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Siemens: „Vision 2020“ soll bis zu 20.000 Jobs kosten

Siemens-Chef Joe Kaeser scheint in Management-Seminaren womöglich das gelernt zu haben, was die meisten anderen zukünftigen CEO´s wohl auch lernen. Hast Du Probleme im Betrieb? Weißt Du nicht weiter? Entlass einfach Mitarbeiter, das spart Kosten! Von Kreativität oder innovativen Ideen ein Unternehmen weiterzuentwickeln, ist oft kaum was zu sehen. Ob das bei Siemens der Fall ist, liegt wohl im Auge des Betrachters. Natürlich dürfen innovativ und hipp klingende „Konzeptnamen“ bei solchen Aktionen nie fehlen. Bei Siemens nennt man das „Vision 2020“.

Es sieht danach aus, dass Kaeser´s Kürzungsplänen weitere 20.000 Arbeitsplätze zum Opfer fallen sollen. Laut „Manager Magazin“ hat er gegenüber Investoren in Einzelgesprächen gesagt, dass bis zu 20.000 Arbeitsplätze überflüssig werden könnten. Dabei solle es nicht um Kürzungen in der Produktion gehen, sondern ausschließlich um Bürotätigkeiten, die offenbar durch die große Umstrukturierung bei Siemens entfallen können.

Mit diesen Jobabbau solle die Marge um 2% steigen, was exakt dem schon vor Wochen bekanntgegebenen Ziel der „Vision 2020“ entspreche. Die Einsparung soll bei 1,7 Milliarden Euro liegen. Es wirkt so, als habe sich am Einsparprogramm nichts geändert – nur hat Kaeser wohl bei der ursprünglichen Präsentation seines „Konzepts“ vergessen zu erwähnen, dass jede Menge Jobs wegfallen können/werden? Seine Idee ist Leitungsfunktionen von der Münchner Zentrale zu großen Teilen in sechs große Einzelgesellschaften zu delegieren, die deutlich eigenverantwortlicher arbeiten sollen als bisher. Die Siemens-Aktie reagiert aktuell gar nicht.

Siemens-CEO Joe Kaeser
Joe Kaeser. Foto: Kremlin.ru (CC-BY 4.0) – Ausschnitt aus Originalfoto



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1 Kommentar

  1. aufwischen bis 2020: Dekomplexierung

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