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Ölpreis: Drei Tage Mini-Erholung beendet – deswegen fällt er jetzt erneut

Der Ölpreis war wochenlang gecrasht, aber richtig übel! Von 77 Dollar ging es runter auf 55 Dollar letzte Woche im WTI-Öl. Die Panik wegen einem (aus dem nichts aufgetauchten?) Überangebot an Öl und anschließende Folge-Panik ließ den Markt immer weiter durchrauschen. Bis letzten Mittwoch.

Im Chart sieht man den Ölpreis (WTI) seit dem 8. November. Von Mittwoch bis Freitag letzter Woche gab es eine Mini-Erholung von 55,70 auf 57 Dollar. Endlich mal kein weiterer Dauer-Absturz. Endlich mal konnte der Ölpreis ein klein weniger durchatmen. Und heute zu Wochenanfang wirkt es so, als würde diese kleine Erholung wieder zerstört werden.

Warum der Ölpreis aktuell wieder fällt

Eigentlich hatten die Saudis zuletzt versucht mit Kommentaren zu Fördermengen-Kürzungen von mehr als 1 Million Barrels pro Tag die Gemüter zu beruhigen. Aber auch das konnte den Ölpreis kaum am weiteren Fallen hindern. Diese kleine Erholung in den letzten drei Tagen wirkte eher wie ein winziges technisches Päuschen auf dem Weg nach unten.

Nun kommt heute verstärkend hinzu, dass es vermutlich keine echte Abstimmung zwischen OPEC und Russland gibt, obwohl die beiden doch seit gut zwei Jahren so eng zusammen agieren (OPEC+). Wie gesagt – die OPEC will die Mengen kürzen, um den Preis hochzubekommen. Wie man nun am Terminmarkt hört, soll Russlands Energieminister Novak heute gesagt haben, dass die Ölproduzenten doch erst einmal die aktuelle Lage sowie den Ausblick für den Winter besser beurteilen sollten. Dies solle man tun, bevor man einer Fördermengenkürzung zustimme.

Druck auf den Markt

Gibt es hier offenbar eine ernste Meinungsverschiedenheit zwischen Russen und Saudis, welche die Russen versuchen über eine nette, aber durchschaubare Formulierung zu überspielen? Pumpen die Russen also fleißig weiter, während die Golfstaaten kürzen? Das würde zumindest von russischer Seite bedeuten, dass der Druck auf den Ölmarkt erhalten bleibt.

Darauf reagiert der Terminmarkt natürlich. Aktuell fällt der Ölpreis (WTI) auf 55,60 Dollar. Wir nähern uns also gerade zügig dem Tief von 55 Dollar aus Mitte letzter Woche. Geht er unter diese Marke, sind weitere Abstürze aus Chart-Sicht natürlich möglich! Die kleinen zaghaften Gewinne der letzten drei Tage sind fast wieder verloren.

Ölpreis WTI seit 8. November



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1 Kommentar

  1. Die OPEC ist doch nur noch ein auf dem Papier existierendes Kartell, ernst genommen werden die schon lange nicht mehr! Letztendlich macht doch jeder der Ölproduzenten was er will hinsichtlich der Fördermenge.

    Die Öl Produzenten stecken in einer schwierigen Lage: Zu hohe Ölpreise sind schlecht, weil man sich so die Konkurrenten heranzüchtet. Zu niedrige Preise sind schlecht weil dann einige Produzenten Verluste machen da sie mit höheren Preisen in ihren Bilanzen rechnen.

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