,7 Millionen Barrels auch heute um 16:30 Uhr, das wäre was für die Öl-Bullen! Es ist eine Wette bis heute Nachmittag, ob man den API-Daten trauen kann.

Ab morgen im OPEC-Modus

Ab morgen läuft der Ölmarkt im OPEC-Modus. Morgen Nachmittag oder am frühen Abend wird die OPEC bei ihren offiziellen Meeting in Wien bekanntgeben, wozu man sich entschieden hat. Keine Veränderung der Fördermengenkürzung (dann läuft sie im März 2020 aus), eine zeitliche Verlängerung, oder eine mengenmäßige Ausweitung der Kürzungen? Laut aktuellen Berichten sollen doch tatsächlich einige OPEC-Mitglieder dazu neigen die Kürzung mengenmäßig auszuweiten. Zuletzt sah es noch nicht danach aus. Steckt diese Phantasie seit zwei Tagen im Ölpreis, und kann ihn von einem parallelen Abrutschen mit dem Aktienmarkt abhalten? Weniger Angebot am Weltmarkt bedeutet logischerweise weniger Druck auf den Ölpreis, womit er tendenziell leichter steigen könnte. Aber man weiß es ja als langjähriger Beobachter der OPEC-Meetings. In den Tagen vorher plaudern diverse Ölminister der Mitgliedsländer gerne viel, und was angeblich andere Mitglieder denken. Sicher ist nichts. Man wird wohl ab morgen Mittag konkretere Aussagen hören, die Klarheit schaffen. Heute zählt erst mal der Termin 16:30 Uhr mit den staatlichen Lagerbeständen in den USA.



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