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Was gegen Putin als Aufraggeber spricht Russland: Was ist los in Putins Reich – wer tötete Prigoschin?

Für westliche Medien scheint völlig klar zu sein: Putin hat Prigoschin töten lassen – denn ohne Putin, so hat es US-Präsident Biden formuliert, passiere in Russland wenig.

Russland: Hat Putin Prigoschin töten lassen?

Es ist noch zu früh, um mit Sicherheit sagen zu können, ob dieses Ereignis ein Katalysator für weitere Veränderungen sein wird (politische, militärische, sicherheitspolitische) – oder ob dies einen Schlussstrich unter die gescheiterte Meuterei Prigoschins zieht (ich nenne es nicht “Putsch”, da es dies nach eigenen Worten Prigoschins niemals war). Im Moment scheint in Russland alles normal zu sein – es gibt kein Gefühl der Angst, dass sich die Situation verschlechtern könnte. Es ist immer noch Sommerferienzeit, die Städte sind recht leer.

Die russischen Mainstream-Medien spielen die Bedeutung des Todes von Prigoschin herunter. Telegram (und andere Social-Media-Kanäle) aber sind voll von Spekulationen und Verschwörungstheorien. Aber die Tatsache, dass Prigoschin in dem abgstürzten Flugzeug war, wird mittlerweile allgemein akzeptiert.

Die USA scheinen (wieder) über starke Geheimdienstinformationen verfügt zu haben – US-Bürgern wurde „dringend geraten“, Belarus am Wochenende zu verlassen. Die Befürchtung (vermutlich) ist, dass die Wagner-Truppen in Belarus auf Rache aus sein könnten.

Einige Telegram-Kanäle, die mit der Wagner-Gruppe verbunden sind, rufen zur Rache an denjenigen auf, die diese “Aktion” begangen haben könnten (der Kreml, das Verteidigungsministerium, die Sicherheitskräfte – wählen Sie aus). Es gibt Berichte über einen erhöhten Alarmzustand in vielen Städten in Russland und bei den Sicherheitskräften.

Es ist schon fast filmreif – vorgestern wurde der Chef des russischen Militärs in der Ukraine, Sergej Surowikin, von seinem Posten entlassen.

Es gibt ein Fragezeichen über die Zukunft von Alexej Djumin (Gouverneur von Tula), der bisher gerüchteweise als möglicher Putin-Nachfolger genannt wurde, da er eng mit Wagner verbunden war. Dyumin hatte die Aufsicht über die Wagner-Gruppe in Syrien, als er stellvertretender Verteidigungsminister war. Es gibt viele Gerüchte über seine Zukunft, u.a., dass er entweder zum Verteidigungsminister oder zum stellvertretenden Premierminister ernannt wird.

Es gibt Hinweise darauf, dass Dyumin ein gutes Verhältnis zu Verteidigungsminister Schoigu hat. Man nimmt an, dass Schoigu kein Problem damit hätte, für Djumin Platz zu machen. Insofern gibt es Stimmen, die darauf hinweisen, dass der Fokus der gegenwärtigen Gemengelage bei der Tötung von Prigoschin auf Generalstabschef Gerassimow und den anderen Generälen liegt.

Mögliche Schuldige und Szenarien

Sehr wahrscheinlich wird die offizielle Version für den „Unfall“ von Prigoschin sein, dass die Ukrainer ihn begangen haben, auch wenn dies die Sicherheit des Flughafens Moskau Scheremetjewo in ein sehr negatives Licht rückt.

Wenn das Szenario ist, dass die „Russen“ es getan haben, dann ist die Frage, ob dies von Putin angeordnet wurde oder nicht. Wenn es von Putin befohlen wurde, wird es in den nächsten Wochen entsprechende Signale geben, wie z. B. einen beiläufigen Kommentar an die Presse oder eine Frage bei einer öffentlichen Veranstaltung.

Nach guter Sitte könnte Putin sich auf Zar Iwan IV. (Iwan der Schreckliche) beziehen, was er seit 2000 fünfmal tat. Das letzte Mal am Montag nach der Wagner-Meuterei Ende Juni. Dies wäre ein Zeichen für einen ernstzunehmenden internen Konflikt.

Wenn Putin für den Tod von Prigoschin verantwortlich war, dann bedeutet dies, dass es für jedermann in der Elite schwierig wird, Putin in Zukunft zu vertrauen. Denn Putin hatte Prigoschin wahrscheinlich einige Versprechungen im Gegenzug für seinen Rückzug und sein Exil gemacht, die er mit der Tötung Prigoschins dann offensichtlich nicht eingehalten hätte – es sei denn, Prigoschin hat seinen Teil des Deals nicht erfüllt, indem er zu viel Zeit in Russland verbracht hat, aber auch darüber würde es alsbald öffentliche Signale geben.

Wenn das Szenario ist, dass die Tötung von Prigoschin nicht durch Putins Befehl geschah, dann fällt der Verdacht auf das militärische Oberkommando, das einen Rivalen eliminierte, der sie schlecht aussehen ließ. In diesem Fall sieht Putin schwach und ineffektiv aus und ist im Wesentlichen gefangen von seinen Generälen. Dazu würde die genannte Nachricht passen, dass Surowikin aus der Ukraine abgerufen wurde und dass eben auch Wagner-Gründer und Chef-Stratege Dimitri Utkin mit Ziel des “Unfalls” war. Utkin und Surowikin schufen Wagner 2014 und begannen, eine echte Bedrohung für Gerassimow und die anderen Generäle zu werden.

Ein historischer russischer Reflex

Die Situation in Russland erinnert ein wenig an die späten 40er und frühen 50er Jahre, als Stalins innerer Kreis dafür sorgte, dass jeder aus einer jüngeren Generation, der gute Arbeit leistete, unterdrückt wurde – es gab vielversprechende Beamte in ihren 50ern, die für die Nachfolge Stalins in Frage zu kommen schienen, aber der innere Kreis ließ sie alle wegen Korruption hinrichten. In der späten Breschnew-Zeit war es ähnlich.

Geduld gefragt

Die nächsten Wochen werden also mehr Klarheit bringen. Vorschnelle Schlüsse nach dem Motto “es war natürlich Putin” verbieten sich und bergen die Gefahr, die wirklichen Machtverhältnisse in Russland und ihre Veränderungen nicht zu erkennen.

Michael Pietz ist ein Hamburger Unternehmer, der seit den späten 1980iger Jahren engste wirtschaftliche und persönliche Beziehungen in der Ukraine und Russland pflegt. Er hat 2019 und 2020 in Kiew gelebt. Bis heute diskutiert er regelmäßig mit Unternehmern und Freunden in der Ukraine und gleichermaßen auch Unternehmern und anderen Privatpersonen in Russland. Seine Einschätzungen basieren ausschließlich auf den persönlich gewonnen Eindrücken.

Putin und Prigoschin - was ist los in Russland?
Von Government of the Russian Federation, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=98211183



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22 Kommentare

  1. wer sprengte ns2?
    alle wussten es am gleichen tag, putin!

    1. @1150 whataboutism?
      Im uebrigen gibts da ne Spiegel-Story von heute…

      1. @………..
        spiegel und bild leser, na, das sagt schon alles

    2. Eins voraus.
      Die 3 grossen, sind Raubtiere, die sich gegenseitig Mafiamässig angehen.
      Pirosghin hat in seinen Video in Bakmuth ganz deutlich seinen Ärger über den Generalstab geäussert.
      Ja, es ist eine grosse Oper. Ein Theaterstück. Ein Drama
      Es ist peinlich für Russland.
      Es ist ein Problem des EWIGEN ZARENKOMPLEX.
      Unsere Imperiale Macht tut sich anscheinend leichter.
      Blackwater eine US Söldnerarmee
      ist da brav.
      Die Angelsachsen können halt besser.
      BIS JETZT.

      1. Die offizielle Version wird möglicherweise lauten, dass Munition in dem Flugzeug transportiert und wegen unsachgemäßer Handhabung explodiert ist. Kurz nach dem Absturz wurde laut russischen Quellen Granaten an der Absturzstelle gefunden, die aus dem Flugzeug stammen sollen.
        Das würde an einen der ersten Drohnenangriffe auf einen Flugplatz in der Krim 2022 erinnern, bei dem zahlreiche Flugzeuge zerstört wurden. Von russischer Seite wurde als Ursache ein interner Verstoss gegen Brandschutzvorschriften präsentiert.

        1. Oder Pyrotechnik, in letzter Zeit explodieren auch sehr viele Fabriken im Land wegen dem Zeug.
          Vielleicht wurden ein paar Feuerwerkskörper transportiert, um später irgendetwas feiern zu können 🤯

    3. @1150
      Zwei coole Zeilen, wenig Worte, viel Suggestion und unfassbare Intelligenz!

      Als russische Geheimdienstagenten wissen wir beide, dass nur die Ukraine in Kooperation mit den Angelsachsen hinter allem stecken können. Natürlich können nur Mächte die Nordstream Pipelines zertsört haben, die weit außerhalb der Ostsee angesiedelt sind. Wer sonst könnte Russland, Finnland, Dänemark, Schweden, die baltischen Staaten, sogar die NATO derart unterwandern, täuschen und sich der Aufklärung entziehen?
      Ich bin mir sicher, die Ukraine war es!
      Und natürlich die Angelsachsen!
      Alle, nur nicht Putin!

      Die haben auch das Prigoschin-Flugzeug zwischen Moskau und St. Petersburg sabotiert.
      Genauso, wie sie ein paar kritische russische Spinner mitten in Europa vergiftet, erschossen oder vom Balkon gestoßen haben, um uns eine andidemokratische, autoritäre Einstellung, eine Diktatur anzudichten.
      Keine Frage!
      Das waren alle, nur nicht Putin!

      Was mir dennoch etwas Kopfzerbrechen bereitet, wie kommt unser genetischer Feind so ungehindert zwischen Moskau und St. Petersburg, um seine Sabotageakte frei und ohne größere Probleme und unbemerkt im Herzen unseres geliebten Mutterlandes durchzuführen?
      Werden wir zu locker, zu westlich-dekadent, zu schlaff, um unser Zarenreich, dann Kommunistenreich, dann Putinreich gegen den freiheitlich-demokratischen Imperialismus zu verteidigen?
      Kann inzwischen jeder wildgewordene Küchenchef seine Truppen gen Moskau marschieren lassen, der etwas später von ukrainischen Nazis im Herzen unseres Luftraums pulversiert wird?
      Von allen, nur nicht Putin!

      Wahrscheinlich haben die Ukrainer mit Hilfe der Angelsachsen letztes Wochenende auch unsere Mondsonde abgeschossen, um uns dumm dastehen zu lassen. Zum Glück gelang es unseren BRICS-Freunden aus Indien, dort sicher zu landen.
      Schön für die, peinlich für Putin!

      Wir sollten uns nun wirklich auf unseren Helden konzentrieren und Russland wieder stramm zu alter Größe führen.
      Vergessen wir nicht seine Lehrer und Helden, Rasputin, all unsere Kaiser und Zaren, die Genossen Lenin, Stalin, Chruschtschow, Breschnew.
      Scheiß auf Glasnost und Perstroika von Gorbatschow und die Reformen vom Suffkopf Jelzin.
      Seit 1999 herrscht Waldimir der Große, ein Patriarch von Gottes Gnaden, wie Mütterchen ihn immer herbeigesehnt hat.
      https://mf.b37mrtl.ru/rbthmedia/images/2021.09/original/6141a2bb15e9f925e732a795.jpg

      Wir nehmen dankbar alles an Unterstützung, auch aus Deutschland. Früher waren es die linken Marxisten aus den Unis und Gewerkschaften, dann die Merkel-Handel-Wandel-Unionisten aus der Mitte, jetzt die planlosen Neonazis von der rechten Seite.

      Alle, nur nicht Putin, den Spezialoperator!

      1. Richtig !
        Eine Story vom Spiegel, dann lesen Sie mal Stories.

      2. Was für einen Vorteil hätte Putin von so einem Anschlag ? Putin reagiert nicht mit Baugefühlen, weil er gekränkt ist. Und dann das Ganze noch so spektakulär. Alle anderen 8 werden mit getötet. Sowas passiert in Russland nicht.`Geheimdienstler lernen es ihre Tötungen so durchzuführen, dass keinesfalls die eigene Regierung dafür verantwortlich gemacht werden kann. Spuren werden anders gelegt.
        Und dass alle im Westen sofort mit dem Finger auf einen gezeigt haben ist sowas von durchsichtig plump, weil es sooo offensichlich sein sollte. Klar ist alles ganz einfach. Putin ist immer schuld.

        1. @ottonorma, genau, Putin und sein Bau-Gefuehl….
          Ja, die USA werden Prigoschin getoetet haben. Mitten in Russland. Alles klar!

  2. Staatspräsident Dr. Wladimir Putin stellte einmal fest, daß er für manche eben immer der Böse sei.

    1. @Holger Voss
      Wieso nur? Er ist doch die Lebesnwuerdigkeit in Person! Ein wahrer Demokrat, der die Sourveraentaet anderer Laender achtet, wie kein zweiter auf der Welt, ein Friedensfuerst!
      Wann bekommt er den Friedens-Nobelpreis?

  3. Die gesamte Wagner-Führungsriege aus Afrika zu ordern, in eine Maschine zu stecken, diese auf dem russischen Staatsgebiet abzuschießen bzw. erfolgreich zur Explosion zu bringen ist schon ein Meisterstück.
    Putins Rache für Prigozhins Meuterei namens Marsch der Gerechtigkeit mit erklärten Ziel Moskau einzunehmen, mit zehn toten russischen Soldaten, einem abgeschossenen Flugzeug und sechs Hubschaubern sowie Prigozhins Ambitionen für den Präsidentenposten. Der ehemalige KGB-Oberst hat ein Exempel statuiert.
    Seit zwei Monaten stellten sich Menschen in Russland die Fragen – wann und wie? Das Warten hat jetzt ein hässliches Ende.
    Putins gelangweilte, oberflächliche Beileidsbekundung wurde im staatlichen Fernsehen zwischen allerlei belanglosen Meldungen platziert.

  4. Für soetwas haben die Amis fliegende Schafotts, mit denen tausende „Feinden der USA“ hingerichtet wurden/werden, und die drumherum stehenden Familienangehörigen gleich mit.
    Das war auch ein „Steckenpferd“ des Friedensnobelpreisträgers Obama, der jede der tausende von „Hinrichtungen“ selber vorher angeordnet hat.
    Und die Liste der Deliquenten war lang.
    Gut, wer so viele Länder völkerrechtswidrig überfällt, hat auch viele Feinde.
    Es ist die Todesstrafe ohne Anklage, Möglichkeit der Verteidigung, ohne Gerichtsverfahren und ohne Urteil.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. und das einzige, was @Helmut dazu einfaellt, ist ein whataboutism. Wie bezeichnentd…

      1. @………
        der spiegel und bildleser kennt ein einziges fremdwort und das läuft in der endlosschleife….

        1. @…..
          tja, wenn man halt alles ignoriert, was einem nicht in seine Ideologie passt…

  5. Prigoschin war ein Held in Russland, möglicherweise sogar schon eine Standarte. So einer darf neben Putin nicht existieren. Im alten Rom war so ein strahlender Militär bald Kaiser, schnell Tod, ganz weit weg im Reich irgendwas bewachen, oder es gab Bürgerkrieg.
    Sind nicht auch Wahlen nächsten Jahr?

  6. Young Global Leader

    Eines muss man Poutin dem Schecklichen ja lassen: er sucht sich für seine spektakulären und lustvoll genossenen Hinrichtungen Termine aus, wie etwa während des BRICS-Gipfels, die für jeden anderen Herrscher zum PR-Debakel führen würden. Das lässt den Strengen alles kalt.

    Prigozhin zog zwar Feinde an wie die Fliegen, aber nur einer, der gewaltiger war als er, konnte ihn schließlich bezwingen. Für mich ist er klar die „Person des Jahres“ – eine Figur, wie aus dem Mittelalter, die zufällig in der Gegenwart gelandet ist und dementsprechend eine moderne Biografie hat. Möge er nun der „Beste in der Hölle“ sein.

  7. Bei gesetzlosen Vereinigungen ist es immer so, dass der Brutalste nur so lange Anführer und am Leben bleibt, wie niemand brutaler ist als er. Gäbe es einen würdigen Nachfolger, muss der auf jeden Fall von der Nachfolge ausgeschlossen, am besten beseitigt werden. Sonst wird der Anführer selber beseitigt, vor allem, wenn der Nachfolger auch noch klug ist und die Spielregeln kennt.
    So ist es völlig egal, warum ein Flugzeug abgestürzt ist. Der Anführer muss so tun als sei er Herr des Geschehens. Alles andere würde Zweifel an seiner Führungsfähigkeit nähren.

    War Alexander der Große Schuld daran, dass sein Diener seinen Vater ermordet hat, oder war es eine Notwendigkeit um zu überleben? War es böse von Kleopatra, sich mit dem Feind Cäsar zu verbünden, um den eigenen Bruder zu vernichten? Oder war das ihre einzige Chance? Ehrgeizige Nachfolger sind jedes Führers Alptraum.

    Daher müssen Führer zeitlebens genug Angst in ihrer Umgebung verbreiten. Denn sonst ist zeitlebens nicht mehr lange. Zusätzlich müssen sie versuchen, in ihrer Umgebung lauter Versager, Feiglinge und Idioten zu versammeln, die zu blöd oder zu ängstlich sind, um dem Führer gefährlich sein zu können. Trotzdem wird es darunter Leute geben, die sich nur blöd stellen, aber in Wirklichkeit klüger als der Führer sein könnten. Diese zu entlarven und zu neutralisieren wird dann zur Lebensaufgabe von Führern wie Stalin. Am besten alle besoffen machen und wer dabei ein falsches Wort verliert ist fällig. Ob man den Richtigen neutralisiert hat ist nicht so wichtig, Hauptsache die Restlichen haben wieder Angst.

    In dieser Umgebung hat der Führer dann lauter Leute um sich versammelt, die ihm huldigen, die sich nicht widersprechen trauen und ihm keine schlechten Nachrichten überbringen werden. Will man länger leben, dann muss der Führer mit Erfolgsmeldungen und Zustimmung bei Laune gehalten werden. So steigert sich das Selbstbewusstsein grundlos ständig. Der Führer hält sich mit jeder kleinen Erfolgsmeldung für unschlagbar genial und merkt nicht, dass er längst auf der Verliererstraße ist. Aber das kann natürlich gar nicht sein, es gab immer nur Erfolgsmeldungen. Deshalb muss die Realität aus Sicht des Führers eine andere sein, als die des unvermeidbaren Scheiterns. Alles was darauf hindeutet ist natürlich Lügenpropaganda. Ist die Realität nicht passend, dann wird sie eben passend gemacht, wobei Schizophrenie ganz hilfreich sein kann. Wirklich kluge Leute, werden irgendwo zuarbeiten, sich aber nicht um einen Nachfolgerrang bewerben und nichts kritisieren. Weil sie wissen, dass der Führer keinen klugen Nachfolger dulden kann. Klüger zu sein als ein dummer Chef erfordert so schon viel Schauspielkunst. Kluge Leute wissen, dass solche Führer nicht die Zukunft sind und bereiten sich auf die Zeit danach vor.

    Es wäre besser, dumme Führer von Anfang an zu verhindern. Indem man sie demokratisch abwählt wenn sie Schaden verursachen. Also sie erst gar nicht zu Führern werden lässt. Dabei zeigt sich oft schon der Größenwahn, wenn gewählte Leute glauben, über dem Gesetz zu stehen.

    Andererseits kann man in einer funktionierenden Demokratie nicht so große Gewinne erzielen, als in einem Staat, wo man sich dafür nur um die Gunst des Führers bewerben muss. Die ideale Staatsform für Oligarchen ist ein Führerstaat. Aber damit man nicht mitsamt dem Staat untergeht, sollte es ein kluger Führer sein. (Auch in Deutschland wurden große Vermögen zu Kriegszeiten geschaffen, waren aber nur teilweise zu retten vor dem Untergang.)

    Es gibt durchaus kluge Führer, bevor der Größenwahn zunimmt. Die verstehen es dann, in ihrer Umgebung möglichst viele Gegensätze unter den Umgebenden zu organisieren. So dass deren Kräfte sich in Zuständigkeitsquerelen und Kämpfe um Ressourcen erschöpfen. So dass der Führer da immer drübersteht und unangefochten als neutraler Schiedsrichter immer gebraucht wird, um die gegenseitigen Blockaden aufzulösen. So kann sich dann keiner vorstellen, wie es ohne Führer gehen soll. Also selbst wenn ein Schoigu das Flugzeug abstürzen lässt, um sich der Konkurrenz zu entledigen und alle Ressourcen und Zuständigkeiten wieder selber zu besitzen, dann wäre Prigoschin trotzdem ein Kollateralschaden der Führertaktik. Weil die ehrlose Wagner Führung zuletzt gleichberechtigt mit den Generälen eingeladen war zum Ehrenfest. Trotzdem war es wohl kein Militär, weil beim Militär nicht viel funktioniert und alles über Befehle läuft, die irgendwann nachverfolgbar wären. So ein kluger Führer würde also auch viel Unruhe stiften und alles bremsen, was die Leute voranbringt.

    Daher müsste es also ein kluger Führer sein, der zwar nicht demokratisch, aber von einer zielstrebigen Organisation kontrolliert wird, die sich selber im Hintergrund hält. Damit kann man die größten Gewinne erbeuten und muss nicht befürchten, dass alles den Bach runter geht.

    Deshalb käme der Geheimdienst in Frage, der Putin zur Macht verholfen hat. Wenn ein Kriegsherr Putin stürzen könnte und an die Macht käme, hätte der Geheimdienst nicht mehr so viel zu sagen wie jetzt bei Putin. Möglicherweise ist der Geheimdienst sogar mächtiger als Putin und will sich weiterhin als Präsidentenmacher positionieren. So dass auch nach Putin nur vom Geheimdienst kontrollierbare Leute eine Chance haben. Die aber nicht dumm sein dürfen wegen obiger Erwägungen. Also wer vernünftig zu sein scheint darf Präsident spielen solange er nicht zu sehr stört. Aber am Ende entscheidet wohl doch der Geheimdienst wo die Politik hingeht. Nicht dass da wieder ein paranoider Stalin, ein besoffener Traktorfahrer oder gar ein Kadyrow Präsident wird. Wo es zu wenig Gewaltenteilung und demokratische Kontrolle gibt, braucht es eben eine andere Kontrolle der Macht, am besten schon vorausschauend, sonst kommt der Größenwahn oder anderer Unsinn, der dem Land schadet.

  8. Auch das gehört dazu:

    https://www.globalresearch.ca/zelensky-buys-luxury-villa-egypt/5830100

    Es geht um etwa 5 Mio$, aber eher Peanuts.

    []…
    Political scientist AbdulrahmanAlabbassy gave a comment about the discovery of Zelenskyy’s elite property. According to Alabbassy, many members of the Ukrainian elite have acquired real estate in Egypt over the past year. Until the second half of 2022, nothing like this was observed.

    “I am surprised that relatives of top Ukrainian officials began to buy luxury real estate after the start of Ukraine war. I don’t remember anything like this before
    …[]

    Wenn demnächst die Spuren der Sprengung von NS2 in die Ukraine führen, möchte ich die Politiker sehen, die uns wieder mal für dumm
    verkaufen wollen.

    1. Young Global Leader

      Während man Prigozhin einen besonders spektakulären Höllensturz gegönnt hat, macht man aus Zelensky, wer weiß, vielleicht eine schöne Mumie?

      “ … möchte ich die Politiker sehen, die uns wieder mal für dumm verkaufen wollen.“

      Ich nicht.

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