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Aktie vorbörslich -5 % Siemens Energy sieht 4,5 Milliarden Euro Verlust wegen Gamesa

Siemens Energy meldet heute früh eine Aussicht auf die Verfierfachung des Verlusts wegen den Problemen bei Gamesa.

Die Aktien von Siemens Energy sind aktuell vorbörslich bei Tradegate mit 5 % im Minus. Das Unternehmen überprüft die strategische Ausrichtung ihres Windenergiegeschäfts Gamesa. Die Kosten für die Bewältigung von Qualitätsproblemen bei Turbinen des Herstellers werden den Verlust im laufenden Jahr laut aktueller Mitteilung wohl auf 4,5 Milliarden Euro anwachsen lassen und damit in etwa vervierfachen.

Heute früh bezifferte Siemens Energy die erwarteten Kosten für die Behebung der Qualitätsprobleme im Onshore- und Offshore-Geschäft laut Zusammenfassung von Bloomberg mit 2,2 Milliarden Euro. Im Juni hatten die Münchener eine Zuspitzung der Probleme bei der spanischen Windenergiesparte eingeräumt. Die Aktie von Siemens Energy war daraufhin so stark abgesackt wie noch nie.

In der heutigen Unternehmensmitteilung hieß es, die Kosten für die Behebung der Qualitätsprobleme im Onshore-Bereich dürften 1,6 Milliarden Euro betragen. Der größte Anteil der Mängel, die nach einer gewissen Laufzeit der Turbinen auftreten können, entfalle laut Siemens Energy auf “bestimmte Rotorblätter und Hauptlager in den Plattformen 4.X und 5.X.”. Die Turbinen könnten zwar weiterhin betrieben werden. Um eine langfristige Laufzeit zu gewährleisten, werde aber angestrebt, die Probleme im Rahmen der normalen Service-Intervalle zu beheben.

Im Offshore-Geschäft rechnet Siemens Gamesa mit höheren Produktkosten. “Dies führt dazu, dass vertraglich bereits zugesicherte Projekte im Falle der Umsetzung durch den Kunden nicht mehr profitabel abgewickelt werden können”, hieß es von Siemens Energy. Zudem gebe es “weitere Herausforderungen” beim Hochlauf der Offshore-Aktivitäten. In Summe führe das im 3. Quartal zu zusätzlichen Belastungen von 600 Millionen Euro.

Zu dem erwarteten Jahresfehlbetrag kommt noch eine Abschreibung auf aktive latente Steuern in Höhe von 700 Millionen Euro im Geschäftsjahr bis September. Trotz dieser zusätzlichen Belastungen verfügt Siemens Energy über liquide Mittel in Höhe von rund 4,3 Milliarden Euro. Um die Auswirkungen der Qualitätsprobleme bei Gamesa einzudämmen, versucht das Unternehmen, die Auslieferung neuer Windturbinen der problembehafteten 5.X-Plattform um bis zu sieben Monate zu verschieben, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten.

Einzelheiten zum Strategieplan will das Unternehmen auf dem Kapitalmarkttag im November bekannt geben. Im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal wuchs der Umsatz von Siemens Energy um 8 % auf 7,5 Milliarden Euro, verfehlte damit allerdings die mittleren Analystenerwartungen von 7,87 Milliarden Euro. Der Nettoverlust hat sich mehr als verfünffacht auf 2,93 Milliarden Euro.

Rotorblätter bei der Siemens Energy-Tochter Gamesa
Rotorblätter bei der Siemens Energy-Tochter Gamesa. Photographer: Nathan Laine/Bloomberg

FMW/Bloomberg



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