Märkte

OPEC fördert weniger Öl als vereinbart- das ist gut für den Ölpreis

OPEC Logo

Am Donnerstag wird die OPEC zusammen mit ihren externen Partnern (Gesamtgruppe nennt sich OPEC+) über die Erhöhung der Fördermenge für Dezember entscheiden. Planmäßig vorgesehen ist wie bereits in den letzten Monaten eine Anhebung um 400.000 Barrels pro Tag im Dezember. Die weltweite Nachfrage dürfte vermutlich aber stärker ansteigen, und so fordern nicht nur die USA inzwischen von der OPEC, dass man doch bitte mehr Öl fördern soll, um den Ölpreis zu senken. Mehrere Mitglieder des Kartells weisen solche Forderungen aber zurück.

OPEC hat zu wenig Öl gefördert

Und jetzt kommt noch hinzu, dass die OPEC zuletzt offenbar ihre Fördermenge weniger stark erhöht hat als vorgesehen. Der Experte Carsten Fritsch von der Commerzbank bespricht aktuelle Berichte, wonach es der OPEC nicht einmal gelingen soll die vereinbarte Produktionserhöhung von gut 250.000 Barrels pro Tag umzusetzen. Sie soll im Oktober um entweder 140.000 oder 190.000 Barrels pro Tag gestiegen sein im Vergleich zu September. Verantwortlich hierfür sollen Angola und Nigeria sein. Man sei in diesen Ländern erneut deutlich unter den vereinbarten Mengen blieben. Beide Länder würden es schon seit Monaten nicht schaffen die Produktion von Öl hinreichend zu erhöhen, da sie bereits an der Kapazitätsgrenze produzieren.

Carsten Fritsch erwähnt, dass die Produktion der am Kürzungsabkommen beteiligten Länder (OPEC-10) deshalb im Oktober 500.000 Barrels pro Tag unter dem vereinbarten Niveau lag. Die OPEC+ sollte seiner Meinung nach daher überlegen diese Ausfälle durch eine stärkere Ausweitung der Produktion in Ländern mit hinreichend freien Kapazitäten auszugleichen. Es bleibe abzuwarten, ob sich die Ölminister der OPEC+ bei ihrem Treffen am Donnerstag zumindest darauf verständigen.

Donnerstag wird ein wichtiger Tag

Laut aktuellen Berichten (siehe Javier Blas) ist die russische Öl-Produktion im Oktober nur minimal angestiegen, und BP schätzt die globale Nachfrage nach Öl weiter ansteigend ein. All das sind gute Signale für einen weiter steigenden Ölpreis, der derzeit bei 83,87 Dollar (WTI) notiert. Nun kommt es darauf an, ob die OPEC (und ihrer Partner) am Donnerstag wirklich bei einer Fördermengenausweitung von 400.000 Barrels pro Tag für Dezember bleiben wird. Zuletzt gab es keine davon abweichenden Signale. Wenn es so kommt, könnte dies für den Ölpreis einen weiteren Push bedeuten, da der Markt dann annimmt, dass es eine Verknappung beim Öl gibt (Erhöhung der Fördermenge zu gering um die vermeintlich schneller steigende Nachfrage zu befriedigen).



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage