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Russland: Einnahmen aus Öl und Gas im Februar fast halbiert

Russland erleidet im Februar im Jahresvergleich um 46 % gefallene Einnahmen aus Öl und Gas. Hier die aktuellen Details mit Grafik.

Wie Daten erst diese Woche zeigten, hat Russland es auch jüngst geschafft stabil hohe Mengen an Öl ins Ausland zu verkaufen, und das trotz der umfangreichen westlichen Sanktionen. Für den entfallenen Exportmarkt Europa springt Asien als großer neuer Abnehmer ein. Russland muss aber immense Rabatte anbieten, um Öl und auch Gas los zu werden. Das Resultat sieht man jetzt. Die Einnahmen Russlands aus dem Öl- und Gassektor haben sich laut Bloomberg im Februar fast halbiert.

Einnahmen für Russland aus Ölverkäufen fallen um 48 %

Die Steuereinnahmen aus Öl und Gas sind im Februar gegenüber dem Vorjahr um 46 % auf 521 Milliarden Rubel (6,91 Milliarden US-Dollar) gesunken, teilte das Finanzministerium am Freitag mit. Die Einnahmen für Russland aus Rohöl und Erdölprodukten, die im vergangenen Monat mehr als zwei Drittel der Energiesteuereinnahmen ausmachten, fielen nach Berechnungen von Bloomberg um 48 % auf 361 Milliarden Rubel.

Problem Ural-Öl

Dieser Rückgang der Einnahmen des Staatshaushalts entsteht, da der Preis für Ural-Rohöl – Russlands wichtigste Exportmischung – auf einen erheblichen Abschlag gegenüber der Brent-Benchmark gefallen ist. Die EU hat die meisten Importe von Rohöl und Erdölerzeugnissen aus Russland auf dem Seeweg verboten, und die Gruppe der sieben Industriestaaten (G7) hat eine Preisobergrenze eingeführt.

Entwicklung der Einnahmen aus Öl und Gas für Russland

Da der Preis für Ural-Öl im Durchschnitt nur etwas mehr als die Hälfte des Wertes von vor einem Jahr beträgt, versucht Russland, den Abschlag auf den Brent-Preis, den man zur Berechnung der Steuern verwendet, schrittweise zu verringern, um die Einnahmen angesichts der Sanktionen zu erhöhen. Die Energieeinnahmen machen etwa ein Drittel der Staatskasse aus, die angesichts der steigenden Kosten für die Finanzierung des Krieges in der Ukraine unter Druck steht.

Einnahmen aus Gas fallen um 42 %

Die Gaseinnahmen fielen im Februar im Vergleich zum Vorjahr um fast 42 % auf 161 Milliarden Rubel, da selbst höhere Einnahmen aus der Mineralgewinnungssteuer die Verluste aus den Exportzöllen nicht ausgleichen konnten. Die Haushaltseinnahmen aus Gasexportzöllen fielen um 81 % auf 40 Milliarden Rubel, nachdem der nationale Gasriese Gazprom PJSC die Pipelines von Russland nach Europa, seinem traditionell größten Markt, reduziert hatte und der Brennstoffpreis aufgrund des ungewöhnlich warmen Wetters deutlich gesunken war. Die Einnahmen aus der Mineralgewinnungssteuer auf Gas stiegen um 86 % auf 121 Milliarden Rubel, was auf eine vorübergehende Erhöhung der Steuer für Gazprom um 50 Milliarden Rubel pro Monat in den Jahren 2023-2025 zurückzuführen ist.

FMW/Bloomberg



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5 Kommentare

  1. Eine interessante Entwicklung. Wer hätte das denn gedacht?
    Ich denke, Helmut wird diese Zahlen schnell widerlegen, nach dem er sorgfältig die russischen Tanker gezählt hat.

    1. Hallo Karbunkel,
      wenn die Preise für Gas am internationalen Markt fallen, dann fallen sie natürlich auch für russisches Gas.
      Die Einnahmen liegen jetzt bei Gas in Russland wieder dort, wo sie 2021 lagen.
      Mit Rohöl sind nun für Russland etwa 600 Tanker zusätzlich unterwegs. Alleine einen Tanker betanken dauert etwa einen Tag.
      Wer kann schon aus dem Stand so eine Flotte betanken und auf die Reise schicken?
      Mal 6 Monate abwarten, wie sich dann alles eingefahren hat.
      Aber nicht vergessen, alleine Deutschland musste sich mit Sondervermögen (über 500 Milliarden) mehr verschulden als der ganze Bundeshaushalt 2023
      (über 400 Milliarden) und das wird so weitergehen.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Ohne diese fachgerechte Einordnung durch Helmut, macht der Artikel eigentlich nicht wirklich Sinn. Nun hat beides zusammen einen erheblichen Mehrwert. Vielen Dank an alle

    1. !!! Achtung, Achtung und aufgepasst FMW !!!
      Nur Artikel mit Likes, positiver Freigabe oder fachgerechter Einordnung durch Helmut machen wirklich Sinn.
      Alles andere können Sie sich aus Mangel an Mehrwert ersparen.

      Vielen Dank für Ihr Verständnis!

  3. So geht es auch.

    Russland ist von deutschem Öl-Deal mit Kasachstan ein riesiger Gewinner – FOCUS online

    https://www.focus.de/finanzen/news/russland-ist-von-deutschem-oel-deal-mit-kasachstan-ein-riesiger-gewinner_id_187517434.html

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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