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Ölpreis steigt auf 4-Monatshoch – China-Daten pushen!

Der Ölpreis steigt aktuell auf ein Viermonatshoch. Neben Raffinerieangriffen in Russland und IEA-Aussagen helfen heute China-Daten.

Ölraffinerie in Südkorea
Ölraffinerie in Südkorea. Foto: SeongJoon Cho/Bloomberg

Letzte Woche sorgten unter anderem ukrainische Angriffe auf russische Ölraffinerien dafür, dass Sorgen um eine Angebotsverknappung bei Öl zunehmen. Und vor allem pushten die Aussagen der IEA den Ölpreis nach oben, denn sie erwartet für das Jahr 2024 ein Angebotsdefizit, eine Überraschung! Vom letzten Mittwoch bei 78 Dollar sehen wir bis jetzt einen Anstieg auf 81,69 Dollar. Das ist der höchste Stand seit November 2023. Im folgenden TradingView Chart sehen wir die Kursentwicklung seit April 2023. Und heute früh helfen vor allem frische Konjunkturdaten aus China den Öl-Bullen.

Chart zeigt Kursverlauf im WTI-Ölpreis seit April 2023

Ölpreis steigt – China-Daten pushen weiter

Der Ölpreis erreicht ein neues Viermonatshoch und baut auf dem größten Wochenanstieg seit einem Monat auf, da die makroökonomischen Daten aus China die Erwartungen übertrafen und die ukrainischen Angriffe auf russische Raffinerien die geopolitischen Risiken erhöhten, so formuliert Bloomberg die aktuelle Gemengelage am Ölmarkt. Die chinesische Fabrikproduktion und die Investitionen wuchsen zu Beginn des Jahres stärker als erwartet, wie heutige Daten zeigen. In den chinesischen Ölraffinerien erreichte die Verarbeitung einen Rekordwert.

In Russland wurden unterdessen am Wochenende durch Drohnenangriffe mehrere Anlagen getroffen, einige davon tief im Land selbst. Die Diesel-Futures legten zum dritten Mal in Folge zu. Die Angriffe erfolgten zu einem Zeitpunkt, als Wladimir Putin die Präsidentschaftswahlen gewann, deren Ergebnis bereits feststand. Der Ölpreis ist aus einer engen Handelsspanne ausgebrochen, die in den ersten Monaten des Jahres vorherrschte, und die Preise erreichten kürzlich den höchsten Stand seit November. Der Anstieg im Ölpreis wurde durch die Produktionskürzungen der OPEC+ und die Vorhersage eines weltweiten Defizits in diesem Jahr gestützt.

Expertenaussage

Angesichts dieser Entwicklung haben Banken, darunter Morgan Stanley, ihre Ölpreisprognosen nach oben korrigiert. „Die Streiks auf russische Raffinerien haben in der vergangenen Woche zu einer Risikoprämie von 2 bis 3 US-Dollar pro Barrel Rohöl geführt, die auch zu Beginn dieser Woche mit weiteren Angriffen am Wochenende bestehen bleibt“, so Vandana Hari, Gründerin von Vanda Insights in Singapur. Da jedoch in dieser Woche eine geldpolitische Entscheidung in den USA ansteht, „könnte die wirtschaftliche Stimmung wieder in den Mittelpunkt des Ölkomplexes rücken.“

Verschiedene Faktoren zum Öl-Markt

Die Time Spreads im Ölpreis deuten auf eine Verschärfung der Bedingungen hin. Der Abstand zwischen den beiden nächstgelegenen Brent-Kontrakten für Dezember – dem für dieses Jahr und dem für 2025 – vergrößerte sich auf 4,84 Dollar pro Barrel in Backwardation, einem bullischen Muster. Das ist ein Anstieg gegenüber 2,66 Dollar zu Jahresbeginn. Der jüngste Anstieg im Ölpreis ging mit einem sprunghaften Anstieg der Zahl der ausstehenden Kontrakte einher, die als offenes Interesse bezeichnet werden. Die Bestände sind auf den höchsten Stand seit Oktober 2021 gestiegen, wobei gegen Ende der letzten Woche ein Anstieg zu verzeichnen war.

In den kommenden Tagen werden die Händler auf der CERAWeek-Konferenz in Houston, die am Montag beginnt, zahlreiche Markteinblicke erhalten. Am Eröffnungstag werden unter anderem die Vorstandsvorsitzenden von Exxon Mobil, Saudi Aramco, Shell Plc und TotalEnergies sprechen. Das US-Finanzministerium hat unterdessen ein weiteres Tankschiff mit Sanktionen belegt. Diesmal handelte es sich um die unter der Flagge der Marshallinseln fahrende Lady Sofia, die nach Ansicht der USA iranische Rohstoffe zur Unterstützung der militanten Houthi im Jemen transportierte.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Die im obigen Bericht genannte geldpolitische Entscheidung kann sich auf die Währung US-Dollar auswirken. Und da diese in der Ölindustrie einen entsprechenden Stellenwert besitzt, kann sich die genannte Fed-Zinspolitik auch auf den Ölpreis auswirken.

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