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OPEC positioniert sich vor dem großen Treffen in Wien am 30. November

In neun Tagen ist es so weit, und das alle sechs Monate offiziell stattfindende Treffen der OPEC in der Zentrale in Wien wird durchgeführt. Der "Tratsch" vor den Treffen findet dieses Mal auch statt, aber nicht...

FMW-Redaktion

In neun Tagen ist es so weit, und das alle sechs Monate offiziell stattfindende Treffen der OPEC in der Zentrale in Wien wird durchgeführt. Der „Tratsch“ vor den Treffen findet dieses Mal auch statt, aber nicht in so großem Umfang wie in den letzten Jahren. Die Energieminister der OPEC-Mitglieder fluten dieses Mal nicht im Stundenrhythmus die Nachrichtenseiten.

Aber man hört etwas aus dem „harten Kern“ der OPEC-Staaten, die aus Saudi-Arabien und seinen direkten Nachbarn bestehen. Der Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate Suhail Al Mazrouei sagte gestern, dass man innerhalb der OPEC (also wohl Einzelgespräche zwischen den Ländern) über die erneute Verlängerung der Fördermengenkürzung diskutiere. Dabei gehe es ausdrücklich nicht darum die Kürzungsmenge zu erhöhen.

Damit würde man die bestehende Politik mal wieder verlängern. Vor einem Jahr wurde die Kürzung von 1,2 Millionen Barrels Förderung pro Tag ursprünglich beschlossen, zuzüglich 0,6 Millionen Barrels von Nicht OPEC-Staaten, was hauptsächlich auf Russland als weltgrößten Exporteur entfällt. Später folgte dann eine zeitliche Verlängerung. Derzeit gilt der Deal bis März 2018. Also geht es jetzt darum diese Kürzungen wohl bis Herbst 2018 zu verlängern.

Laut Al Mazrouei müssten immer noch 158 Millionen Barrels an Lagerbeständen abgebaut werden – erst dann sei der Markt so ausbalanciert, wie es sich die OPEC vorstellt. Dort spricht man nämlich nie von angemessenen Ölpreisen, sondern stets vom Volumen der Rohöl-Lagerbestände, und wie deren Höhe sein sollte. Wenn diese Volumen zu hoch sind, ist nämlich letztlich zu viel Druck auf die Preise vorhanden.

Der Ölminister des Omans, wo man unter anderem dafür zuständig ist die Kürzungen zu kontrollieren, sprach vor Kurzem davon die Laufzeit bis Ende 2018 auszuweiten. Der wichtigste Ölminister al-Falih aus Saudi-Arabien sagte jüngst, dass OPEC und Russland die Laufzeit verlängern sollten. Und sogar der mit den Saudis arg verfeindete Iran (Schiiten gegen Sunniten) ist der selben Meinung. Die meisten OPEC-Mitglieder würden eine zeitliche Verlängerung favorisieren.

Der Irak als zweitgrößter OPEC-Exporteur nach den Saudis ist ein Unsicherheitsfaktor. Nach dem Konflikt mit den Kurden im Nordirak war die Fördermenge zuletzt gesunken – und es könnte eventuell sein, dass sie in Wien auf eine Ausnahme für mehr Förderung bestehen. Ebenso hat sich Russland noch nicht geäußert. Aber insgesamt gesehen ist die Wahrscheinlichkeit doch recht gut, dass es zu einer weiteren zeitlichen Verlängerung über März 2018 hinaus kommt.

Der Ölpreis (im Chart WTI seit April) zeigt sich dieser Tage recht stabil mit über 55 Dollar im November. Nun ist man auf der Zielgeraden beim Warten vor dem OPEC-Meeting.



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