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Die globale Schifffahrt hat ein Problem Panamakanal: Kapazität wird noch weiter reduziert

Panamakanal Kapazität

Die globale Schifffahrt hat ein Problem: durch den Panamakanal können demnächst noch weniger Schiffe fahren als zuletzt. Angesichts des anhaltenden Dürrepotenzials im gesamten Land in diesem von El Niño betroffenen Jahr hat die Panama Canal Authority beschlossen, die täglichen Durchfahrten ab Anfang November weiter zu reduzieren.

Aufgrund der anhaltend trockenen Bedingungen im Jahr 2023 haben die Verwalter des Panamakanals den maximalen Tiefgang in den größeren Neopanamax-Schleusen um fast zwei Meter reduziert und die täglichen Durchfahrten von 40 auf 32 pro Tag reduziert. Diese Gesamtzahl wird nun ab dem 1. November um eine auf 31 Durchfahrten pro Tag reduziert, aufgeteilt in neun durch die Neopanamax-Schleusen und 22 durch die Panamax-Schleusen.

Der Panamakanal verliert kontinuierlich an Wasser

Durch die Geographie des Panamakanals verliert dieser bei jeder Öffnung der Schleusen Wasser an den Pazifischen Ozean im Westen und den Atlantischen Ozean im Osten. Der höchste Punkt des Kanals liegt 26 Meter über dem Meeresspiegel. Deshalb muss der Kanal aus Stauseen mit frischem Wasser versorgt werden. Jeden Tag geht dem Panamakanal 60 Millionen Liter Wasser verloren, was etwa 1200 olympischen Schwimmbecken entspricht. Der wichtigste See für die Versorgung des Kanals, der Gatun-Stausee, weist einen Wasserpegel auf, der um 2,1 Meter niedriger ist als üblich für diese Jahreszeit.

Niederschlagsmenge erreicht nur ein Viertel der letzten 73 Jahre

Durch das Wetterphänomen El Niño liegt die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Einzugsgebiet des Kanals für das Jahr 2023 um 25,6 % unter dem Durchschnitt der letzten 73 Jahre. Die Verwalter des Kanals bezeichnen die nächsten 80 Tage der Regenzeit als „entscheidend“, um die Wasserspeicherung vor der bevorstehenden Trockenzeit im Jahr 2024 zu erhöhen. Da davon auszugehen ist, dass die Dürre aufgrund des Wetterphänomens El Niño länger anhalten wird, dürften die Beschränkungen für den Tiefgang und die Durchfahrt auch während der ersten Hälfte des nächsten Jahres in Kraft bleiben.

Um den Panamakanal langfristig gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu schützen, arbeitet Panama daran, einen weiteren Stausee anzulegen. Dieser soll auch den steigenden Trinkwasserbedarf des Landes sichern. Zuvor war es den Behörden gelungen, die Warteschlange an beiden Enden des Kanals drastisch zu reduzieren. Mitte August warteten noch mehr als 160 Schiffe auf eine Passage; heute liegen nur noch 100 Schiffe vor Anker.

Containerpreise liegen unter Corona-Niveau

Obwohl eine weitere Verringerung der Kapazitäten die Durchfahrten teurer macht, reagierte der Drewry World Container Index (WCI) mit einer Fortsetzung seines Abwärtstrends. Der WCI fiel auf 1,389 US-Dollar pro 40-Fuß-Container (2TEU) und liegt mittlerweile sogar unter dem Durchschnitt von 2019.



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