Das Rentensystem in Deutschland gilt zwar als eines der sichersten der Welt, allerdings belegt es im Mercer CFA Institute Global Pension Index gerade mal einen Platz im guten Mittelfeld. Der Global Pension Index bewertet 47 Altersvorsorgesysteme auf der ganzen Welt und zeigt die Herausforderungen und Chancen der einzelnen Rentensysteme auf. Der Index setzt sich dabei aus drei Teil-Indizes zusammen, darunter Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität, um die einzelnen Altersversorgungssysteme anhand von mehr als 50 Indikatoren zu messen.
In diesem Jahr haben die Niederlande ihren Titel als bestes Rentensystem der Welt zurückerobert, wie Bloomberg berichtet. Dies geht aus dem jährlich erscheinenden Bericht hervor, in dem davor gewarnt wird, dass die Altersversorgung weltweit unter Druck steht wie nie zuvor. Schuld ist vor allem der demografische Wandel, da die Bevölkerung weiter altert.
Niederlande und Skandinavien vorne
Island, das im vergangenen Jahr an der Spitze stand, kam im Mercer CFA Institute Global Pension Index 2023 nun auf den zweiten Platz. Dänemark belegte Platz drei. Israel war das einzige andere Land, das die Note “A” erhielt. Der Index bewertet die Rentensysteme der Staaten nach ihrer Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität. Hier geht es zum Bericht.
Die Niederlande stellen ihr Rentensystem derzeit von einer kollektiven Struktur auf einen individuelleren Ansatz um. Das System werde auch nach den Änderungen noch gute Leistungen bieten, urteilt Mercer, und verweist auf die starke Vermögensbasis und die solide Regulierung.
Rentensysteme unter Druck
Die Rentensysteme in den meisten Ländern stehen durch die alternde Bevölkerung, die steigende Staatsverschuldung sowie die hohe Inflation unter Druck. „Das Durchschnittsalter der Bevölkerung weltweit steigt in vielen Märkten weiter an, vor allem in den reiferen Märkten“, so Margaret Franklin, CFA, Präsidentin und CEO des CFA Institute. Belastungen resultieren aber auch aus anderen Herausforderungen, wie der Frage, wie Selbständige, Freiberufler und geringfügig Beschäftigte einbezogen werden können.
“Die Quintessenz ist, dass die Menschen auf der ganzen Welt anfangen müssen, selbst für ihren Ruhestand zu sorgen”, sagte David Knox, der Hauptautor des Mercer-Berichts, im Bloomberg-Interview. “Wir können uns nicht mehr nur auf die Sozialversicherung oder die staatlichen Renten verlassen.”
Das am schlechtesten bewertete Rentensystem unter den 47 von Mercer untersuchten Ländern ist Argentinien. Deutschland erreicht eine B-Note, wie auch Schweden, Norwegen, Großbritannien oder Kanada. Die USA landen auf Platz 22 und damit zwei Plätze niedriger als im letzten Jahr. Australien lag auf Platz 5, Japan auf Platz 30 und China auf Platz 35.
Sinkende Geburtenraten belasten im Bericht die Nachhaltigkeitswerte vor allem von Ländern wie Italien und Spanien. Positiv erwähnt werden die Reformen, die asiatische Länder wie China, Südkorea, Singapur und Japan in den vergangenen fünf Jahren an ihren Rentensystemen vorgenommen haben.
Künstliche Intelligenz hat laut Knox das Potenzial, die Investmententscheidungen der Rentensysteme zu verbessern und so höhere Realrenditen zu ermöglichen. „KI allein ist aber nicht die Lösung. Es wird immer einen Bedarf an menschlicher Aufsicht geben. Trotz einiger Risiken bietet KI die Möglichkeit, einen höheren Lebensstandard im Ruhestand zu erreichen – ein lohnendes Ziel für alle Rentensysteme“, so Dr. Knox weiter.
FWM/Bloomberg
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Das Problem lässt sich mit einer halbjährlichen „Müssen Rente Nicht Auszahlen“ Booster Impfung beheben.
Ziemlich inhaltsleerer Artikel. Alles interessante, wie umlage oder investmentorientierter ansatz oder Kombination aus beidem, demografische entwicklung und rentenhöhe in Relation zum Einkommen bleibt fast oder gänzlich unerwähnt bei allen Ländern. Schade, hätte mich interessiert