Letzten Donnerstag schrieb ich zum Thema Öl man solle „die Aufwärtskräfte für Öl nicht unterschätzen“ – dies schrieb ich, als der Ölpreis gerade Schwäche zeigte. Dies lag vor allem an den steigenden Lagerbeständen für Rohöl in den USA, die gegen den Ölpreis drücken. WTI-Öl notierte letzten Donnerstag noch bei unter 81 Dollar unter dem Eindruck der steigenden Lagerbestände. Dann Freitag Abend sah man Kurse um 83 Dollar, und heute um die 84,50 Dollar. Im Chart sehen wir den Kursverlauf der letzten 30 Tage. Weit weg vom Sieben-Jahreshoch ist man damit nicht mehr.
Ölpreis-Stärke dank Vorausschau auf OPEC-Entscheidung
Am Donnerstag den 4. November entscheidet die das Öl-Kartell OPEC mal wieder im Rahmen der monatlichen Absprachen, um wie viele Barrels man die Fördermengen-Kürzungen (im Zuge der Corona-Krise) zurückfahren will – also um wie viel Menge man die Förderung hochfährt. Die letzten Monate war man bei den vereinbarten 400.000 Barrels pro Tag Steigerung je Monat geblieben. Und das, obwohl die globale Nachfrage nach Öl stark ansteigt. Damit hat man ein gutes Mittel an der Hand um den Ölpreis steigen zu lassen.
Für Donnerstag sehen die Prognosen keine Überraschung vor
Nach dem letzte Woche stattgefundenen Treffen des technischen Beratungsgremiums der OPEC und auch nach Äußerungen von Saudi-Arabien und Russland gehen OPEC-Experten wie Amena Bakr davon aus, dass das Kartell auch am Donnerstag für den Monat Dezember die monatliche Steigerung der Fördermenge erneut bei 400.000 Barrels pro Tag belassen wird. Dies gibt dem Ölpreis Auftrieb. Denn bei einem großen Druck nicht nur aus den USA, doch bitte mehr Öl auf den Weltmarkt zu werfen, bleiben die OPEC und ihre externen Partner (Gruppe OPEC+) offenbar bei ihrer Linie, nur relativ wenig zusätzliches Rohöl auf den Weltmarkt zu werfen. Verknappung des Angebots von Öl hilft dem Ölpreis beim Ansteigen.
Öl-Stärke trotz Freigabe von Reserven in China
Die aktuelle Stärke im Ölpreis muss einmal mehr betont werden, da aus China die Freigabe staatlicher Reserven bekanntgegeben wurde, um der Öl-Knappheit entgegenzuwirken. Der Rohstoff-Experte Carsten Fritsch von der Commerzbank weist heute darauf hin. Zuvor hätten die Raffinerien in China wegen sinkender Verarbeitungsmargen ihre Produktion von Diesel und Benzin über Monate hinweg deutlich reduziert. Gemäß Daten der chinesischen Beratungsgesellschaft Longzhong lagen die Benzinvorräte Ende September nur noch bei 15,9 Millionen Tonnen und damit 24 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Die Dieselbestände betrugen 17,7 Millionen Tonnen, was einem Rückgang um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Jetzt diese Reserven-Freigabe in China – das hätte eigentlich für einen Abrutsch im Ölpreis sorgen können. Aber offenbar ist der Blick auf das stringente Verhalten der OPEC ein derart positives Signal für die Bullen, dass der Ölpreis aktuell positiv tendiert.
So what's the messaging ahead of the Opec+ meeting (4 Nov)? Gradual easing of the cuts by 400k are likely to continue. #OOTT #Opec
— Amena Bakr (@Amena__Bakr) October 29, 2021
#OOTT #US #OPEC https://t.co/MG7iZiKy0a
— Amena Bakr (@Amena__Bakr) November 1, 2021
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